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Überblick über das gender/frauenspezifische Lehrangebot
im Wintersemester 2009/10 an der Universität Innsbruck
ACHTUNG: WICHTIGER HINWEIS FÜR STUDIERENDE,
die im Rahmen der (auslaufenden) Wahlfachbereiche Module auffüllen möchten:
Wenn eine Zuordnung einzelner hier angeführter LV zu den Modulen des Wahlfachstudienganges "Feministische Gesellschafts- und Kulturwissenschaften. Interdisziplinäre Frauenforschung und Gender Studies" gewünscht wird, bitte mit der Koordinatorin Kontakt aufnehmen!
elisabeth.grabner-niel@uibk.ac.at
Details zu den einzelnen LV (Ort, Zeit, Anmeldung, Teilnahmevoraussetzungen, Prüfungen)
finden Sie im universitären online-Lehrveranstaltungsverzeichnis.
http://orawww.uibk.ac.at/public_prod/owa/lfuonline_lv.home
- Fakultät für Architektur
Krismer, Elke: |
SE 2 |
822 030 |
- Fakultät für Bauingenieurwesen
Grabner-Niel, Elisabeth: |
VO 2 |
844 176 |
- Fakultät für Biologie
Maurer, Margarete: |
Genderforschung in der Biologie |
VO 2 |
743 500 |
Maurer, Margarete: |
Frauen in der Biologie |
SE 1 |
743 501 |
Maurer, Margarete: |
Geschichte der Biologie unter besonderer Berücksichtigung von Genderaspekten |
VO 2 |
743 502 |
- Fakultät für Chemie und Pharmazie
Striessnig, Jörg: |
Geschlechtsspezifische Aspekte der Arzneitherapie |
SE 1 |
740 901 |
- Fakultät für Bildungswissenschaften
Bramberger, Andrea: |
KU 2 |
603 117 |
|
Wolf, Maria: |
Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung: Habitus und Geschlecht |
KU 2 |
603 122 |
Baldauf, Anette: |
Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung in den Cultural Studies |
KU 2 |
603 118 |
Ralser, Michaela: |
VO 2 |
603 116 |
|
Forster, Edgar-Johannes: |
Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung: Kritische Männlichkeitsforschung |
KU 2 |
603 119 |
Soiland, Tove: |
Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung: Nehmen Sie Ihr Geschlecht selbst in die Hand! Gender zwischen Selbstverantwortung und äußerer Zumutung |
KU 2 |
603 120 |
Ralser, Michaela: |
SE 2 |
603 059 |
|
Ralser, Michaela: |
SE 2 |
603 125 |
|
Krondorfer, Birge: |
SE 1 |
603 082 |
|
Hauser, Kornelia: |
VO 2 |
603 175 |
|
Hauser, Kornelia: |
SE 2 |
603 123 |
|
Hauser, Kornelia: Inst.f.Erziehungswissenschaften |
Soziologie der Erziehung * |
VO 2 | 603 006 |
Hauser, Kornelia: Inst.f.Erziehungswissenschaften |
Bildung als Selbstbezug und Selbsterkenntnis * |
KU 2 | 603 007 |
Hauser, Kornelia: |
SE 2 |
603 132 |
|
Melter, Claus: |
Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung: Kritische Männlichkeitsforschung |
KU 2 |
603 121 |
Scheibelhofer, Paul: |
KU 2 |
603 071 |
|
Tenschert, Itta: |
SE 2 |
603 127 |
|
* die feministische Perspektive | wird in dieser LV behandelt |
- Fakultät für Mathematik, Physik, Informatik
Jungwirth, Helga: |
Geschlechterfragen im Kontext von Mathematik, Informatik und Physik |
PS 2 |
702 631 |
- Fakultät für Politikwissenschaften und Soziologie
Appelt, Erna: |
SE 2 |
402 048 |
|
Appelt, Erna: |
VO 2 |
402.008 |
|
von Werlhof, Claudia: |
SE Politische Theorie: Politische Theorien zum Naturverhältnis |
SE 2 |
402 067 |
von Werlhof, Claudia: |
VO 2 |
408 046 |
|
Preglau, Max: |
SE 2 |
408 047 |
- Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft
Fritz, Julia: |
Psychologische Genderforschung |
VO 2 |
720 071 |
Bänninger-Huber, Eva: |
Klinisch-psychologische Störungs-bilder: Aspekte psychischer Probleme bei Migrantinnen |
SE 2 |
720 232 |
Iwanowa, Anna: |
Work-Life-Balance |
SE 2 |
720 247 |
Juen, Florian: |
Einführung in die Entwicklungspsychologie * |
VO 1 |
720 070 |
Juen, Florian: |
Entwicklungspsychologie des Kindesalters * |
VO 2 |
720 060 |
Brockmeier, Jens: |
Spezielle Themen der Entwicklungspsychologie: Identität und Lebensspanne * |
VO 2 |
720 065 |
|
- Katholisch-Theologische Fakultät
Ladner, Gertraud: |
VO 1 |
222 006 |
|
Ladner, Gertraud; |
PS 2 |
222 035 |
|
Findl-Ludescher, Anna; |
FO 2 |
223 931 |
- Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Pöder, Elfriede: |
Literatur und literarisches Leben: Sexualität/Körper in der Literatur des fin de siècle |
PS 2 |
608 190 |
Fritsch-Rößler, Waltraud: |
Germanistische Mediävistik: Melusinen, Undinen und Meerweiber |
SE 2 |
608 440 |
- Philosophisch-Historische Fakultät
Schnegg, Kordula: |
Alte Geschichte Gruppe I: Geschlechterordnung – soziale Ordnung in der antiken Literatur |
UE 1 |
640 002 |
Marothy, Elisabeth: |
V0 2 |
640 110 |
|
Dietrich-Daum, Elisabeth: |
PS 2 |
645 307 |
|
* Die Geschlechterdimension wird im Rahmen dieser LV behandelt. |
- Rechtswissenschaftliche Fakultät
Baur, Christine: |
VO 2 |
323 390 |
Beschreibung des Lehrangebots im WiSe 2009/10
Europäische Integration: Vertiefung: Geschlecht und Ethnizität in Europa. Postnationale und postkoloniale Konstellationen |
402.008 VO 2 Politikwissenschaft
Inhalt: Die Europäische Union beansprucht im Bereich der Geschlechter- und Menschenrechtspolitik sowie der Politik der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe als Soft Power eine Vorbildrolle für andere Weltregionen. In der Vorlesung werden die Politikfelder dargestellt und der Zusammenhang mit globaler geschlechtsspezifischer / ethnischer Arbeitsteilung analysiert. Dabei wird auf aktuelle Problemstellungen eingegangen und die Verschränkung von Politik, gesellschaftlichen Entwicklungen, Wirtschaftsdynamiken, rechtliche Vorgaben an Hand von Praxisbeispielen erörtert.
Europäische Integration: Vertiefung: Geschlecht und Ethnizität in Europa. Postnationale und postkoloniale Konstellationen |
402.048 SE 2 Politikwissenschaft
Inhalt: Die Europäische Union beansprucht im Bereich der Geschlechter- und Menschenrechtspolitik sowie der Politik der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe als Soft Power eine Vorbildrolle für andere Weltregionen. Im Seminar werden die Politikfelder dargestellt und der Zusammenhang mit globaler geschlechtsspezifischer / ethnischer Arbeitsteilung analysiert. Dabei wird auf aktuelle Problemstellungen eingegangen und die Verschränkung von Politik, gesellschaftlichen Entwicklungen, Wirtschaftsdynamiken, rechtliche Vorgaben an Hand von Praxisbeispielen erarbeitet.
Begleitseminar zur VO 402008
Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung in den cultural studies |
603.118 KU 2 Pädagogik
Ziel: Das Ziel dieses Seminars ist es, Einsichten in Theorien und empirische Forschungsmethoden der feministisch orientierten Cultural Studies zu gewinnen. Aufbauend auf ein intensives Theoriestudium führen die Studierenden eine ethnografische Ministudie eines ausgewählten Raumes durch.
Inhalt: TheoretikerInnen der Cultural Studies interessierten sich von Anfang an, oft in Reaktion auf das verbreitete Verständnis von Kultur als Hochkultur, für Populär- und Alltagskultur. Sie definierten diese Bereiche als heftig umkämpfte Felder, in denen Bedeutungen, Zugehörigkeiten und Identitäten verhandelt und somit auch Taktiken der Blockade und Aneignung entwickelt werden. Obwohl Cultural Studies traditionell mit legendären Gründungsvätern assoziiert werden, prägten auch feministische Forscherinnen stets die Ausrichtung des Feldes. Insbesondere Angela McRobbies Forschungen zu den Verschränkungen von kulturellen Praktiken und Geschlecht, dem Verhältnis von Feminismus und Gesellschaft, immaterieller Arbeit und Mädchenkultur bieten eine wertvolle Ressource für die Auseinandersetzung mit Kultur, Identität und Politik.
Methoden: Theoretische Einführung, Referate, Diskussion, Filmanalyse und eine selektive Beobachtungsstudie.
