Lange Nacht der Forschung am Mondsee als best practice Beispiel und "Green event"-Vorlage für OÖ
Fotos und Folien Upper Austrian Research, Linz
Am 19.3.2025 waren Regionalmanagerin Michaela Ellmauer (Technologiezentrum Mondseeland) und PR-Beauftragte Sabine Wanzenböck (ILIM) als Organisatorinnen der Langen Nacht der Forschung in der Region Mondsee eingeladen beim Kick off #LNF26 im TechCenter Linz vor Regionalmanager:innen aus OÖ und Vertreter:innen der Upper Austrian Research (UAR), sowie dem Klimabündnis OÖ einen Vortrag zu halten. In der Veranstaltung ging es in erster Linie um das Thema "Green event" und die Idee die nächste Lange Nacht der Forschung in OÖ als Green event zu gestalten. Die Lange Nacht der Forschung 2024 in Mondsee erfüllte die geforderten Kriterien dafür bereits, obwohl sie (noch) gar nicht als Green event deklariert war und wurde als "best practice"-Beispiel für andere Regionen vorgestellt.
Die Veranstalter:innen bedankten sich für den Erfahrungsbereicht und hofften sehr, dass die Region Mondsee mit dem Ausstellungsstandort des Forschungsinstituts für Limnologie auch bei der nächsten Ausgabe 2026 wieder mit an Bord wäre. "Die LNF ist so eine schöne Initiative, die bei Ihnen in Mondsee so großartig umgesetzt wird", kommentierte Alexandra Miesgang von der UAR.
Am 22. März 2025 findet der Weltwassertag unter dem Motto "Erhalt der Gletscher" ("Glacier Preservation") statt. Dieser Tag wurde 1993 von den Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufen um auf die Bedeutung der lebenswichtigen Ressource Wasser aufmerksam zu machen und wird seither jedes Jahr am gleichen Tag begangen.
Abbildung: UN-Water
Das Thema 2025 rückt Gletscher in den Fokus. Diese speichern etwa 70 % des weltweiten Süßwassers und spielen eine entscheidende Rolle im globalen Wasserkreislauf. Gletscher sind natürliche Reservoirs, die Flüsse, Seen und Grundwasser speisen und Millionen von Menschen mit Trinkwasser versorgen.
Doch die Gletscher sind in Gefahr: Durch den Klimawandel schrumpfen die Gletscher rapide – mit gravierenden Folgen für Ökosysteme und Wasserressourcen. Die durch die Gletscherschmelze steigenden Meeresspiegel stellen eine globale Gefahr für die menschliche Sicherheit, besonders für Küstenregionen, dar. An Flüssen, die von Gletschern gespeist werden, wird sich die jahreszeitliche Verteilung der Abflussmenge verändern, was für die Verfügbarkeit von Wasser für Landwirtschaft, Energie und Trinkwasser besonders in Trockenperioden eine weitere Verschärfung bedeutet. Für Milliarden von Menschen verändern sich die Schmelzwasserströme und verursachen, neben dem Anstieg des Meeresspiegels, auch Überschwemmungen, Dürren und Erdrutsche.
Als Alpenland ist Österreich besonders von der Gletscherschmelze betroffen. In den letzten Jahrzehnten haben die Gletscher der Alpen etwa die Hälfte ihres Volumens verloren. Die zusätzlichen Hitzeperioden in den vergangenen Sommern und die aktuell fehlenden Niederschläge reduzieren die Wasserspiegel der fließenden und stehenden Gewässer bedrohlich. Teilweise musste bereits die Schifffahrt eingestellt werden, die Ufer- und Augebiete sind massiv von Trockenheit betroffen.
