Allgemeine Erziehungswissenschaft und Historische Bildungsforschung
Die Allgemeine Erziehungswissenschaft und Historische Bildungsforschung befragt Handlungsfelder pädagogischer Praxis und Bereiche erziehungswissenschaftlicher Theoriebildung in ihrer Beziehung zu den Grundlagen der Disziplin. Sie kontextualisiert mit kulturwissenschaftlichen und historischen Zugängen die sie prägenden gesellschaftlichen Bedingungen und tritt dabei in Dialog mit den Teildisziplinen.
Dieses Sprechen dient der Klärung und Weiterentwicklung von Grundbegriffen (z.B. Bildung, Erziehung, Lehren-Lernen, Sozialisation), es thematisiert die pädagogische Ideen- und Theoriegeschichte sowie die Historie ihrer Gegenstände und erörtert die wissenschaftstheoretischen Grundlagen und verschiedenen Richtungen (z.B. Geisteswissenschaftliche Pädagogik, Empirische, Kritische und Reflexive Erziehungswissenschaft). Im Dialog werden zudem pädagogisch-anthropologische Theoreme, methodologischen Entscheidungen und spezifische Forschungsmethoden (z.B. hermeneutische, ethnographische, diskursanalytische und rekonstruktive Verfahren) kritisch aufgegriffen und Fragen gelingender pädagogischer Praxis in unterschiedlichen historischen und aktuellen Kontexten analysiert.
Mit den aus historischer Perspektive gestellten Fragen nach Empirie, Theorie, Idee, Praxis, Poesis und Kontingenz hat die Allgemeine Erziehungswissenschaft bis heute eine die Grundverhältnisse des Erzieherischen strukturierende und befragende Funktion. Vor diesem Hintergrund möchte sie zur Entwicklung und Konturierung des Faches beitragen.