Gastvortrag: "Fußball und Globalisierung"
31. Mai 2016
Der französische Politologe Pascal Boniface sprach auf Einladung des Frankreich-Schwerpunktes der Universität Innsbruck über die Zusammenhänge zwischen Fußball und Weltpolitik. Ihm zufolge spiegeln sich im Fußball alle Aufs und Abs des weltpolitischen Geschehens. So geschehen 1969, als ein Fußballmatch zwischen Honduras und El Salvador einen Krieg auslöste. Oder, wenn das (beinahe) Einzige, was zutiefst gespaltene Länder wie Belgien noch zusammenhält, die Fußball-Nationalmannschaft zu sein scheint. Die traditionelle Definition eines Staates über ein Territorium, eine Bevölkerung und eine Staatsgewalt ist schon seit langem zu ergänzen durch die Existenz einer Fußball-Nationalmannschaft. Der Fußball schafft eine weltweite Gemeinschaft, sein Triumphzug ist auch der Triumphzug einer friedlichen Globalisierung. Aber einer Globalisierung, die die nationalen Identitäten respektiert, ja, die sogar der Ort eines neuen Nationalstolzes ist, der nicht auf kriegerischen Eroberungen, sondern auf sportlichen Leistungen basiert.
Eins zu null für die Verbindung von Fußball und Weltpolitik!