Macht Recht Geschlecht |
323.390 VO 2 Rechtswissenschaft
Ziel: Sichtbarmachen des Einflusses von Recht und Gesetz auf die unterschiedlichen Lebensformen von Frauen und Männern; Kenntnis der einschlägigen Regelungen und Verständnis der Wirkung von gesetzlichen Gleichstellungsmaßnahmen; Grundzüge des Gendermainstreaming.
Inhalt: Gender Law als Teil der allgemeinen Gender Studies geht davon aus, dass das Geschlecht ein die Gesellschaft und somit auch das Recht strukturierendes Merkmal ist.
Formell sind Frauen und Männer rechtlich weitgehend gleichgestellt.
Kann und soll das Recht dazu beitragen materielle Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern herzustellen? Ist eine vorübergehende rechtliche Ungleichbehandlung geboten ("Quote")?
Rechtliche Normen sind weder abstrakt noch geschlechtsneutral. Betrachten wir das Recht aus dem Blickwinkel des sogenannten "weiblichen Lebenszusammenhanges" werden unterschiedliche Rechtsfolgen und damit verbunden indirekte Benachteiligungen sichtbar.
Wichtig ist auch zu hinterfragen, ob und wie das Recht an der Konstruktion von Geschlecht beteiligt ist? Es geht um den Anteil des Rechts an der Konstruktion von Geschlecht und Zweigeschlechtlichkeit, in der Annahme, dass die gesellschaftliche Ungleichheit der Geschlechter damit etwas zu tun hat.
Methode: Die Grundlagen von Teilbereichen der österreichischen Rechtsordnung werden von der Vortragenden dargestellt und anschließend gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert.
Prüfungsmodus: Anwesenheit und kurzes Kolloquium.
Literatur: Elisabeth Holzleithner, Recht Macht Geschlecht, Legal Gender Studies WUV 2000.
Macht und Herrschaft in pädagogischen Verhältnissen |
603.084 SE 1 Pädagogik
Ziel: Kennenlernen der historischen Entwicklung pädagogischer Konzepte, in denen Macht als Inhalt und Methode von Pädagogik postuliert, subtil gefordert oder auch gänzlich abgelehnt wird.
Inhalt: In dem Seminar wird ein historischer Bogen gespannt, der einen Überblick über die Konzepte von Macht und Herrschaft in der Pädagogik gibt. So werden z.B. die Disziplinierungsgeschichte des Körpers seit dem 17. Jahrhundert, die geschlechtsspezifische Codierung des Pädagogen in ihrer Verbindung zu Macht und Herrschaft oder auch die Kulturkritik der 68er-Bewegung thematisiert, die mit dem Konzept der antiautoritären Erziehung eine Wende in der Beziehung von Macht und Pädagogik einleitete.
Methoden: Referate und Diskussionen
Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung in der Geschichte der Frauenforschung |
603.117 KU 2 Pädagogik
Ziel: Genaue Kenntnis der zentralen Begriffe, Theorien und Anliegen der Frauen- und Geschlechterforschung; Fähigkeit zur Operationalisierung und Kontextualisierung der gewonnenen theoretischen Erkenntnisse.
Inhalt: „The most notable fact that [our] culture imprints on women is the sense of our limits. The most important thing one women can do for another is illuminate and expand her sense of actual possibilities. ... To refuse to be a victim: and then go on from there“, schreibt die feministische Autorin Adrienne Rich, und sie benennt damit eine Position in der Frauenforschung, die aus einer kritischen Analyse der hierarchischen Ordnung der Geschlechter konstruktives Denken und Handeln ableitet. Adrienne Richs Position ist eine mögliche Position von vielen, die sich in der wechselvollen Geschichte der systematischen Auseinandersetzung mit der Geschlechterdifferenz etabliert hat. Und doch hat sie eines mit all den anderen Positionen gemein: seit dem Ausgang des 19. Jahrhundert verfolgen Frauen systematisch das Anliegen, über die Transzendenz der hierarchischen Ordnung der Geschlechter soziale Veränderungen für verbesserte Lebensbedingungen von Frauen zu erwirken. Dieser Prozess findet zum Beginn des 21. Jahrhundert mit den Gender Studies einen vorläufigen Höhepunkt.
Die Qualität eines historischen Blicks auf die Frauenbewegung liegt in detaillierten Erkenntnissen darüber, in welcher Art und Weise sich dieses Denken und Handeln mit der Ordnung unserer Gesellschaft verknüpft, wie sehr es gesellschaftlich geprägt ist und zugleich auch unsere Kultur verändert.
In einer Analyse der unterschiedlichen Positionen im Rahmen einer ‚Geschichte der Frauenbewegung’, über eine differenzierte Klärung zentrale Begriffe und Konzepte der Frauen- und Geschlechterforschung soll etwas vom Mut dieser Frauen, vom Gelingen und vom (relativen) Scheitern ihrer Bemühungen eingefangen werden.
Methoden: Vortrag, Diskussion, Textlektüre, Erarbeitung und Durchführung von Präsentationen, Film
Wirtschafts- und Sozialgeschichte |
645.307 PS 2 BA Geschichte
Ziel: Erwerb von Fertigkeiten im Umgang mit historischen Quellen und Sekundärliteratur zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie der Fertigkeit, das neu erworbene Wissen in mündlicher und schriftlicher Form zu präsentieren und wissensbasierte Forschungsfragen zu formulieren.
Inhalt: Vertiefung der fachspezifischen Kenntnisse in der Wirtschafts- und Sozialgeschichte anhand von konkreten Fragestellungen in Form interaktiver Lernprozesse. Inhaltlich werden folgende Themenfelder bearbeitet: Demographische Prozesse, Arbeit, Produktion, Konsum, Migration, Geschlecht.
Findl-Ludscher, Anna / Weber, Franz: FO Forschungsseminar: Spiritualität und Praktische Theologie: Genderspezifische und interkulturelle Aspekte |
223.931 FO 2 Doktorat Katholisch-Theologische Fakultät
Inhalt: In der praktisch-theologischen Forschung ist Spiritualität wieder neu zum Thema geworden. Das Forschungsseminar setzt sich aus gendertheoretischer und interkultureller Perspektive mit verschiedenen Ausprägungen von Spiritualität auseinander.
Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung: Kritische Männlichkeitsforschung |
603.119 KU 2 Pädagogik
Ziel: Kennenlernen der Critical Men’s Studies: Zentrale Fragen und Themen, Theorien, historische Einbettung in Frauenforschung und Gender Studies, politische Zielsetzungen und pädagogische Fragestellungen.
Inhalt: Die LV vermittelt einen Überblick über die historische Entwicklung der Critical Men’s Studies. Im Anschluss daran werden zentrale pädagogische Fragestellungen diskutiert: Männliche Identitäten (mit Bezug auf Connells Unterscheidung hegemonialer Männlichkeit zu anderen Männlichkeitspositionen), Feminisierung und Bildung, Ansätze in der Jungenpädagogik (vor dem Hintergrund des Benachteiligungsdiskurses), Vaterschaft im Kontext aktueller familienpolitischer Debatten).
Methoden: 1. Vorlesung mit Diskussion / 2. Gruppenarbeiten / 3. Präsentationen
Genderaspekte in der Technik 2 |
844.176, VO 2 MA Bauingenieurwissenschaften
Ziel: Die Studierenden erwerben einen vertieften Überblick über das Themenfeld „Technik und Geschlecht/Gender“, sie entwickeln ein Verständnis für die sozialen und damit auch geschlechtsspezifischen Aspekte und Zusammenhänge der Fachdisziplin Technik / Bauingenieurwesen. Die verschiedenen Ansätze der Gender-Theorien werden erarbeitet und die Teilnehmenden sind fähig, diese Theorien zur Analyse von einschlägigen berufs/fachrelevanten Fragestellungen anzuwenden.
Inhalt: Einführung: Was sind Gender Studies? (Terminologie, zentrale Fragestellungen, Theoriebildungen) Welche Fragen bearbeiten Gender Studies in den Ingenieurwissenschaften? Was bedeutet das EU-weite Konzept des „Gender Mainstreaming“?
Vertiefung des Verständnisses für den Zusammenhang von Technik und der sozialen Dimension des Geschlechts: Fachkultur in der Technik, Auswirkungen auf Berufskarrieren von Bauingenieurinnen. Wie beeinflussen z.B. geschlechtsspezifische Rollenbilder die Berufsentscheidung (Referentin aus der Praxis – Projekt FIT-Frauen in die Technik).
Wie sind die (natur)wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Thema „Geschlechterdifferenz“ (v.a. räumliche Vorstellung, Orientierungsfähigkeit, körperliche Kraft, Einfluss der Hormone bzw. Gene) einzuordnen vor allem in Hinblick auf die beruflichen Anforderungen eines Technikers / einer Technikerin?