Passend dazu hat die Allianz für Biodiversität und Wasser (BiodiWa), unter Mitwirkung des Forschungsgruppenleiters Josef Wanzenböck in Mondsee, ein neues Whitepaper zur österreichischen Wasserforschung veröffentlicht. Unter dem Titel „Wasserforschung in Österreich - Perspektiven der österreichischen Wasserforschungsgemeinschaft“ werden die aktuellen Herausforderungen durch Klimawandel, Landnutzungsänderungen und den Verlust aquatischer Biodiversität analysiert und darin zusammengefasst. Die Veröffentlichung betont die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit und integrativer Ansätze im Wassermanagement, die ökologische, ökonomische und soziale Aspekte vereinen. Forschung und Innovation – etwa durch KI, Machine Learning und Umwelt-DNA – werden als Schlüssel zur Lösung dieser Herausforderungen hervorgehoben. Die wichtigsten Empfehlungen umfassen die Förderung internationaler Kooperationen, den Ausbau von Forschung und Monitoring sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit.
Der Weltwassertag 2025 ruft zu verstärkten Maßnahmen zum Schutz der Gletscher auf. Klimaschutz, nachhaltige Wassernutzung und internationale Zusammenarbeit sind entscheidend, um die Wasserversorgung zukünftiger Generationen zu sichern.
Laut den Vereinten Nationen ist die Erhaltung der Gletscher eine Überlebensstrategie: „Wir müssen zusammenarbeiten, um die Treibhausgasemissionen zu verringern und das Schmelzwasser für die Menschen und den Planeten nachhaltiger zu verwalten.“
Wussten Sie? (Quelle: UN)
- Im Jahr 2023 werden die Gletscher mehr als 600 Gigatonnen Wasser verlieren, der größte Massenverlust seit 50 Jahren. (WMO)
- Etwa 70 % des Süßwassers der Erde liegt in Form von Schnee oder Eis vor. (WMO)
- Nahezu 2 Milliarden Menschen sind für ihre Trinkwasserversorgung, Landwirtschaft und Energieerzeugung auf Wasser aus Gletschern, Schneeschmelze und Gebirgsabflüssen angewiesen. (UN-Wasser/UNESCO)
- Das verstärkte Abschmelzen der Gletscher trägt erheblich zum weltweiten Anstieg des Meeresspiegels bei, der heute etwa 20 cm höher liegt als im Jahr 1900. (IPCC)
- Eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C könnte die Gletscher in zwei Dritteln der Welterbestätten retten. (UNESCO/IUCN)
Entdecken Sie das Archiv von UN-Water zum Weltwassertag, das bis ins Jahr 1994 zurückreicht und eine Vielzahl von Themen abdeckt: Wasser und Städte, Gesundheit, Kultur, Lebensunterhalt, Lebensmittel, Energie, Katastrophen und vieles mehr.
online seit 20.03.2025
Beliebte Seefische im Fokus der wissenschaftlichen Forschung
Podiumsdiskussion (links), historisches Coregonen-Museumsmaterial, Fotos: S. Wanzenböck
Die Fischgruppe der Coregonen, in Österreich als Reinanken, Renken, Riedling oder Kröpfling bezeichnet, hat einen hohen wirtschaftlichen Wert und wird intensiv befischt. Der Befischungsdruck, steigende Wassertemperaturen und die wiederholte Besetzung verschiedener Seen mit nicht heimischen Coregonen haben die genetische und phänotypische Integrität von heimischen Arten stark beeinträchtigt. Einige dieser Arten sind laut Rote Liste Fische Österreichs sogar als ausgestorben eingestuft, andere sind stark bedroht und stehen kurz vor dem Aussterben… Eine Revision des Wissens über die historische vs. moderne Vielfalt von Coregonus in Österreich (im Kontext aller voralpinen Seen) ist deswegen dringend erforderlich!
Das Team der Fischsammlung des Naturhistorischen Museums Wien (NHM), das Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee der Universität Innsbruck und das Institut für Gewässerökologie und Fischereiwirtschaft des Bundesamtes für Wasserwirtschaft Scharfling besitzt Expertise in kryptischen Biodiversitätserhebungen, taxonomischen Arbeiten auf Basis morphologischer und molekulargenetischer Methoden sowie im Bereich der Gewässerökologie. Es setzt sich aus Expert:innen zusammen, die an der Roten Liste der Fische Österreichs mitgearbeitet haben, sowie zu den angesehensten österreichischen Expert:innen für Coregonen zählen. Das meiste Material, sowohl historisch als auch aktuell, ist bereits in den Sammlungen der drei Institutionen vorhanden, das war der Ausgangspunkt für ein gemeinsames Coregonenprojekt.
