Financial Markets and Risk
Forschungsschwerpunkt und Mission
Finanzmärkte sind ein faszinierendes und komplexes Sozialsystem, welche maßgeblich zum Funktionieren moderner Volkswirtschaften und Gesellschaften beitragen. Eine wesentliche Aufgabe von Finanzmärkten ist dabei die Allokation von Ressourcen. Knappe Ressourcen sollen dabei dort eingesetzt werden, wo sie bestmöglich verwendet werden können. Insbesondere die Allokation von Risiko wurde zu einem treibenden Faktor in der Evolution von Finanzmärkten.
Die Diskussion darüber, inwiefern besser entwickelte Märkte und die Innovation von immer komplexeren Finanzinstrumenten für den Transfer von Risikent zu einer nachhaltigen Verbesserung unserer Volkswirtschaften und sogar Gesellschaften beitragen, ist mit Sicherheit weiterhin ein offenes Thema. Obwohl es reichlich Evidenz dafür gibt, dass gut entwickelte Finanzmärkte Wirtschaftswachstum fördern, gibt es auch Evidenz dafür, dass Finanzmärkte durch inhärente Instabilitäten gekennzeichnet sind - was uns insbesondere in Krisenzeiten immer wieder vor Augen geführt wird. Aufgrund ihres zentralen Stellenwerts in der Wirtschaft haben Zusammenbrüche von Finanzmärkten das Potential, das reibungslose Funktionieren der Realwirtschaft zu gefährden, mit spürbaren Auswirkungen auf den Zustand unserer Gesellschaft.
Im Lichte unserer sozialen Verantwortung ist unser Forschungsgebiet darauf ausgerichtet, das Funktionieren von Finanzmärkten besser zu verstehen, insbesondere in Hinblick auf die Allokation von Risiko. Ein besseres Verstehen erfordert dabei Antworten auf mindestens drei grundlegende Fragen:
- Um welche Risiken handelt es sich?
Diese Frage bezieht sich auf die Identifikation und Messung des zugrundeliegenden Gegenstandes. - Wer ist an dem Allokationsprozess beteiligt?
Diese zweite Frage bezieht sich auf die Personen, Parteien und Institutionen, insbesondere deren Anreize und Verhalten. - Wie findet der Prozess statt?
Die dritte Frage bezieht sich darauf, welche Marktmechanismen am Wirken sind, beispielsweise wie sich individuelles Verhalten auf das aggregierte Ergebnis auswirkt und welche Maßnahmen und Regulierungen ergriffen werden können, um das aggregierte Ergebnis zu leiten.
Obwohl es sich um eigenständige Fragen handelt, sind sie untrennbar miteinander verbunden.
Unter Berücksichtigung der drei oben genannten Bereiche ist unsere Forschungsagenda um die drei folgenden Schwerpunkte strukturiert:
- Risikomanagement
- Finanzinistutionen und deren Regulierung
- Funktionieren von Finanzmärkten
Verschiedene Forschungsmethoden wurden entwickelt und sind nun verfügbar, um unser Verständnis von Finanzmärkten zu verbessern. Die Finanzwirtschaft hat den Ruf erworben, eine höchst rigorose Disziplin zu sein, welche sich sehr stark fortgeschrittener Methoden der Mathematik und der Statistik bedient. Ein Großteil der akademischen Diskussion wird dabei in Bezug auf formale Modelle geführt, welche dabei helfen, wichtige und relevante Mechanismen und Zusammenhänge zu erkennen. Die theoretischen Vorhersagen der Modelle müssen dabei empirischen Tests anhand von Daten standhalten, um zu überprüfen, ob sich die Erkenntnisse des Modells auch auf reale Situationen übertragen lassen. Deshalb ist eine empirische Unterstützung für die Finanzforschung unabdingbar. Während jedoch die theoretische und empirische Forschung bereits eine lange Tradition haben, hat sich die experimentelle Forschung in den Wirtschaftswissenschaften erst vor wenigen Jahrzehnten als vielversprechendes Werkzeug etabliert, unser Verständnis über das Verhalten von Entscheidungsträgern und damit verbundene Auswirkungen auf Marktergebnisse zu erweitern.
Jede dieser drei verschiedenen Forschungsmethoden bietet einzigartige Vorteile und unser Forschungsbereich zielt darauf ab, von all diesen zu profitieren. Deshalb verfolgen wir unsere Forschungsagenda durch den bewussten Einsatz von:
Each of the three reseach methods offer distinct advantages, and our research area is aimed at benefitting from all of them. Therefore, we pursue our research agenda by making deliberate use of:
- Formaler Theorieentwicklung
- Empirischen Studien
- Experimenten
- Simulationsbasierten Ansätzen