Was könnte sich durch die Einbeziehung der Gender-Dimension z.B. in der Bauplanung ändern? (Referentin aus der Praxis mit Erfahrung im Gender Mainstreaming im Bauwesen)
Methoden: Input der LV-Leitung, Gruppendiskussionen und -arbeiten, Kurzreferate der Teilnehmenden,
Grabner-Niel, Elisabeth / Weiss, Alexandra: Geschlechterverhältnisse in der Wissenschaft |
800.902, SE 2 Angebot für Doktoratsstudien
Ziel: Die Studierenden kennen die Ansätze der kritischen Geschlechterforschung (inkl. Frauenforschung und kritische Männerforschung), die verschiedenen Stränge der Gender-Theorien (allgemein in den Wissenschaften und in ihrer eigenen Disziplin) sowie die Perspektive der feministischen Wissenschaftskritik. Dabei wird sowohl auf den formalen historischen Ausschluss von Frauen als auch auf informelle Ausschlüsse aufgrund androzentrischer Kulturen und Strukturen eingegangen. Wissenschaft bzw. der Wissenschaftsbetrieb wird in diesem Sinn als soziales System vorgestellt, in dem sich gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse widerspiegeln. Sie verstehen die substantielle Bedeutung der Interdisziplinarität für die Geschlechterforschung und können die Kategorie Geschlecht mit anderen gesellschaftlichen Strukturen in Verbindung bringen.
Die Teilnehmenden können den Wissenschaftsbetrieb und die Universität als soziale Unternehmung beschreiben und ihre soziale und damit geschlechtsspezifische (geschlechterhierarchische) Dimension interpretieren. Sie kennen die Grundlagen und Instrumente universitärer Gleichstellungsbestrebungen (z.B. Gender Mainstreaming, gendersensible Didaktik, geschlechtergerechte Sprache) und können konkrete Maßnahmen diskutieren und kritisch einschätzen.
Inhalt: Die Lehrveranstaltung möchte mit den Studierenden zwei Bereiche erschließen, die die Dimensionen von „Geschlechterverhältnissen in der Wissenschaft“ deutlich machen.
- (1) Vermittlung der unterschiedlichen Theoriestränge der Kritischen Frauen- und Geschlechterforschung in ihren jeweiligen historischen Entstehungskontexten (zentrale Elemente: Fragestellungen, enge Verbindung Theorie – Praxis, Besonderheiten und Ungleichzeitigkeit in den verschiedenen Wissenschaftsfeldern, Interdisziplinarität, Verknüpfung von „Geschlecht“ mit anderen sozialen Kategorien), Betrachtung der eigenen Fachbereiche durch die teilnehmenden Studierenden.
- (2) Der andere Bereich ist ein praxisbezogenerer, der rechtliche Rahmenbedingungen und geschlechterrelevante soft skills vermittelt. Hier befassen sich die Studierenden vor allem mit Maßnahmen der Gleichstellung sowie deren rechtliche Verankerung und historische Entwicklung. Dabei wird auf die Entstehung und den Wirkungsbereich von Gleichbehandlungsgesetzen in Österreich und die Verankerung von Gender Mainstreaming in der Europäischen Union ebenso eingegangen wie auf Maßnahmen zur Gleichstellung und Frauenförderung im Universitäts- und Wissenschaftsbereich. Darüber hinaus werden auch Kompetenzen wie die geschlechtersensible Sprache vermittelt.
Methoden: Die Lehrveranstaltungsleiterinnen geben in den ersten 6 Unterrichtseinheiten Einführung und Überblick über die Thematik. In einem Reader werden Grundlagentexte zur Verfügung gestellt, die in der Lehrveranstaltung von den Studierenden und LV-Leiterinnen diskutiert und als gemeinsames Grundlagenwissen erarbeitet werden.
Prüfungsmodus: Regelmäßige Teilnahme an dem Seminar, Übernahme eines Textreferates und Verfassen einer Seminararbeit
Lebensverläufe, Bildungsbiographien und Umbrüche |
603.175 VO 2 Pädagogik
Ziel: Überblick über Theorien der „Biografisierung des Lebens“
Inhalt: Anforderungen an die Lebensführung sind seit einigen Jahren deutlich zu vernehmen; die Mahnung flexibel und mobil zu sein beinhaltet, das Alltagsleben darauf auszurichten. In Bewerbungen, eine klassische Situation der Selbstbiografisierung, muss verdeutlich werden in welchem Umfang und wie dieser Aufforderung nachgekommen wurde. Insofern befindet sich das Individuum in einer Situation in der Lebensführung und Biografie in Wechsel-und Bedingungsverhältnisse eingespannt werden. Der Begriff des „doing biography“ bietet sich zwar an, unterstellt aber eine Verfügbarkeit und Planbarkeit von Bedingungen und Handlungsverläufen, die illusionär oder ideologisch ist. Individuell werden Lebensführung und biografische Entwürfe durch das Verhältnis von Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft strukturiert. Die theoretische Einsicht der Sozialpsychologie, dass das Verhältnis zur Vergangenheit von den Ressourcen der Gegenwart abhängt und deshalb variabel und nicht determiniert ist, und dieses Verhältnis wiederum die Zukunftsvorstellungen oder -horizonte modelliert ist eine Annahme, die in das Alltagswissen Eingang fand. Meine These ist, dass Ressourcen, die sich aus der Herkunft und der eigenen sozial-kulturellen Geschlechtlichkeit, der Ethnizität, der Schichtzugehörigkeit speisen, zunehmend von den Individuen „übersehen“ werden oder von ihnen abstrahiert – im Sinne des Wortes – abgesehen wird, mit bedeutenden Folgen für Frauen. Diese Absehung ist in Verbindung eines alltagsverständigen Sozialkonstruktivismus zu bringen, der ähnliche Wirkungen zeitigt, wie zuvor die Rollentheorie, deren Erklärungsmächtigkeit – in ihren Vereinfachungen - auch durch die deutliche Anbindung an Alltagsverstand (die Welt ist eine Bühne) mobilisiert wurde.
Demokratie und Geschlecht |
603.132 SE 2 Pädagogik
Ziel: Gender soll als gesellschaftspolitische Kategorie vermittelt werden.
Inhalt: Wenn man Demokratie als Lebensform und nicht nur als Regierungsform fasst, gewinnt die Kategorie Gender die Bedeutung von „Lebensführung“ und wird also alltagspraktisch. Es werden theoretische Vorschläge und kurze Theaterstücke erarbeitet, um dann – im zweiten Schritt – selbst Theaterszenen zu schreiben und sie aufzuführen. (Vorschlag: Auf der Bühne im Bierstindl)
Methoden: Textanalysen, Diskussion, Theater nach Boal
Prüfungsmodus: Aufführung einer selbst-verfassten Szene.
Soziologie der Erziehung |
603.006 VO 2 Pädagogik
Ziel: Die Vorlesung gibt einen Überblick über soziologische Dimensionen der Erziehungswissenschaft
Inhalt: Die abstrakte Kategorie „Gesellschaft“ wird in ihren Bedeutungen für Erziehungsprozesse, Institutionen, in ihren Voraussetzungen und ihren Aufgaben systematisch entwickelt. Die Teilhabe des Staates, der Moral, der Ideologien und Sozialisationsprozessen werden unter dem treibenden Widerspruch von gesellschaftlich erzeugten Binde- und Zersetzungskräften entfaltet. Im Zentrum steht das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, sowie die Frage was Gesellschaften erhält und sie sie verändert und in welcher Weise Erziehungsprozesse institutionell und interaktiv daran beteiligt sind/werden.
Literatur: Emile Durkheim: Erziehung, Moral und Gesellschaft
Bildung als Selbstbezug und Selbsterkenntnis |
603.007 KU 2 Pädagogik
Ziel: Systematische Einführung in pädagogische Dilemmata von Freiheit und Zwang.
Inhalt: Anhand der Problem- und Lösungsformulierungen von Ranciere, Gramsci und Foucault wird die „Bildung des aufrechten Ganges“ in der Erziehungswissenschaft vertieft.
Methoden: Input durch LV-Leitung, Erarbeitung von Texten, Über-setzung in aktuelle Bildungslagen.
Literatur: Grundlage: Nora Sternfeld: Das pädagogische Unverhältnis. Wien, 2009
Wie männlich ist das Weib? Wie feminisiert der Mann? |
603.123 SE 2 Pädagogik
Ziel: Vermittlung der aktuellen Feminisierungs-Maskulinisierungstheorien
Inhalt: Die Anforderungen an gebildete Frauen, die nunmehr auch in Führungspositionen denkbar sind, haben sich „vermännlicht“. Zugleich lockerten sich die normativen Zuschreibungen an die Geschlechter.
Feministische Theorie betreibt seit mehr als einem Jahrzehnt nunmehr die Entselbstverständlichung des heterosexuellen Dispositivs (als heilige Macht), in dem Frauen als Gattungswesen und Männer als bürgerlichen Subjekte vergesellschaftet wurden und werden. Die Bipolarität der Geschlechter-verhältnisse, in deren Logik sich auch die Konstitutionsbedingungen der Moderne widerspiegeln, wird in ihren Aus/Wirkungen dekonstruiert. Im „Dagegensein“ hat sich jedoch bis jetzt keine Position erarbeiten lassen, die mehr zuließe als die Vervielfältigung der Bi-logik. Die Möglichkeit, sich bewusst zu der Vergeschlecht-lichungsmacht zu verhalten und sie zu befragen und ironisch zu unterlaufen, erlaubt noch nicht eine Andersheit zu erkennen.