Nun fand dazu unter dem Titel "Aus den Archiven zum angewandten Artenschutz: Biodiversitätsmonitoring der Coregonen in Österreich" am 12.03.2025 am Naturhistorischen Museum in Wien eine Vortragsveranstaltung mit Podiumsdiskussion statt. Expert:innen aus dem Forschungs- und angewandten Bereich präsentierten Einblicke in Biodiversität und Ökologie der Reinanken/Renken/Felchen (Coregonen), einer beliebten Speisefischart, die in vielen österreichischen Seen zu finden ist. In den Vorträgen und der anschließenden Diskussion wurden folgende Fragen behandelt: Warum sind Reinanken gefährdet? Sind sie im Rahmen der bestehenden Fischereigesetze ausreichend geschützt oder sind weitere Maßnahmen zu ihrem Schutz notwendig? Welche internationalen Erfahrungen gibt es zu diesen Themen? Der Mondsee war in dieser Veranstaltung stark vertreten: FG Leiter Josef Wanzenböck wurde ebenso wie die Leiterin des Bundesamts für Wasserwirtschaft Daniela Achleitner und Martin Luger, Leiter der Seenkunde des BAW Scharfling, zu einem Fachvortrag eingeladen. Vom benachbarten Wolfgangsee vertrat Fischereimeister und Vorstand der oberösterreichischen Seefischer:innen Nikolaus Höplinger die angewandte Seite. Auch die bayerische Fischerei war mit dem Sektionsleiter für Ichthyologie der Zoologischen Staatssammlung München Ulrich Schliewen dabei. Den genetischen Fachinput zum NHM-Museumsmaterial steuerte Susanne Reier bei. Moderiert wurde die Veranstaltung von Projektleiterin Anja Palandačić. Das Projekt wird im Rahmen von NextGenerationEU und dem Biodiversitätsfond des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Innovation und Technologie gefördert.
Seminartipp am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck und hybrid (Link)
Maurine Neiman, Universität Iowa, USA
Sex in the Wild (and especially in New Zealand)
Vortrag am 19.03. 2025, 14 Uhr in Präsenz und online Seminarraum 1. Stock
Foto: privat
Abstract:
Professor Neiman’s research program focuses primarily on the study of sexual reproduction and why sex is so common, one of the most important unanswered questions in evolutionary biology. In particular, she’s interested in using comparison of sexual and asexual individuals, lineages, and genomes to better understand the advantages and disadvantages of sexuality, evolutionary constraints that limit asexual success, and why sex persists in some natural populations but not others. More information about her lab group and her work can be found at http://bioweb.biology.uiowa.edu/neiman/.
Her seminar, “Sex in the Wild (and especially in New Zealand)” will focus on how she and her lab group are using her snails and their genomes to assess key hypotheses for the advantages of sex and disadvantages of asexual reproduction, and then applying these insights to better understand the maintenance of sex in nature.
online seit 17.03.2025
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff member in bold):
Maes T., Verheyen J., Senghor B., Mudavanhu A., Schols R., Hellemans B., Geslain E., Volckaert F.A.M., Gante H.F., Huyse T. (2025). First evidence of a genetic basis for thermal adaptation in a schistosome host snail, Ecological Monographs 95(1): e70006. https://doi.org/10.1002/ecm.70006
Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Tim Maes (KU Leuven/Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck) hat erstmals eine genetische Grundlage für die Anpassung an Temperaturbedingungen bei der Süßwasserschnecke Bulinus truncatus nachgewiesen – einem wichtigen Zwischenwirt für die urogenitale Schistosomiasis, eine tropische parasitäre Krankheit, die weltweit über 150 Millionen Menschen betrifft.
