Neue Institutsmitglieder
Jonas Kolb, geboren 1981 in Nürnberg, studierte nach dem Abitur in Nördlingen/Bayern Politikwissenschaft in Berlin und Ljubljana/Slowenien. Sein zweites Studium schloss er am Institut für Höhere Studien (IHS) in Wien im Bereich Soziologie ab. Im Anschluss promovierte er am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Bereich Soziologie mit einer empirischen Studie zur alltagspraktischen Bedeutung von Ethnizität für junge slowenischsprachige KärntnerInnen in der Familie, in Schulen sowie in Freizeitkontexten, die er im Sommer 2017 einreichte. Im Juni 2018 erfolgt die Veröffentlichung seiner Dissertation mit dem Titel „Präsenz durch Verschwinden. Sprache und Ethnizität in der Alltagspraxis junger Kärntner Slowen_innen“ im renommierten transcript Verlag.
Von 2013 bis 2017 arbeitete Herr Univ.-Ass. Dr. Kolb am Institut für Islamisch-Theologische Studien der Universität Wien als Mitarbeiter in verschiedenen empirischen Forschungsprojekten sowie als Lehrbeauftragter. Über mehr als vier Jahre hinweg koordinierte er insbesondere das Forschungsprojekt „Muslimische Milieus in Österreich“ (2013-2016) und führte dieses maßgeblich durch. Seine Arbeitsbereiche umfassten sowohl die Durchführung von empirischen Befragungen (qualitative Leitfadeninterviews sowie standardisierte, quantitative Fragebögen), deren jeweilige Analyse, Interpretation und Auswertung als auch die Verschriftlichung der Ergebnisse. Die Zusammenführung der qualitativen und der quantitativen Erhebung war ebenso Bestandteil seines Aufgabengebiets. Abgeschlossen wurde dieses Forschungsprojekt mit einer umfangreichen Monographie (gemeinsam mit Ednan Aslan und Erol Yildiz) mit dem Titel „Muslimische Diversität. Ein Kompass zur religiösen Alltagspraxis in Österreich“, die im Mai 2017 beim Springer Verlag erschienen ist. Die Publikation bildet die Variationsbreite und Vielschichtigkeit der religiösen Alltagspraxis von MuslimInnen ab und gewährt tiefgründige Einblicke in muslimische Lebenswirklichkeiten in Österreich.
Parallel zur Arbeit an diesem Forschungsprojekt wirkte Herr Kolb an der empirischen Studie „Imame in Österreich“ (2013-2014) mit. In bedeutendem Maße war er bei der Interpretation, Auswertung und Verschriftlichung der empirischen Daten beteiligt. Befragt wurden in der Studie über 40 Imame österreichweit mit qualitativen Leitfadeninterviews. Bei der Abschlusspublikation, „Imame und Integration“ (2015), ebenso erschienen im Springer Verlag, ist er Mitautor (gemeinsam mit Evrim Ersan Akkilic und Ednan Aslan). Entwickelt wird in der Studie eine Typologie von Imamen in österreichischen Moscheen. Der Fokus der Monographie liegt auf der Analyse biographischer Werdegänge der in Österreich tätigen Imame, deren Rolle und Aufgaben in den Moscheegemeinden sowie deren Einfluss auf Integrationsprozesse von MuslimInnen. Darüber hinaus war Herr Kolb von 2016 bis 2017 als Koordinator der Studie „Religiosität und Werteorientierungen von muslimischen Flüchtlingen in Graz“ tätig. Sein Tätigkeitsfeld umfasste sowohl die Ausarbeitung des Forschungsdesigns, die Erstellung eines quantitativen Fragebogens als auch die Organisation und Koordinierung der quantitativen Erhebungen vor Ort.
Neben seiner wissenschaftlichen Laufbahn ist Herrn Kolb zudem die zeitgeschichtliche Kulturvermittlung und die Gedenkstättenpädagogik ein großes Anliegen. So engagiert er sich seit 2009 im Südkärntner Museum am Peršmanhof, das die Geschichte der slowenischsprachigen Minderheit in Kärnten – insbesondere während der Zeit des nationalsozialistischen Regimes – thematisiert. Neben seinem Engagement in der Kulturvermittlung und Museumsbetreuung entwickelte er überdies themenspezifische Vermittlungskonzepte für Kärntner Schulklassen und erstellte diesbezügliche Arbeits- und Unterrichtsmaterialien.
Seit Winter 2017 ist Herr Dr. Kolb als Universitätsassistent (PostDoc) am Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik der Universität Innsbruck tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte sind neben der Lehre insbesondere die empirische Forschung (qualitativ und quantitativ). Seine Forschungsschwerpunkte umfassen sowohl die Themen muslimische Religiosität, religiöse Alltagspraxis, Lebensstile, Interreligiosität und Werteorientierungen als auch Migration und Ethnizität.
Frau Mag.a Julia Eitzinger wurde 1994 geboren und wuchs in Münster/Tirol auf. Im Oktober 2017 schloss sie das Diplomstudium Katholische Fachtheologie an der Universität Innsbruck ab. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit beschäftigte sie sich mit der Thematik des menschlichen Zorns und arbeitete Ansätze zu einem adäquaten Umgang in den Schriften von christlichen und muslimischen Gelehrten heraus.
Seit Jänner 2017 ist sie Mitarbeiterin beim Projekt zur Interreligiösen Religionspädagogik und -didaktik. Dabei beschäftigt sie sich vor allem mit der qualitativ-empirischen Untersuchung einer interreligiös konzipierten Lehrveranstaltung an der Universität Innsbruck und der Publikation der Forschungsergebnisse. Im Juli 2017 übernahm sie die Aufgabe der Projektkoordination.
Zurzeit erstellt sie ein Konzept für ihre Dissertation.
Neues von der Berufungskommission
Das Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik macht sich zurzeit für die Besetzung der zweiten Professur am Institut bereit. Das Berufungsverfahren für die Besetzung der Professur für Islamische Theologie, die letztes Jahr ausgeschrieben wurde, nähert sich ihrem Ende. Am 4. Mai 2018 finden die Hearings statt. In diesem Rahmen werden vier interessante Vorträge stattfinden, woraufhin die Kommission eine Besetzungsliste erstellen wird. Wir hoffen und sind auch sehr zuversichtlich, dass die neue Professorin bzw. der neue Professor ihren/seinen Dienst Anfang des kommenden Semesters antreten wird. Bei dieser Gelegenheit laden wir alle herzlichst ein, an den Hearings teilzunehmen.