Im Seminar wird der Diskussionsstand erarbeitet und in die eigene Alltagswelt über-setzt.
Methoden: Aneignung und Diskussion der theoretischen Vorschläge. Übersetzung des Wissens in Darstellungsformen: Theaterszenen, Hörstücke, Kabarett.
Literatur: Armbruster, Christoph /Ursula Müller/Marlene Stein-Hilbers 1995(Hg.): Neue Horizonte? Sozialwissenschaftliche Forschung über Geschlechter und Geschlechterverhältnisse. Opladen
Butler, Judith.1991: Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt/M.
Connell, Robert W. 1995: Neue Richtungen für Geschlechtertheorie, Männlichkeitsforschung und Geschlechterpolitik. In Armbruster etc. a.a.O.
Crisp, Jane, Kay Ferres, Gillian Swanson. 2000: Deciphering Culture. Ordinary Curiosities and Subjective Narratives. London, New York
Edut, Ophira (ed.). 1998: Body Outlaws. Young Women Write About Body Image and Identity. New York
Frye, Marilyn. 1983: The Politics of Reality: Essays on Feminist Theory. Berkeley, Toronto
Goffman, Erving. 2001: Interaktion und Geschlecht. Frankfurt/New York.
Halberstam, Judith. 1998: Female Masculinity. Durham and London
Dies. 2005: In a Queer Time and Place. New York and London
Haraway, Donna 1987: Geschlecht, Gender, Genre. Sexualpolitik eines Wortes. In: Hauser, K. (Hg.): Viele Orte. Überall? Feminismus in Bewegung. Festschrift für Frigga Haug. Hamburg
Hauser, Kornelia. 2002: Männerforschung – Frauenforschung - Genderforschung. Ein krititsch-analytischer Literaturbericht. in: Soziologische Revue.Heft 1 2002)
Ingraham, Chrys. 1996. “The Heterosexual Imaginary.” Pp. 168-193 in Queer Theory/Sociology, edited by S. Seidman. Malden, MA: Blackwell Publishers.
Lacqueur, Thomas. 1992: Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Nestle, Joan: A Restricted Country. San Francisco 2003
Plummer, Kenneth. 1995. Telling Sexual Stories: Power, Change and Social Worlds. London: Routledge.
Preciado, Beatriz: Kontrasexuelles Manifest. B_books Berlin2003
Weitere Literatur:
Rich, Adrienne. 1986. “Compulsory Heterosexuality and Lesbian Existence.” Pp. 227-254 in The Lesbian and Gay Studies Reader, edited by H. Abelove, M.A. Barale, and D. Halperin. NY: Routledge.
Richardson, Diane. 1996. “Heterosexuality and Social Theory.” Pp. 1-20 in Theorizing Heterosexuality: Telling It Straight, edited by Diane Richardson. Buckingham, England: Open University Press.
Rosa, Hartmut. 2002: Zwischen Selbstthematisierung und Artikulationsnot. In: Straub, Jürgen und Joachim Renn (Hg.): Transitorische Identität. Der Prozesscharakter des modernen Selbst. Frankfurt/New York (S. 267-302)
Wetterer, Angelika 1993: Professionalisierung und Geschlechterhierarchie. Vom kollektiven Frauenausschluss zur Integration mit beschränkten Möglichkeiten. Kassel
Geschlechterfragen im Kontext von Mathematik, Informatik und Physik |
Ziel: Nicht erst seit der EU-weiten politischen Verpflichtung zum „Gender Mainstreaming“ ist die Auseinandersetzung mit Geschlechteraspekten eine wichtige Aufgabe auch im Rahmen der universitären Lehre.
Das Proseminar soll, schwerpunktmäßig ausgerichtet auf Informatik, Mathematik und Physik, den Studierenden einen kompakten Überblick über die Thematik bieten. Sie sollen danach über Hauptpunkte der wissenschaftlichen wie politischen Diskussion Bescheid wissen, in der Lage sein, zwischen Grundpositionen zu differenzieren und Maßnahmen daraufhin zu befragen sowie außerdem eine Sensibilität gegenüber Geschlechterphänomenen in ihrem Umfeld entwickeln.
Inhalt: Folgende Themenkreise werden behandelt:
- Ergebnisse empirischer Forschungen aus verschiedenen Disziplinen
- Erklärungsansätze verschiedener Provenienz (soziologisch, psychologisch, biologisch, ...)
- Positionen im Feminismus
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Fächern Informatik, Mathematik, Physik
- Zielvorstellungen: Definitionen von Geschlechtergerechtigkeit
- Denkansätze, gesellschaftliche Maßnahmen und weitere Schritte zur Zielerreichung
Darüber hinaus sollen wichtige sozialwissenschaftliche Begrifflichkeiten bzw. Theorien (z.B. zu Kommunikation, Sozialisation, zur gesellschaftlichen Entwicklung) sowie Erhebungsverfahren, die in die Geschlechterforschung Eingang gefunden haben, auch gesondert erläutert werden. Die Einführung der Studierenden in diese Denk- und Arbeitsweisen soll, abgesehen von einer vielleicht generell studienrelevanten Horizonterweiterung, eine besonders gewinn-bringende Auseinandersetzung mit den Geschlechteraspekten ermöglichen.
Methoden: Methodisch gesehen setzt die Lehrveranstaltung auf eine angeleitete Beschäftigung mit der Thematik und auf eine Reihe eigenständiger Arbeiten der Studierenden alleine oder in Kleingruppen (wie z.B. Lektüre, Referate, Miniprojekte).
Gender Studies |
822.030 SE 2 BA Architektur Wahlfach
Ziel: Kenntnisse der moderne Architekturgeschichte aus eine Gender-Perspektive
Inhalt: Les Grand Dames de la histoire. Einführung „Gender“ in der Architektur.
In diesem Kurs werden wir uns konzentrieren auf die berühmtesten weiblichen Architektinnen in der modernen Architekturgeschichte. Von Margarethe Schütte-Lihotzky bis Lotte Stam-Beese, die kurz mit Mart Stam verheiratet war. Von Eileen Grey bis Alison Smithson und so weiter. Ebenso wichtig ist die Frage nach der Rolle von kreativen Frauen neben berühmten Männen: u.a. Denise Scott Brown neben Robert Venturi, Alison neben Peter Smithson, Nina neben Daniel Libeskind, Madelon Vriesendorp neben Rem Koolhaas.
In zweiter Instanz geht es dabei um die Darstellung von kreativen Frauen in einer breiteren Perspektive von Kulturgeschichte: zum Beispiel Alma Mahler-Werfel, Muse von u.a. Walter Gropius und Alban Berg, die Frauen von Picasso, die Frau von Ray Eames und Alvar Aalto.
Dabei werden wir engagiert diskutieren, was eigentlich der Begriff „Gender“ bedeutet und ob dieses heute noch eine Bedeutung für die Berufspraxis hat. Gibt es zum Beispiel eine „männliche“ und eine „weibliche“ Sichtweise von Raum?
Methoden: In diesem Wahlfach wird mittels konkreten Beispielen aus Geschichte und Gegenwart ein Blick auf die weibliche Seite der Architekturgeschichte geworfen. Dabei spielen Text, Bild, Film, Gespräche und Exkursionen eine wichtige Rolle. Exkursionen in Innsbruck und Umgebung, zum Beispiel Arbeiten von Margarethe Heubacher-Sentobe.
Prüfungsmodus: Architekturtheoretische und -historische Referate, aktive Teilnahme am Seminar, Abschlusspräsentation.
Ökonomie und Ökologie der Sozialisation: Geschlecht & Geld |
603.082 SE 1 Pädagogik
Ziel: Das SE will sich der vielschichtigen Thematik auf epistemologischer und auf alltagsreflexiver Ebene nähern. Basis der Analysen sind sozioökonomische, kulturphilosophische, psychoanalytische, sozialisationstheoretische, politische und feministische Erkenntnisse.
Inhalt: Geld ist durch nichts zu ersetzen, da es alles ersetzt. Es macht gleich gültig und gleichgültig. Geld ist zum einen anonymes und allgemeinstes Kommunikationsmittel und zum anderen Angelegenheit des Intimen. Es hat eine Zwitterstellung, ist weder bloß materiell noch bloß immateriell. Geld etwas Ungreifbares, obwohl es die Ermöglichung der Organisation (Warentausch, Arbeitsteilung, Vergesellschaftlichung) darstellt. Es ist unbestimmt, mimetisch, endlos, aber auch Kalkül, Mittel zum Zweck. Geld markiert Individualität durch Sicherheits- und Abgrenzungsbedürfnisse, sowie durch Freiheits- und Bewegungsmöglichkeiten.
Geld und Geldverkehr sind magisch, sakral und profan besetzt und inkludieren zudem libidinöse Dimensionen, welche die Geschlechterordnung imaginär und faktisch mit hervorbringen.
