Studienjahr 2013/14
Veranstaltungsreihe: Systemfehler
Für das Studienjahr 2013/14 organisiert das Büro für Gleichstellung und Gender Studies in Kooperation mit der AK-Tirol, dem ÖGB-Tirol und dem AMS-Tirol eine Vortragsreihe unter dem Titel "Die Krise verstehen - und politisch handeln". Nähere Informationen dazu erhalten Sie im Büro für Gleichstellung und Gender Studies bei Dr. Alexandra Weiss. In Zusammenarbeit mit Radio Freirad (105,9 MHz) werden die Vorträge aufgezeichnet und ausgestrahlt.
Auftaktveranstaltung:
Die Krise verstehen - und politisch handeln
Termin: 8. Oktober 2013, 18.00 Uhr Ort: Großer Saal der Arbeiterkammer, Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck
Vortrag mit Prof. Dr. Heiner Flassbeck
Heiner Flassbeck plädiert in seinem Vortrag für eine Neuordnung der Prioritäten in der Wirtschaftspolitik, die an der sozialen und politischen Teilhabe aller Menschen und dem Allgemeinwohl orientiert sein müssen. Eine zentrale These seiner Ausführungen betrifft dabei den Arbeitsmarkt. Denn seit der Krise der 1970er Jahre ist die Politik in diesem Bereich von der Annahme geprägt, dass bei einer sinkenden Nachfrage nach Arbeitskräften die Löhne sinken müssen, um Arbeitslosigkeit zu verhindern oder zu reduzieren. Nach drei Jahrzehnten kann diese Politik als gescheitert betrachtet werden, denn die Arbeitslosigkeit ist ungebrochen hoch – ein Zusammenhang zwischen Reallöhnen und Beschäftigung ist schlichtweg nicht gegeben, so Flassbeck. In seinen Ausführungen geht Flassbeck der gesamtwirtschaftlichen Logik von Löhnen und Arbeitsmarkt nach und widerlegt dabei zentrale Annahmen der neoklassischen Theorie, die die Wirtschaftspolitik der letzten Jahrzehnte geprägt hat.
Tonaufnahme des Vortrages und der Podiumsdiskussion.
Video zum Vortrag von Heiner Flassbeck
Nach dem Vortrag diskutieren politische EntscheidungsträgerInnen aus verschiedenen Bereichen über die Situation und Handlungsmöglichkeiten in Tirol:
Christine Baur (Landesrätin für Soziales und Frauenpolitik) Anton Kern (Landesgeschäftsführer des AMS-Tirol) Otto Leist (Vorsitzender des ÖGB-Tirol) Hannes Tratter (Landesrat für Arbeitsmarkt und Arbeitnehmerförderung) Erwin Zangerl (Präsident der AK-Tirol)
Moderation: Alexandra Weiss
Ort: Großer Saal der Arbeiterkammer Tirol, Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck Zeit: Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18.30 Uhr
12.11.2013 18.30 Uhr |
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Bettina Haidinger Ko-Referat: Sabine Platzer-Werlberger (stv. Landesgeschäftsführerin des AMS-Tirol) Vortrag und Koreferat zum Nachhören im cultural broadcasting archive |
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28.01.2014 18.30 Uhr |
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Gabriele Michalitsch Ko-Referat: Elisabeth Stögerer-Schwarz (Landesfrauenreferentin, Leiterin der Abteilung Frauen und Gleichstellung des Landes Tirol) - das Koreferat ist leider entfallen. Vortrag zum Nachhören im cultural broadcasting archive |
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11.03.2014 18.30 Uhr |
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Markus Marterbauer Ko-Referat: Hans Grohs (Geschäftsführer ASB Schuldnerberatungen GmbH) Vortrag zum Nachhören im cultural broadcasting archive |
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24.04.2014 18.30 Uhr |
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Birgit Mahnkopf Ko-Referat: Veronika Knapp (Südwind Tirol, Erziehungswissenschafterin) Vortrag zum Nachhören im cultural broadcasting archive |
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20.05.2014 18.30 Uhr |
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Thomas Seibert Vortrag zum Nachhören im cultural broadcasting archive |
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17.06.2014 18.30 Uhr |
Podiumsdiskussion: "Krise des Kapitalismus - Krise der Demokratie" Es diskutieren: Ulrike Herrmann (taz Wirtschaftsredaktion, Berlin) Hier können Sie die Videoaufzeichnung der Podiumsdiskussion ansehen. Die Podiumsdiskussion zum Nachhören im cultural broadcasting archive Im Rahmen der Reihe „Die Krise verstehen – und politisch handeln“ haben wir uns mit einer Reihe von Dimensionen der gegenwärtigen Krise – von der Krise der Arbeit, der Krise der Reproduktion, der ökologischen Krise, der Verteilungskrise oder der Krise der repräsentativen Demokratie – befasst. Zentraler Kritikpunkt ist dabei die Entbettung der Ökonomie aus der Gesellschaft bzw. ein Primat der Ökonomie über die Politik. Politik orientiert sich an einer scheinbaren Sachzwanglogik, die politischem Handeln enge Grenzen setzt und vor allem der Stärkung marktwirtschaftlicher Strukturen und der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit von Staaten verpflichtet ist. Zur Beschreibung dieser Entwicklung hat sich das Schlagwort der „Postdemokratie“ durchgesetzt. Bezeichnet werden damit Tendenzen der Entdemokratisierung des westlich-liberalen Demokratiemodells. Dies geht zum einen etwa mit einem zunehmenden Einfluss wirtschaftlicher Eliten auf politische Entscheidungsprozesse, bei gleichzeitiger Schwächung der politischen und wirtschaftlichen Macht eines großen Teils der abhängig Beschäftigten einher. Zum anderen wird eine „Entleerung“ von Inhalten durch die PR-mäßige Inszenierung von Politik konstatiert. Welche Dimensionen die Krisenhaftigkeit der Demokratie aufweist, oder wie etwa Demokratie (wieder) in den Bereich der Ökonomie hinein „verlängert“ werden kann, soll im Rahmen der Abschlussveranstaltung der Reihe „Die Krise verstehen – und politisch handeln“ diskutiert werden. |
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Die Veranstaltungsreihe wurde
und den beteiligten Institutionen: Universität Innsbruck Arbeiterkammer Tirol Verband Gewerkschaftlicher Bildung Österreich Arbeitsmarktservice Tirol |