Vortrag im Rahmen der RINGVORLESUNG "Gender und Ethnizität in Europa. Postnationale und postkoloniale Konstellationen"
LV-Leitung: Prof. Erna Appelt, Institut für Politikwissenschaft
Prof. Max Preglau, Institut für Soziologie, Universität Innsbruck
"Ethnizität", "Klasse/Schicht" und "Gender" als Kategorien der Migrations- und Integrationsforschung
Zunächst zeige ich auf, dass sich die herkömmliche Migrations- und Integrationsforschung auf kategorial-theoretischer Ebene ursprünglich auf Ethnizität beschränkt hat. Sie hat zwar in der Folge Klasse / Schicht integriert, spart jedoch den Genderaspekt weiterhin aus (I).
Daran anschließend möchte ich am Beispiel des „2. Österreichischen Migrations- und Integrationsberichtes“ zeigen, dass durch die Vernachlässigung von Gender und der Interaktion von Gender, Klasse / Schicht, und Ethnizität die Problematik von Migration und Integration in ihrer Komplexität verfehlt wird (II).
Schließlich wird – in Anlehnung an das in der Geschlechterforschung diskutierte Konzept der „Intersektionalität“ – ein Modell skizziert, das Ethnizität, Klasse / Schicht und Gender in die Theorie der Migrations- und Integration einbezieht, und die heuristische Fruchtbarkeit eines solchen Modells aufgezeigt (III).
Zur Ringvorlesung "Gender und Ethnizität in Europa. Postnationale und postkoloniale Konstellationen":
Die Europäische Union beansprucht im Bereich der Geschlechter- und Menschenrechtspolitik sowie der Politik der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe als Soft Power eine Vorbildrolle für andere Weltregionen. In der Vorlesung werden diese Politikfelder im Zusammenhang mit globalen ethnischen und geschlechtsspezifischen Konstellationen analysiert. Dabei werden aktuelle Problemstellungen an Hand von Praxisbeispielen erörtert.
Veranstaltungsort und Zeit:
jeweils Montag 18.00 - 19.30 UHr
Sowi-Gebäude, Universitätsstraße 15, Hörsaal 1