In der aktuellen Studie, veröffentlicht in Ecological Monographs, wurden zehn Schneckenpopulationen aus drei verschiedenen Ländern entlang eines breiten Temperaturgradienten untersucht. Durch eine Kombination aus phänotypischen, ökologischen und genomischen Analysen stellten die Forschenden fest, dass bestimmte genetische Marker mit Temperatur- und Niederschlagsmustern assoziiert sind. Schnecken aus wärmeren Klimazonen zeigten niedrigere Überlebensraten bei hohen Temperaturen, kompensierten dies jedoch durch eine höhere Reproduktionsrate. Kälteresistenter Ursprung wurde hingegen mit höherem Wachstumstempo und erhöhten Hämoglobin- und Zuckerspiegeln in Verbindung gebracht.
Die Ergebnisse liefern überzeugende Beweise dafür, dass die Fähigkeit von Bulinus truncatus, sich an unterschiedliche Klimabedingungen anzupassen, genetisch verankert ist. Diese Entdeckung hat weitreichende Folgen für die zukünftige Ausbreitung von Schistosomiasis und die Effektivität von Bekämpfungsmaßnahmen unter dem Einfluss des Klimawandels.
Titel: The role of omega-3 fatty acids in eco-evo-devo dynamics
Abstract:
The physiological dependence of animals on dietary intake of vitamins, amino acids, and fatty acids is widespread. Significant differences in the availability of these vital dietary biomolecules among various resources require consumers to adopt diverse strategies to meet their physiological needs. In this talk, I will present a synthesis of emerging research on omega-3 long-chain polyunsaturated fatty acids, focusing primarily on predator–prey interactions. I will demonstrate how the trade-off between the ability to consume resources rich in vital biomolecules and the capacity for internal synthesis drives differences in consumer phenotype and fitness. These dynamics can, in turn, influence ecosystem functioning. I will also outline how emphasizing vital dietary biomolecules within eco-evo-devo dynamics can enhance our understanding of anthropogenic impacts across multiple levels of biological organization.
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Pitt A., Lienbacher S., Schmidt J., Neumann-Schaal M., Wolf J., Oren A., Reichl S., Hahn M. W. (2025): Aquirufa esocilacus sp. nov., Aquirufa originis sp. nov., Aquirufa avitistagni, and Aquirufa echingensis sp. nov. discovered in small freshwater habitats in Austria during a citizen science project, Archives of Microbiology 207: 71, https://doi.org/10.1007/s00203-025-04275-6
Im Rahmen des Sparkling Science Projekts "Aquirufa: Biodiversität und Ökologie von Süßwasserbakterien" wurden weitere vier neue Süßwasserbakterienarten der Gattung Aquirufa aus kleinen Gewässern in Österreich, gemeinsam mit Schüler:innen, die als Citizen Scientists in das Projekt eingebunden sind, entdeckt und beschrieben.
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Riesenberg T.P., Dadras A., Darienko T., Post S., Herrfurth C., Fürst-Jansen J.M.R., Hohnhorst N., Petroll R., Rensing S.A., Pröschold T., de Vries S., Irisarri I., Feussner I., de Vries J. (2025). Time-resolved oxidative signal convergence across the algae-embryophyte divide, Nature communications 16: 1780 https://doi.org/10.1038/s41467-025-56939-y
Neue Studie enthüllt evolutionäre Ursprünge pflanzlicher Stressantworten
Ein internationales Forscher:innenteam unter Mitarbeit des Forschungsinstituts für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck, hat in der Fachzeitschrift Nature Communications eine Studie veröffentlicht, die die evolutionären Ursprünge von Stressantworten bei Pflanzen beleuchtet. Die Untersuchung zeigt, dass bereits vor dem Landgang der Pflanzen vor etwa 600 Millionen Jahren bestimmte Signalwege existierten, die es Pflanzen ermöglichten, auf Umweltstressoren wie Licht- und Temperaturschwankungen zu reagieren. Die Wissenschaftler:innen konnten Schlüsselkomponenten in Algen und frühen Landpflanzen identifizieren, die als Knotenpunkte in Stressreaktionsnetzwerken fungieren. Diese Knotenpunkte, darunter Ethylen-Signalwege und wichtige Kinasen, integrierten bereits damals verschiedene Umweltreize und legten den Grundstein für die heutigen komplexen Stressantworten der Pflanzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Fähigkeit von Pflanzen, auf wechselnde Umweltbedingungen zu reagieren, tief in ihrer evolutionären Geschichte verwurzelt ist. Dieses Verständnis kann dazu beitragen, moderne Pflanzen widerstandsfähiger gegenüber Umweltstressoren zu machen.