Geld, scheinbar d a s neutrale Medium erweist sich als ein hochkomplexes, ebenso metaphysisch konnotiertes wie tiefendimensionales Phänomen, das wie selbstverständlich Leben und Alltag strukturiert und dabei Geschlechterverhältnisse ebenso offensichtlich wie undurchschaubar reguliert.
Methoden: Überblicksinputs, Gruppenreferate (incl. Handouts), Vertiefung in Kleingruppen, gemeinsame Diskussionen; Reflexion des individuellen Umgangs mit Geld sowie das theoretische Erfassen der hochkomplexen Fragestellungen.
Literatur:
- Berger, Wilhelm et al(1993) (Hg.), Der verlorenen Glanz der Ökonomie. Kritik und Orientierung
- Brennan, Teresa (1997), Jenseits der Hybris. Bausteine einer neuen Ökonomie
- Haubl, Rolf (1998), Geld, Geschlecht und Konsum.
- Hörisch, Jochen (1996), Kopf oder Zahl. Die Poesie des Geldes
- Kurnitzky, Horst (1980), Triebstruktur des Geldes. Ein Beitrag zur Theorie der Weiblichkeit
- Liessmann, Konrad P. (2009), Geld. Was die Welt im Innersten zusammenhält?
- Marx, Karl (2008), Kapital und Politik (Lizenzausgabe)
- Rainer, Wolfram (1992), Geschichte des Geldes. Frankfurt/M., Leipzig.
- Regnath Johanna, Rudolf et al (2008) (Hg.), Frauen und Geld.
- Schelke, Waltraud, et al (1998) Hg.), Rätsel Geld.
- Simmel, Georg (1991), Philosophie des Geldes
- Vaughan, Genevieve (2008), For-Giving. Eine feministische Kritik des Tauschs
- Viderman, Serge (1996), Die Psychoanalyse und das Geld
- Wrede, Birgitta (2003) (Hg.) Geld und Geschlecht. Tabus, Paradoxien, Ideologien
- Ziegler, Jean (2005), Das Imperium der Schande. Der Kampf gegen Armut und Unterdrückung
Moraltheologie: Beziehungsethik |
222.006 VO 1 Katholische Studienrichtungen
Inhalt: Die Vorlesung behandelt das persönliche Leben in der Familie und im sozialen Netz der Freundschaft. Der Grundstein für die Verwirklichung des Individuums wird immer noch in der Familie gelegt, und Freunde und Freundinnen helfen ein Leben lang bei der Lebensbewältigung. Konkrete Probleme wie Sexualität und Beziehungen, Scheidung und Wiederverheiratung und die Problematik der allein stehenden alten Menschen in unserer Gesellschaft werden ebenso behandelt wie die Fragen der Sexualerziehung, der emotionalen Kompetenz und der christlichen Grundorientierungen zur Gestaltung partnerschaftlicher Beziehungen in Selbstverantwortung und gegenseitigem Respekt.
Literatur: - Sekretariat der Bischofskonferenz: Ehe und Familie - in guter Gesellschaft. Bonn 1999.
- Ammicht-Quinn, Regina: Körper - Religion - Sexualität. Theologische Reflexionen zur Ethik der Geschlechter. Mainz 1999.
- Karle, Isolde: „Da ist nicht mehr Mann noch Frau...". Theologie jenseits der Geschlechterdifferenz. Gütersloh 2006.
Weitere Literatur wird in der Vorlesung bekannt gegeben.
Ladner, Gertraud / Oberprantacher, Andreas: Genderspezifische Aspekte in philosophisch-theologischen Fächern. Einführung in genderspezifische und feministische Fragestellungen philosophischer und theologischer Fächer |
222.035 PS 2 Katholische Studienrichtungen Vertiefung 2. Studienabschnitt
Inhalt: Allgemeine Einführung in Fragestellungen der Geschlechterforschung mit besonderer Berücksichtigung der feministischen Philosophie und feministischen Theologie.
Literatur: - Becker, Ruth; Kortendieck, Beate (Hg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. Wiesbaden 2004.
- Gössmann, Elisabeth u.a. (Hg.): Wörterbuch der Feministischen Theologie. Gütersloh ²2002.
- Karle, Isolde: „Da ist nicht mehr Mann noch Frau...". Theologie jenseits der Geschlechterdifferenz. Gütersloh 2006.
- Meyer-Wilmes, Hedwig: Zwischen lila und lavendel. Schritte feministischer Theologie. Regensburg 1996.
- Nagel-Docekal, Herta: Feministische Philosophie. Ergebnisse, Probleme, Perspektiven. Frankfurt a. M. 2000.
Kulturgeschichte I: Frauen in der Öffentlichkeit |
640.110 VO 2 BA Classica et Orientalia
Ziel: Verstehen von Kulturen und von Epochen der – nicht nur abendländischen –
Kulturgeschichte, Verstehen des Zusammenhangs zwischen Sprache und Weltbild, Fähigkeit
zur Einbettung literarischer und sprachlicher in allgemeine kulturelle Entwicklungen
Inhalt: Historischer Überblick über das Wirken von Frauen im Kult, Politik und Wirtschaft in den altorientalischen Kulturen anhand von ausgewählten Themen.Teil I.Von den Anfängen bis Ende der Ur-III-Periode
Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung: Kritische Männlichkeitsforschung |
603.121 KU 2 Pädagogik
Ziel: Ziel des Seminars ist die Kenntnis und Auseinandersetzung mit zentralen Begrifflichkeiten und Ansätzen genderbewusster, dekonstruktiver und antisexistischer Pädagogik in der patriarchalisch strukturierten Einwanderungsgesellschaft sowie die Einübung eigenständigen Nachdenkens, Diskutierens und Handelns entlang begründeter Kriterien, erprobter Diskussionsstile, Selbstreflexionen und Handlungspraxen.
Inhalt: Im Seminar werden Studien und Diskurse zu aktuellen und historischen Auseinandersetzungen und Forschungen zu Geschlechterverhältnissen und Diskriminierung in dekonstruktiver und machtkritischer Perspektive analysiert und diskutiert. Hierzu werden Texte zu den Themen Doing-Gender, Queer-Studies, Gewalt und kritischer Männlichkeitsforschung sowie Interdependenz und Erziehungswissenschaften behandelt und aktuelle Studien einbezogen. Zentrale Begrifflichkeiten, Ansätze und Denkfiguren der politisch-pädagogischen Auseinandersetzung mit Geschlechterverhältnissen, Männlichkeitskonstruktionen und Antidiskriminierung werden anhand von im Seminar entwickelten Kriterien analysiert und angewandt.
Methode: Kleingruppen- und Textarbeit, Referate, Szenisches Spiel, Vorträge, Diskussionen, Übungen
Literatur: Budde, Jürgen/Bundesministerium für Bildung und Forschung (2008): Bildungs(miss)erfolge bei Jungen und Berufswahlverhalten bei Jungen/männlichen Jugendlichen. Berlin. Auch als Online-Publikation: http://www.bmbf.de/pub/Bildungsmisserfolg.pdf (Recherchedatum 10.09.08)
Connell, Robert W. (1997): Gender and Power. Society, the Person and Sexual Politics. Oxford.
Hill Collins, Patricia (1996): Ist das Persönliche politisch genug? Afrikanisch-amerikanische Frauen und feministische Praxis. In: Fuchs, Brigitte/Habinger, Gabriele (Hrsg.): Rassismen & Feminismen. Differenzen, Machtverhältnisse und Solidarität unter Frauen. Wien. S. 67-92.
Hornscheidt, Astrid (2007): Sprachliche Kategorisierung als Grundlage und Problem des Redens über Interdependenzen. In: Walgenbach, Katharina u.a. (Hrsg.): Gender als interdependente Kategorie. Neue Perspektiven auf Intersektionalität, Diversität und Heterogenität. Opladen/Farmington Hills. S. 65-105.
Ferreira, Grada (2002): “Die Farbe unseres Geschlechtes”. Gedanken über „Rasse“, Transgender und Marginalisierung. In: polymorph (Hrsg.): (K)ein Geschlecht oder viele? Transgender in politischer Perspektive. Berlin: Querverlag, S. 117-129.
Leiprecht, R. & Lutz, H. (2009): Rassismus – Sexismus – Intersektionalität Rassismuskritik. In: Melter, C/Mecheril, P. (Hrsg.): Band I: Rassismustheorie und -forschung. Schwalbach/Ts.: Wochenschau-Verlag, S. 179-198.
Phoenix, A. (1997): „Rasse“, Ethnizität und psychologische Prozesse. In M. del Mar Castro Varela u.a. (Hrsg.): Suchbewegungen, Interkulturelle Beratung und Therapie S. 17- 38.: Tübingen.
Wedgwood, Nick/Connell, Robert W. (2004): Männlichkeitsforschung: Männer und Männlichkeiten im internationalen Forschungskontext. In: Becker, Ruth/Kortendieck (Hg.): Handbuch Frauen und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. Wiesbaden, S. 112- 121.
