Welche Familie? Welche Menschenrechte?
Die Entstehung und Entwicklung des Weltfamilienkongresses
Kristina Stoeckl
Der Weltfamilienkongress ist ein Netzwerk konservativer, vorwiegend christlicher Vereine und Individuen, die sich der Verteidigung „traditioneller Familienwerte“ gegen den Feminismus, gegen die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe, gegen Abtreibung und ganz allgemein gegen liberale individuelle Menschenrechte verschrieben haben. In regelmäßigen Abständen organisiert der Weltfamilienkongress medial und politisch weithin sichtbare Tagungen, die rechtspopulistischen Politikern und konservativen Vertretern der Kirchen eine Plattform bieten – zuletzt im März 2019 in Verona unter dem Titel „The Wind of Change: Europe and the Global Pro-Family Movement“. Am Beispiel des Weltfamilienkongresses analysiert dieser Vortrag die Dynamiken, Akteure und Strategien des globalen Antifeminismus sowie die Herausforderungen des globalen „backlash“ gegen Rechte im Bereich der sexuellen Orientierung und Genderidentität.
Zeit: Mittwoch, 15. Januar 2020, 18 Uhr
Ort: Hörsaal 2, SOWI-Campus, Universitätsstr. 15, Innsbruck
Moderation: Mathilde Schmitt
Kurzbiographie
Kristina Stoeckl ist Professorin am Institut für Soziologie und lehrt politische Soziologie, soziale und politische Theorie und Religionssoziologie. Sie forscht seit mehreren Jahren zu Wertekonflikten und untersucht die Rolle der russischen orthodoxen Kirche und Russlands in transnationalen moral-konservativen Netzwerken. Im Zuge dieser Forschung hat sie sich eingehend mit dem Weltfamilien-kongress beschäftigt, Schlüsselfiguren in der Organisation interviewt und Feldforschung bei Veranstaltungen unternommen.
twitter: postsecular_conflicts@StoecklKristina
web: www.kristinastoeckl.eu; https://www.uibk.ac.at/projects/postsecular-conflicts/