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):
Pitt A., Lienbacher S., Schmidt J., Neumann-Schaal M., Wolf J., Wenng H., Oren A., Huber Z., Hahn M.H. (online first). Biodiversity of strains belonging to the freshwater genus Aquirufa in a riparian forest restoration area in Salzburg, Austria, with a focus on the description of Aquirufa salirivi sp. nov. and Aquirufa novilacunae sp. nov.International Microbiologyhttps://doi.org/10.1007/s10123-025-00642-x
Hauptziel war die Gewinnung von Bakterienstämmen der Gattung Aquirufa, einer Gruppe typischer und weit verbreiteter Süßwasserbakterien. Es konnten zahlreiche Reinkulturen von Aquirufa-Stämmen gewonnen werden, drei davon, aus dem Fluss Salzach, einem neu angelegten Teich und dem Ausee stammende, stellten neue Arten dar.
Gemeinsam mit Schüler:innen der Klasse 3C (2023/2024) des BRG Seekirchen und den Pädagoginnen Claudia Kleinferchner und Caroline Neudecker wurden Wasserproben entnommen, Messungen durchgeführt, Agarplatten beimpft, Experimente durchgeführt sowie neue Süßwasserbakterienstämme isoliert. Auch bei der Erstellung der Artnamen waren die Schüler:innen beteiligt.
Volksschülerin als "Wissenschafterin" im Labor, Foto: S. Wanzenböck
Im Rahmen des LEADER Projekts Young MINT standen kürzlich je ein Workshop am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, für Schüler:innen der Volksschule Thalgau und der Volksschule Mondsee am Programm in denen die Kinder in die Rolle von Wissenschafter:innen schlüpfen konnten.
Markus Möst vermittelte den Schüler:innen die spannende Welt der Wasserflöhe und mit welchen Problemen sie durch die immer höheren Seetemperaturen konfrontiert werden. Bettina Sonntag holte mit den Kindern Wasserproben aus dem See und erklärte, welche Methoden Wissenschafter:innen anwenden um diese Proben zu analysieren. Unter dem Mikroskop konnten die Kinder dann, unter fachlicher Anleitung selbst in die Welt des Planktons eintauchen. Mit Sabine Wanzenböck ging es ins "Labor". Mit weißen Labormantel und Laborhandschuhen ausgerüstet, wurde die Arbeit mit Pipetten ausprobiert und die Kinder erfuhren, dass es dabei um ganz genaues Arbeiten geht, damit die Ergebnisse später vergleichbar sind. Zum Abschluss gab es noch eine Institutsführung mit den Aquarienräumen als Highlight.
