Frauen in der Wissenschaft
Der Anteil der Frauen in der Wissenschaft, vor allem in den gehobeneren Positionen, ist nach wie vor – auch an der Universität Innsbruck – äußerst gering. Konnte früher argumentiert werden, dass Frauen in geringerem Ausmaß universitäre Bildung in Anspruch nehmen und es deshalb an weiblichem Nachwuchs fehle, gilt dies inzwischen schon lange nicht mehr. 57,1% der StudieanfängerInnen und 55,1% der AbsolventInnen an der Universitäten Innsbruck sind Frauen, aber nur 26% der UniversitätsprofessorInnen sind Frauen.1 Der Einbruch setzt aber schon wesentlich früher ein: schon bei den DissertantInnen und noch viel mehr bei den HabilitandInnen reduziert sich der Anteil der Frauen deutlich.
Dass die Männerdominanz in der Wissenschaft dabei auch inhaltliche Konsequenzen hat, wird von der feministischen Forschung inzwischen schon seit mehreren Jahrzehnten kritisiert. Schon in der ersten Hälfte der 1980er Jahre fragten Karin Hausen und Helga Nowotny „Wie männlich ist die Wissenschaft?“. Die Frage verweist darauf, dass Wissenschaft ein Geschlecht hat – inhaltlich und als soziale Organisation.
Denn die männliche Prägung der Wissenschaft schlägt sich einerseits in den Verfahrensweisen der Erkenntnisgewinnung, den Inhalten, Zielsetzungen und Fragestellungen wieder. Andererseits zeigt sie sich aber auch in der immer noch bestehenden Minderheitensituation von Frauen im Wissenschaftsbetrieb, die sich vor allem auf der Ebene der UniversitätsprofessorInnen und auch in den Entscheidungsgremien der Universitäten (Senate, Universitätsräte, Rektorate) manifestiert.
Wesentliche Grundlage für die Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit an den Universitäten ist das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz aus dem Jahr 1993. Die Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern gehört aber auch zu den leitenden Grundsätzen (§ 2 Z 9 und §3 Z 9) des Universitätsgesetzes 2002. Die Universität Innsbruck hat sich – gemäß dem UG 2002 – darüber hinaus in dem 2003 in Kraft getretenen Frauenförderungsplan zu konkreten Maßnahmen der Frauenförderung verpflichtet.
Um Chancengleichheit von Frauen und Männern im Wissenschaftsbetrieb herzustellen, bedarf es vielerlei Initiativen, die einerseits in strukturellen Maßnahmen und andererseits in individuellen Unterstützungsangeboten für Frauen bestehen. Die an der Universität Innsbruck bestehenden Förderungsmöglichkeiten sollen gemäß sich aktuell ergebenden Problemen modifiziert und erweitert werden.
Untenstehend finden Sie Links zu Stipendien, Projektförderungen und Preis. Darüber hinaus bieten wir auch einen Überblick zu Publikationsmöglichkeiten in diversen Journals.
1) Die Zahlen basieren auf der Wissensbilanz 2021.
Stipendien, Projekteförderung und Preise
Hier finden Sie Hinweise auf frauenspezifische und allgemeine Stipendien, Projekteförderung und Preise in Österreich und international.
Frauen- und Nachwuchsförderung der Universität Innsbruck
Ingeborg-Hochmair-Professueren (derzeit keine Ausschreibung)
Erika-Cremer-Habilitationsprogramm (derzeit keine Ausschreibung)
Doktoratsstipendium aus der Nachwuchsförderung der Universität Innsbruck (die Ausschreiung läuft noch bis zum 16.01.2023)
Exzellenzstipendien für Doktoratskollegs (DK)
Weitere Informationen über Förderungen, Preise und Stipendien erhalten Sie im Büro für Forschungsförderung und Qualitätssicherung in der Forschung