Zivilgesellschaft, Geschlechterverhältnisse und Minoritäten |
408.047 SE 2 MA Europäische Politik und Gesellschaft
Ziel: Das Seminar befasst sich mit ausgewählten aktuellen Fragen der Zivilgesellschaft, deren Differenzierung und Integration insbesondere in Bezug auf Geschlechterverhältnisse und auf Minoritäten. Die Studierenden gewinnen einen Einblick in die komplexen Muster der sozialen Differenzierung und Integration der „Zivilgesellschaft“ sowie in die sozialen und kulturellen Strukturen und Prozesse, die diese hervorbringen.
Dieses Seminar rückt den Zusammenhang von Migration und Geschlechterdifferenz ins Licht - die geschlechtsspezifischen Muster der Migration und Lebenslagen von MigrantInnen auf der einen Seite, und die vielfältigen und zum Teil widersprüchlichen Auswirkungen von Migration auf die Geschlechterverhältnisse im Aufnahmeland auf der anderen Seite.
Inhalt: geschlechtsspezifischen Muster der Migration und Lebenslagen von MigrantInnen: unterschiedliche Wanderungsmotive, Formen der Wanderung und Funktionen und Lebenslagen im Gastland.
Auswirkungen von Migration auf die Geschlechterverhältnisse im Aufnahmeland: Stabilisierung patriarchaler Lebensformen, Transformation der Geschlechter-verhältnisse, neue ethnische Differenzen unter Frauen und Männern in den Aufnahmegesellschaften.
Literatur: Klinger, Cornelia/Gudrun-Axeli Knapp/Birgit Sauer (Hg.) (2007). Achsen der Ungleichheit. Zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität, Frankfurt/Main - New York: Campus Verlag
Literatur und literarisches Leben: Sexualität/Körper in der Literatur des fin de siècle |
608.190 PS 2 Deutsche Philologie, Deutsch LA
Inhalt: Die Beredsamkeit der Diskurse über Sexualität (M. Foucault) erreicht ihren Höhepunkt um die vorige Jahrhundertwende. S. Freuds „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie“ erschienen 1905. Sie gelten als eines der zentralen theoretischen Dokumente dieser Entwicklung. Gleichzeitig verschärft sich das Problem der zunehmenden Prostitution in allen großen Städten Europas aufgrund der rasant fortschreitenden Industrialisierung mit ihren Begleiterscheinungen der Landflucht und der damit einhergehenden Verarmung und Verelendung, die besonders auch Frauen traf.
Wie antwortet Literatur auf diese verwobenen Verhältnisse? Thematisiert sie Sexualität? Wie thematisiert sie Sexualität? Gerät auch Prostitution in den Blick schreibender Männer und Frauen? Wird der sexualisierte Körper dargestellt oder wird der Körper zum Ort anderer Geschehnisse?
Diesen Fragen wird in der LV vor dem Hintergrund gesellschaftshistorischer Entwicklungen um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert nachgegangen.
Grundfragen kritischer Geschlechterforschung |
603.116 VO 2 Pädagogik
Ziel: Geschlecht ist bis heute ein wesentliches „soziales Gliederungsprinzip von Gesellschaft“ und ein sowohl „inner-, wie intra-psychischer Organisator“ von Handlung und Erfahrung. Dies nachvollziehbar zu machen, ist bereits das erste Ziel der Veranstaltung. Theoretisch ist dabei die Herausforderung zu meistern, „Geschlecht als soziale Strukturkategorie“ und „als soziale Konstruktion“ auszuarbeiten, praktisch „Geschlecht als Erfahrung von Gewicht“ ebenso zu re-, wie zu dekonstruieren und schließlich politisch das Ziel der „Gleichrangigkeit aller Menschen“ ebenso voranzubringen wie die „Freiheit im eigenen Geschlecht“ zu ermöglichen.
Diese Erörterung kann im Rahmen einer ersten Grundlagenveranstaltung nicht bis zu Ende gelingen, aber immerhin soweit führen, kritische Geschlechterforschung als plurales Projekt sichtbar zu machen, in seiner Entwicklung und Ausdifferenzierung zu beschreiben und schließlich die Freude und Anstrengung zu vermitteln, dass die Art und Weise des Begreifens mit der Art und Weise des Eingreifens korrespondiert und diese wiederum nicht jenseits der eigenen Person und ihrer vergeschlechtlichten Seins- und Werdensweise erfolgt.
Inhalt: Die Lehrveranstaltung gliedert sich in drei Bereiche:
- Eröffnung der wesentlichen Problemanordnungen, Kritik- und Gegenstandsbereiche der Frauen- und Geschlechterforschung der letzten 40 Jahre im Spannungsfeld zwischen feministischer Bewegungsgeschichte und aktueller Genderpolitik. Dies mit dem Anspruch, sich ein Stück Geschichte zu vergegenwärtigen, sich selbst als deren Teil und ‚Folge’ zu begreifen und ein Reflexionswissen zu erarbeiten, welches geeignet ist, in Zusammenhängen denkend der Individualisierung von Risiken und Chancen entgegenzuwirken.
- Begriffsarbeit als Grundbestandteil des über das Alltagswissen hinausweisenden Denkens, hier bezogen auf die unterschiedlichen Verstehensweisen von Geschlecht mit dem Ziel, die Kategorie Geschlecht in ihrer Dimension als sozial strukturelle, kulturelle, leiblich-existentielle und symbolische Tatsache zu begreifen und als biografisches Verarbeitungsangebot innerer wie äußerer Realitäten sowie als Anforderung an die eigene Lebensführung zu analysieren.
- Exemplarische Vorstellung eines der großen Themen der kritischen Geschlechterforschung: „Gender at work“ (Arbeitsteilung und Geschlechterkonstruktion/Angelika Wetterer) unter Einschluss der Diskussion hinsichtlich der vergeschlechtlichten Studien- und Berufswahl der Studierenden.
Methode: Vortrag durch die LV-Leiterin – Plenardiskussion – angeleitete Kleingruppensequenzen.
Die regelmäßige Anwesenheit bei der Vorlesung ist wegen des aufbauenden Charakters und einer Didaktik gegenseitiger ‚Angewiesenheit’ ausdrücklich erwünscht.
Prüfungsmodus: Die LV endet mit einer Klausurarbeit
DiplomandInnenkolloquium |
603.059 SE 2 Pädagogik
Ziel: Wenn Sie – was Ihre Diplomarbeit, respektive Ihre Bachelorarbeit anlangt – noch ganz am Anfang stehen, so sollte am Ende der Lehrveranstaltung Ihre Forschungsfrage feststehen, ein Forschungsdesign entworfen sein und Sie ein ausführliches Exposé zur Verfügung haben, an Hand dem Sie Ihre Diplomarbeit/resp. Bachelorarbeit in angemessener Zeit erarbeiten können.
Wenn Sie – was für die meisten der LV-TeilnehmerInnen (12) zutreffen wird – mit all dem bereits begonnen haben, so ist es das Ziel, dass Sie in Fortgang und Abschluss Ihrer Arbeit durch die Gruppe und die LV-Leiterin begleitet werden.
Inhalt: Wissenschaftliche Supervision und Intervision von Diplomarbeiten ausschließlich aus den Bereichen Gender- und/oder Intercultural-Studies (!!). Sollten Sie diese beiden Studien oder eines von ihnen nicht als Studienzweig/e studiert haben, ist die Kompetenz in diesem Bereich anderweitig nachzuweisen. Bitte besprechen Sie eine eventuelle Teilnahme am Seminar zuvor mit mir in der Sprechstunde.
Methode: Für die „Anfängerinnen“ sollen Forschungsideen, -vorhaben, -wünsche, die möglicherweise von bereits sehr konkret bis noch recht vage reichen, diskutiert, konkretisiert und in erste Forschungsfragen übersetzt werden, allgemeine Informationen zur Erstellung einer Diplomarbeit zur Verfügung gestellt, Fragen der Material- und Methodenwahl geklärt und mögliche Darstellungsformen erörtert werden.
Für die in Ihrer Arbeit bereits Fortgeschritteneren dient das Seminar der Diskussion der einzelnen Projekte und Projektteile.
Gewalt – Körper – Trauma. Geschlechterkritische Analysen. |
603.125 SE 2 Pädagogik
Ziel: Die Lehrveranstaltung verfolgt das Ziel, dass die an ihr teilnehmenden Studierenden am Ende über ein historisch-kritisches Wissen zu den unterschiedlichen Kulturen der Gewalt verfügen, dass sie vermögen, die unter-schiedlichen Gewaltformen zu unterscheiden (einschließlich ihrer Verbindung und Abgrenzung zu Formen von Herrschaft und Macht) und dass sie schließlich befähigt werden, sich mit einer spezifischen Gewaltform, im konkreten Fall mit der sexuellen Gewalt an Frauen und Kindern, ihren Bedingungen und Folgen auseinander zu setzen. Das Seminar dient der geschlechterkritischen Analyse von Gewaltphänomenen und ihren Auswirkungen.