online seit, 06.02.2025
Neue Publikation am ILIM/new publication at ILIM:
Soria E., Lu Q., Boswell W., Du K., Xing Y., Boswell M., Weldon K.S., Lai Z., Savage M.,Schartl M., Lu Y. (2025). Segregation Between an Ornamental and a Disease Driver Gene Provides Insights Into Pigment Cell Regulation,Pigment Cell Melanoma Res.38(1):e13196.doi: 10.1111/pcmr.13196. Epub 2024 Sep 17. PMID: 39289030
Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in der ZeitschriftPigment Cell & Melanoma Research, enthüllt bedeutende Entdeckungen über die genetische Regulierung von Pigmentzellen. Das Forschungsteam, geleitet von Dr. Yuan Lu, und unter Mitwirkung des aktuell am ILIM arbeitenden GastprofessorsManfred Schartl(FG Lamatsch), identifizierte eine genetische Trennung zwischen einem ornamentalem und einem krankheitsfördernden Gen in Xiphophorus-Hybriden (eine Gattung der lebendgebärenden Zahnkarpfen). Diese Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis der normalen und pathologischen Pigmentzellentwicklung bei und beleuchten die molekularen Mechanismen hinter genetischer Inkompatibilität. Die Studie hebt die komplexen, genetischen Interaktionen hervor, die bei der Entstehung von Tumoren in Hybridfischen eine Rolle spielen, und bietet wertvolle Einsichten für die Forschung an Melanomen.
Die Studie wurde vom National Institutes of Health, dem National Cancer Institute und der Texas State University finanziell unterstützt und ist mit Open Access zugänglich.
online seit, 17.01.2025
Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff memebers in bold):
Šmejkal M., Kalous L., Auwerx J., Gorule P.A., Jarić I., Dočkal O., Fedorčák J., Muška M., Thomas K., Takács P., Ferincz A., Choleva L., Lamatsch D.K., Wanzenböck J., Van Wichelen J. (2025). Wetland fish in peril: A synergy between habitat loss and biological invasions drives the extinction of neglected native fauna, Biological Conservation 302: 110948, https://doi.org/10.1016/j.biocon.2024.110948
Europäische Feuchtgebiete, wichtige Süßwasserökosysteme, stehen unter starkem anthropogenen Druck. Für einheimische Fischarten in diesen Gebieten sind insbesondere Lebensraumzerstörung und die Ausbreitung invasiver, nicht-heimischer Arten die größten Bedrohungen, die ihr Aussterberisiko erhöhen. Diese Studie untersucht die Auswirkungen dieser Bedrohungen auf vier charakteristische Arten mit weitreichender Verbreitung in der EU: Karausche, Schlammpeitzger, Moderlieschen und Europäischer Hundsfisch. Die Forschung beleuchtet, wie Habitatverlust und biologische Invasionen die Population und den Schutzstatus dieser Arten beeinflussen. Ziel ist es, den Schutzstatus durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Nachzuchtprogramme zu verbessern. Ein vertieftes Verständnis der Auswirkungen und Mechanismen des Habitatverlusts sowie der Interaktionen mit invasiven Arten ist entscheidend, um die verbleibenden Populationen zu sichern und gezielte Wiederansiedlungsmaßnahmen durchzuführen.
online seit 17.01.2025
Hörtipp:
Interview Lothar Bodingbauer (Ö1) mit Prof. Manfred Schartl in Mondsee, Foto: D. Lamatsch
ab 13. Jänner 2025 von Montag bis Freitag jeweils 8:55 - 9 Uhr gibt es spannende Ergebnisse aus der Genetik und Evolution
In der Reihe "Vom Leben der Natur" auf Ö1 werden brandneue Ergebnisse aus der Welt der Lungenfische und ihrem riesigen Erbmaterial (Genom, dreißigmal so groß wie jenes des Menschen) vermittelt. Prof. Manfred Schartl von der Universität Würzburg ist zurzeit Gastprofessor am Forschungsinstitut für Limnologie der Universität Innsbruck am Mondsee in der Forschungsgruppe von Dunja Lamatsch. Im Interview von Lothar Bodingbauer von Ö1 (Foto, credit D. Lamatsch) gibt er einen Einblick in dieses Forschungsthema und ob damit das Rätsel zum Landgang der Wirbeltiere gelöst werden kann.
Die Serie gibt es auch zum Nachhören und als Podcast.
Originalpublikation: Manfred Schartl, Joost M. Woltering, Iker Irisarri et al. & Axel Meyer (2024) The genomes of all lungfish inform on genome expansion and tetrapod evolution. Nature; doi: 10.1038/s41586-024-07830-1 https://www.nature.com/articles/s41586-024-07830-1