Mit neuem Blick auf Innsbruck zurück aus dem Erasmus-Jahr
Songül Can wollte im Erasmusjahr die Heimat ihrer Eltern kennenlernen und kam nach Aufenthalten in Istanbul und Athen mit neuen Blick auf Innsbruck zurück. Erfahrt mehr über die beiden Erasmus-Aufenthalte von Songül in der Türkei und in Griechenland in diesem Beitrag.
Erasmus+ im Heimatland der Eltern
Schon als Kind wollte ich mein Studium international gestalten. Dieser Wunsch ging im Rahmen des Erasmus+ Programms und durch die Unterstützung der Universität Innsbruck in Erfüllung. Im Bachelorstudium der „Erziehungs- und Bildungswissenschaft“ studierte ich ein ganzes Jahr mit dem Erasmus+ Programm an der Istanbul-Aydin Universität in der Türkei, da ich die Heimat meiner Eltern näher kennenlernen wollte. Diese Erfahrung und das Leben in einer Metropole, motivierte mich noch weitere Auslandserfahrungen zu planen. Daher war für mich zu Beginn meines Masterstudiums klar, wieder ein ganzes Jahr im Ausland zu verbringen.
Next Stop: Athen
Ich entschied mich unmittelbar für Griechenland, um die griechische Sprache vor Ort zu erlernen. Obwohl Griechenland meist als Zielland für ein Austauschjahr unterschätzt wird, bietet das Land sehr viel. Die Kultur und die Geschichte des Landes machen es zu einem interessanten Ort für ein Auslandssemester. Ich besuchte sehr viele Museen, griechische Konzerte und machte Ausflüge in andere Städte. Die Menschen waren sehr freundlich und versuchten zu helfen, wann immer es möglich war. Zudem bemühten sich die Einheimischen, mir die Grundlagen ihrer Sprache beizubringen. In Athen begegnete ich zahlreichen Künstlern und lernte interessante Persönlichkeiten kennen. Sowohl in Istanbul und als auch in Piräus, Athen bekam ich die Möglichkeit, mit zahlreichen internationalen Studenten wie z.B. aus Marokko, dem Libanon, Syrien, Tunesien, Aserbaidschan, Pakistan, Israel, Südamerika und aus der Ukraine zu studieren.
Flexibel & stressresistent
Durch den interkulturellen Austausch konnte ich zum Beispiel Einblicke in die jeweiligen Länder und Kulturen gewinnen, unterschiedliche Lebensstile der anderen tolerieren zu lernen, Verständnis gegenüber anderen Kulturen aufbauen, mein Integrationsvermögen erweitern und mich in andere einzufühlen. Das Austauschjahr hat mir Flexibilität im Umgang mit Stresssituationen beigebracht, in denen ich mich mit Ausdauer durchsetzen musste. Vor allem die Vorbereitungszeit, die Unterkunftssuche und die Erstellung des Learning Agreement ermöglichten mir, selbstständig zu handeln. All die aufgebauten Soft Skills nutzen mir heute in meinem Alltag und im Studium. Interessant für mich war das Eintauchen in das akademische Leben der jeweiligen Länder und das Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten in Englisch. Die Betreuung an der Gastuniversität war sehr persönlich und das International Office stand bei Fragen immer zur Verfügung. Jedoch läuft die Bürokratie im Süden deutlich langsamer und etwas komplizierter als in Österreich. Heute schätze ich in Innsbruck einige Dinge mehr, die ich vorher als selbstverständlich angesehen habe und meine eigene Sichtweise auf gewisse Dinge haben sich geändert.
Tipps für angehende Erasmus-Studierende
Den zukünftigen Erasmus-Teilnehmer*innen würde ich raten, sich über das Zielland vorher zu informieren und dort hinzugehen, wo sie glücklich sein können, die Unterkunft bereits vor der Abreise zu organisieren, die Anerkennung der Kurse im Vorhinein abzuklären, sich für die Landessprache zu interessieren, jede Möglichkeit im Ausland auszunutzen, um mit Menschen in Kontakt zu kommen und verschiedene Kulturen kennenzulernen.