Inhalt: Im Prozess der Zivilisierung der Kultur, hat sich eine Kultivierung der Gewalt innerhalb bestimmter Grenzen erhalten. Augenfälligste Beispiele dafür sind die Fortexistenz von Kriegen und kriegerischen Auseinandersetzungen einschließlich ihrer Folgephänomene sowie auf anderer Ebene die unnachgiebige (Männer-)Gewalt gegen-über Frauen, Kindern und marginalisierten Gruppen. Um letztere in ihrer spezifischen Form als sexuelle Gewalt wird es im Seminar gehen.
Gewalt involviert den Körper auf existentielle Weise. Der Begriff des Traumas ist nur eine Möglichkeit, diese existentielle Wirkung zu erläutern. Entstehung und Transformation des Traumakonzepts und die aktuell statt-habende Ersetzung des Begriffs der Gewalt durch den Begriff Trauma werden ebenfalls Inhalt des Seminars sein.
Methode: Wechsel von Vorlesungseinheiten durch die LV-Leiterin, angeleitete Gruppendiskussionen unter den Teilnehmerinnen und vorbereiteten Präsentationen durch die Studierenden.
Diskriminierung und rassismuskritische Pädagogik: Schwerpunkt antirassistisch-emanzipatorische Jungenarbeit |
603.071 KU 2 Pädagogik
Ziel: Ziel ist es, eine kritische Haltung auf aktuelle Diskurse über „fremde Männer/Buben“ zu entwickeln und dieses Wissen in das eigene pädagogische Denken und Handeln, sowie erziehungswissenschaftliche Debatten einzubringen.
Inhalt: Die Überzeugung, dass Burschen und Männer „mit Migrationshintergrund“ Probleme haben und machen, setzt sich in öffentlichen Diskussionen zunehmend durch. Dabei werden aktuell besonders „rückständige Traditionen“ und „der Islam“ als Ursache für solch problematische „fremde Männlichkeit“ verantwortlich gemacht. Dieser Problemdiskurs zeichnet sich dabei durch Kulturalisierung sozialer Verwerfungen aus, die mit der Ausblendung von Diskriminierungsstrukturen einhergeht.
Diese Problemdefinitionen kritisch hinterfragend, wird in der Lehrveranstaltung eine alternative Perspektive auf den Themenbereich Migration und Männlichkeiten entwickelt. Der herrschende Diskurs wird dabei hinsichtlich seiner Funktion zur Konstruktion von Differenz entlang der Kategorie Geschlecht/Männlichkeit und der Legitimation von Diskriminierung und Assimilationsanforderungen befragt. Vor diesem Hintergrund werden allgemeine Zugänge der Männlichkeitsforschung erarbeitet und in Bezug mit Migrationsrelevanten Fragestellungen gesetzt. Dabei wird ersichtlich, dass sich Männlichkeiten im Migrationskontext in Auseinandersetzung mit vielschichtigen sozialen Prozessen und Machtstrukturen (Institutionen, Ressourcen, sozialer Nahbereich, Familie, etc.) konstituieren. Schließlich wird erarbeitet, welche Implikationen sich aus diesen Analysen für eine Pädagogik mit antidiskriminatorischem und emanzipativem Anspruch ergeben.
Methoden: Eigenständige Lektüre und gemeinsame Diskussion von (deutsch- und englischsprachigen) wissenschaftlichen Texten zum Themenfeld. Darauf aufbauende Präsentationen durch Studierendengruppen in der Lehrveranstaltung.
Literatur: Basisliteratur:
• Howson, R., Hg. (2009) Migrant Masculinities, New York
• King, V., Flaake, K., Hg. (2005) Männliche Adoleszenz. Sozialisation und Bildungsprozesse zwischen Kindheit und Erwachsensein. Frankfurt, New York..
• Potts, L., Kühnemund, J., Hg. (2008) Mann wird man. Geschlechtliche Identitäten im Spannungsfeld von Migration und Islam. Bielefeld.
Alte Geschichte Gruppe I: Geschlechterordnung – soziale Ordnung in der antiken Literatur |
640.002 UE 1 BA Geschichte und BA Classica et Orientalia
Ziel: Die Übung vermittelt einen Einblick in die Literatur zurzeit der römischen Republik und der Kaiserzeit. Darüber hinaus werden grundlegende Kenntnisse der Geschlechterforschung vermittelt. Die Studierenden werden mit bestimmten Formen des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens (Erstellen eines Thesenblatts, Verfassen eines Protokolls) sowie der Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse (Referat) vertraut gemacht.
Inhalt: Anhand ausgewählter Autoren/Texte (z.B. annalistische Werke, Sallust, Cassius Dio) wird der Frage nach der sozialen Ordnung zurzeit der römischen Republik und der Kaiserzeit nachgegangen. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf den jeweiligen Geschlechtervorstellungen.
Soiland, Tove: Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung: Nehmen Sie Ihr Geschlecht selbst in die Hand! Gender zwischen Selbstverantwortung und äußerer Zumutung |
603.120 KU 2 Pädagogik
Ziel: Die Studierenden entwickeln anhand ausgewählter theoretischer und empirischer Texte ein Problembewusstsein, welches sie zu einer kritischen Reflexion und Beurteilung gegenwärtiger Gleichstellungspolitiken und geschlechterpolitischer Diskurse befähigen soll. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Verschiebungen, die die vormals von der Frauenbewegung selbst erhobenen Forderungen durch ihre Integration in eine neoliberal eingefärbte Geschlechterpolitik erfahren. Vor dem Hintergrund von ökonomischen Veränderungen, die es notwendig machen, dass auch Frauen erwerbstätig sind, scheint die Flexibilisierung des eigenen Rollenverhaltens eher den Erfordernissen des Arbeitsmarktes zu entsprechen als dem Wunsch nach einer tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter. Der Kurs vermittelt deshalb auch Kenntnisse über die immer auch ökonomischen Dynamiken der Reproduktion ungleicher Geschlechterverhältnisse, wie sie heute in der Feministischen Ökonomie unter dem Stichwort ‚Care-Ökonomie’ verhandelt werden. Hierbei handelt es sich um Dynamiken, die sich der Einflussmöglichkeit der Einzelnen weitgehend entziehen.
Inhalt: ‚Gender’ war ursprünglich ein Konzept, mit dem die ‚soziale Konstruiertheit von Geschlecht’, das heißt der Umstand bezeichnet werden sollte, dass Geschlechterverhältnisse nicht natürlich sind, sondern Effekt unserer Erziehung und der sozioökonomischen Strukturen der Gesellschaft, in der wir leben. Heute wird das Konzept im Rahmen der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union, aber auch auf Länderebene unter dem Stichwort ‚Gender Mainstreaming’ zunehmend zu einer Anforderung an Frauen, ihre Emanzipation selber in die Hand zu nehmen. Mittels der Reflexion des eigenen Rollenverhaltens, so wird in etwa suggeriert, lasse sich geschlechtliche Ungleichheit überwinden. Jede ist für ihre Emanzipation selber zuständig – was aber auch heißt, selber schuld, wenn sie ihre Ziele nicht erreicht!
Der Kurs geht den Ambivalenzen dieser Strategie nach, die aufgespannt ist zwischen einem Freiheitsversprechen und der Individualisierung gesellschaftlicher Problemlagen. Sie fragt vor diesem Hintergrund nach jenen Mechanismen, die über die Handlungsmöglichkeiten der Einzelnen hinaus für die Fortdauer geschlechtlicher Ungleichheit verantwortlich sind.
Methoden: Der Kurs versteht sich in erster Linie als Lektüre-Kurs. Die Teilnehmenden erarbeiten sich in Arbeitsgruppen selbstständig Texte und stellen sie in Kurzreferaten ihren Mitstudierenden vor. Im Zentrum stehen dabei theoretische und empirische Aufsätze zu den Dynamiken, die gegenwärtig die Geschlechterverhältnisse bestimmen; wir werden uns aber auch einzelne Gleichstellungsprogramme, sei es von Universitäten, der Europäischen Union oder von Stadt- und Landesregierungen ansehen. Der gemeinsamen Diskussion soll im Kurs ebenso breiten Raum gegeben werden wie der gemeinsamen Erarbeitung des Verständnisses theoretischer Konzepte und Überlegungen.
