Rechtspopulismus und Geschlechterpolitik

Birgit Sauer


Wahlgewinne radikaler rechtspopulistischer Parteien in ganz Europa, nationalpopulistische Regierungen in Ungarn und Polen, der Brexit und die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sind Ausweis sich weltweit nach rechts verschiebender politischer Kräfteverhältnisse. Radikal rechten Parteien und Bewegungen geht es um mehr als nur eine restriktivere Immigrationspolitik, um Wähler_innenstimmen zu gewinnen: Sie zielen darauf, die Länder der EU anti-demokratisch umzubauen. Geschlechter- und Sexualitätsverhältnisse nehmen in diesem Kampf um kulturelle Hegemonie in Form eines selbsternannten ‚Anti-Genderismus‘ seit der vergangenen Dekade eine prominente Rolle ein. Traditionelle Geschlechterrollen werden verstärkt und ein z.T. aggressiver Maskulinismus soll die männlich-übergeordnete Position verstärken. Der Vortrag wird erklären, vor welchem gesellschaftlichen Hintergrund diese traditionell-maskulinistische Politik erfolgreich ist.



Zeit: Mittwoch, 4. März 2020, 18 Uhr 
Ort: Hörsaal 2, SOWI-Campus, Universitätsstr. 15, Innsbruck

 

 

Kurzbiographie

Birgit Sauer ist Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Geschlecht, Politik, Gover-nance; Politik, Emotionen und Affekte; Rechtspopulismus und Geschlecht. Derzeit arbeitet sie an einem Projekt über Transformation von Staatlichkeit und „affektive Gouvernementalität“. Aktuelle Publikation: Gesellschaftstheoretische Überlegungen zum europäischen Rechtspopulismus. Zum Erklärungspotenzial der Kategorie Geschlecht, in: Politische Vierteljahresschrift, 58. Jg., H. 1, 2017, S. 1-20 und Affektives Kapital. Die Ökonomisierung der Gefühle im Arbeitsleben, Frankfurt/M./New York: Campus, 2016, gemeinsam mit Otto Penz.

 

https://homepage.univie.ac.at/birgit.sauer/wordpress/     

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