Literatur: Winker, Gabriele, 2007: Traditionelle Geschlechterordnung unter neoliberalem Druck. Veränderte Verwertungs- und Reproduktionsbedingungen der Arbeitskraft. In: Winker, Gabriele / Groß, Melanie (Hg.): Feministische queere Kritiken neoliberaler Verhältnisse. Münster, S. 15-50
Bröckling, Ulrich, 2002: Jeder könnte, aber nicht alle können. Konturen des unternehmerischen Selbst. In: Mittelweg 36, Jg. 11, Nr. 4, S. 6-26
Brodie, Janine, 2004: Die Re-Formierung des Geschlechterverhältnisses. Neoliberalismus und die Regulierung des Sozialen. In: Widerspruch 46, Jg. 24, Nr. 1, S. 19-32
Chorus, Silke, 2007: Who Cares? Kapitalismus, Geschlechterverhältnisse und Frauenarbeit. Regulationstheoretische Sehkorrekturen. In: Feministische Studien. Jg. 25, Nr. 2, S. 202- 216
Ludwig, Gundula, 2006: Zwischen ‚Unternehmerin ihrer selbst’ und fürsorgender Weiblichkeit. Regierungstechniken und weibliche Subjektkonstruktionen im Neoliberalismus. In: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis 68, Jg. 29, S. 49-60
Nowak, Jörg: Geschlechterpolitik und Klassenherrschaft. Eine Integration marxistischer und feministischer Staatstheorien. Münster 2009
Geschlechtersensible Vermittlungskompetenzen |
603.127 SE 2 Pädagogik
Ziel: - Vermittlung von gleichstellungspolitischen Ansätzen der EU
- Vermittlung von theoretischen Grundlagen zur Strategie des Gender Mainstreaming (GM)
- Vermittlung von Umsetzungsverfahren von GM in die Praxis
- Einschätzung von Möglichkeiten und Grenzen von GM vor dem Hintergrund theoretischer Erkenntnisse und Einsichten in Praxen
- Erarbeitung von gendersensiblen Handlungsansätzen in pädagogischen Praxisfeldern
- Erweiterung der persönlichen Gender-Kompetenz der TeilnehmerInnen
Inhalt: Die Lehrveranstaltung führt in die Theorie des Gender Mainstreaming ein und stellt Umsetzungsbeispiele in Praxisfeldern vor, die für PädagogInnen relevant sind. Ist das Veränderungspotential, das Gender Mainstreaming verspricht, dort auch tatsächlich wirksam? Wie können geschlechterdemokratische Ansätze im Sozial- und Bildungsbereich verankert werden? Auf der Basis der Erfahrungen der TeilnehmerInnen in diesen Bereichen werden ihre Fragen und Anliegen bearbeitet und praxisrelevante Handlungsansätze entwickelt.
Inhaltliche Schwerpunkte:
§ Chancen und Risiken der Umsetzung der Strategie des Gender Mainstreaming
§ Implementierung von Gender Mainstreaming in Organisationen (insbesondere im Bereich Sozialer Dienstleistungen)
§ Ansätze gendersensibler Vermittlung im Bildungsbereich
§ Gendersensibilität als Schlüsselkompetenz in pädagogischen Berufen
Grundlage des gemeinsamen Lernprozesses sind Praxiserfahrungen der Teilnehmenden. Die Bereitschaft, Beispiele aus persönlichen und/oder beruflichen Praxen zur Verfügung zu stellen, ist daher hilfreich.
Literatur: Blickhäuser, Angelika 2002: Beispiele zur Umsetzung von Geschlechterdemokratie und Gender Mainstreaming in Organisationen. Berlin
Knapp, Gudrun-Axeli 1997: Gleichheit, Differenz, Dekonstruktion: Vom Nutzen theoretischer Ansätze der Frauen- und Geschlechterforschung für die Praxis. In: Krell, Gertraude (Hgin.) 1997: Chancengleichheit durch Personalpolitik. Gleichstellung von Frauen und Männern in Unternehmen und Verwaltungen. Rechtliche Regelungen – Problemanalysen – Lösungen. Wiesbaden, S. 77 - 85
Schacherl, Ingrid (Hg.in) 2003: Gender Mainstreaming. Kritische Reflexionen. Innsbruck (= Sozial- und Kulturwissenschaftliche Studientexte Band 8)
Stiegler, Barbara 2003: Gender Mainstreaming. Postmoderner Schmusekurs oder geschlechterpolitische Chance? Argumente zur Diskussion. Bonn
http://www.imag-gendermainstreaming.at
http://www.efeu.or.at/publikationen.html
http://www.gendermainstreaming.at
SE Politische Theorie: Politische Theorien zum Naturverhältnis |
402.067 SE2 Politikwissenschaft 2. Studienabschnitt
Inhalt: Das Seminar soll die gesellschaftlichen Naturverhältnisse der Patriarchate in Gestalt der Moderne, des Mittelalters und der Antike vergleichen und ihren Gegensatz zu matriarchalen Gesellschaften und heutigen post-patriarchalen Alternativen herausarbeiten. Zu fragen ist, wie es erst zur Idee und dann auch zur praktischen Durchsetzung einer „Gegen-Natur“ gekommen ist, die heute zum „Tod der Natur“ zu führen droht.
Literatur: Projektgruppe „Zivilisationspolitik“: Aufbruch aus dem Patriarchat – Wege in eine neue Zivilisation?
Carolyn Merchant: The Death of Nature
Mies/Shiva: Ökofeminismus
Zivilgesellschaft, Geschlechterverhältnisse und Minoritäten |
408.046 VO 2 Politikwissenschaft 2. Studienabschnitt
Ziel: Die Vorlesung beschäftigt sich mit der „Zivilgesellschaft“, mit Einheit und Differenz bzw. mit Integration und Konflikt ihrer Bürger und Bürgerinnen und mit der sozioökonomischen Struktur und soziokulturellen Identitätskonstruktionen, durch die Einheit und Differenz bzw. Integration und Konflikt der „Zivilgesellschaft“ hervorgebracht, aufrechterhalten und verändert werden. Geschlechter- und Mehrheits-/Minderheitsverhältnisse finden dabei besondere Berücksichtigung. Die Studierenden gewinnen einen Einblick in die komplexen Muster der sozialen Differenzierung und Integration der „Zivilgesellschaft“ und die sozialen und kulturellen Strukturen und Prozesse, die diese hervorbringen.
Inhalt: Es werden die Grundverhältnisse der gesellschaftlichen Verfasstheit der Moderne dargestellt und interpretiert: Naturverhältnis (Ökonomie und Technologie), politische Verfasstheit, Geschlechterverhältnis und Verhältnis zu „Minoritäten“, Generationenverhältnis und Transzendenzverhältnis. Dabei wird gleichzeitig nach historischen und zukünftigen Alternativen jenseits des „kapitalistischen Patriarchats“ gefragt.
Literatur: Claudia Opitz: Das Universum des Jean Bodin,
Silvia Federici: Caliban and the Witch, Maria Mies: Patriarchat und Kapital, Michael Jäger: Global Player Faust (u.a.)
Geschichte, Konzepte und Begriffe kritischer Geschlechterforschung: Habitus und Geschlecht |
603.122 KU 2 Pädagogik
Ziel: Die Studierenden erwerben theoretische, methodische und analytische Kompetenzen, um konkrete theoretische und/oder empirische Fragestellungen aus geschlechtertheoretischer Perspektive zu bearbeiten, Geschlechterperspektiven in verschiedenen Situationen anzuwenden, in Hinblick auf konkrete Bedingungen zu adaptieren, in diversen Arbeitskontexten umzusetzen, das erworbene Wissen schriftlich und mündlich im wissenschaftlichen, öffentlichen, beruflichen wie privaten Kontext nach-vollziehbar darzustellen und in Diskussionen vertreten zu können.
Inhalt: Der Kurs dient der Vertiefung ausgewählter empirischer und theoretischer Problemstellungen der Vorlesung „Grundfragen kritischer Geschlechterforschung“. Dazu wird in diesem Semester der Begriff "Habitus" theoretisch und empirisch erarbeitet und in einen Zusammenhang mit den unterschiedlichen Dimensionen von Männlichkeit und Weiblichkeit gebracht. Der Kurs bietet die Möglichkeit, sich mit der Bedeutung von Geschlecht als Organisationsprinzip von Sozialisation und Biografie auseinander-zusetzen. Thematisiert wird, wie Menschen in Auseinandersetzung mit ihren Lebensbedingungen einen weiblichen und/oder männlichen Habitus ausbilden, wie und wozu sich Männer oder Frauen untereinander und gegenüber Frauen oder Männern unterscheiden oder unterschieden werden.
Methoden: Vortrag durch die Lehrende, Plenardiskussion, gemeinsame Erarbeitung theoretischer Grundlagentexte und exemplarischer Empirien, Durchführung und Auswertung von Mini-Studien in Teams und Präsentationen der erarbeiteten Untersuchungen im Plenum.
Sozialisations- und Subjekttheorien |
603.080 VO 2 Pädagogik
Ziel: Die Studierenden verfügen über begriffliches und kritisch-reflexives Wissen und sind im Stande, Bedingungen und Folgen heterogener Sozialisations- und Subjektbildungsprozesse zu historisieren und kontextualisieren.
Inhalt: Die Vorlesung vertieft ausgewählte Subjekt- und/oder Sozialisationstheorien. Der Fokus liegt auf der Analyse der Wechselwirkung verschiedener Differenzkategorien und unterschiedlicher Dimensionen sozialer Ungleichheit, die im Sozialisationsprozess der gesamten Lebensspanne als „soziale Platzanweiser“ wirksam und erfahrbar werden, wie z. B. age, class, disability, gender, race und sexual orientation. Felder der Sozialisation und Subjektbildung, wie z. B. Familien, Schulen, Peers, Berufe, Medien werden in diesem Zusammenhang und in Hinblick auf zentrale Dimensionen von Sozialisation, wie etwa Sozialisation der Sprache, der Emotionen, des Körpers thematisiert.
Anmerkung: http://www.geschlecht-ethnizitaet-klasse.org/