The Persistence of Living Beings and Artefacts
FWF-Forschungsprojekt im Rahmen des Forschungszentrums Christliches Menschenbild und Naturalismus
Zeitdauer: 2008 - 2012
Projektleiter: o. Prof. Dr. Edmund Runggaldier SJ
Mitarbeiter: Georg Gasser, Matthias Stefan, Daniel Wehinger
Das Projekt „Die Dauer in der Zeit von Lebewesen und Artefakten“ folgt auf das Projekt „Der Begriff der Person und die naturalistische Herausforderung“. Im erstgenannten Projekt ging es darum, die ontologischen Voraussetzungen zu klären, die naturalistischen Zugängen zur menschlichen Person zugrunde liegen. Wir plädierten für eine umfassendere Ontologie als in naturalistischen Ansätzen üblich, indem wir auch die Voraussetzungen der praktischen Rationalität (Erste-Person-Perspektive, Indexikalität etc.) in unserem ontologischen Ansatz berücksichtigten.
Die Ergebnisse des Vorgängerprojekts führten zur Frage nach der Persistenz und Identität durch die Zeit: Wann beginnt die menschliche Person und wann endet sie? Was garantiert unsere Identität? Wie unterscheidet sich die diachrone Identität der Lebewesen von der unbelebter Dinge? Das Nachfolgeprojekt "Die Dauer in der Zeit von Lebewesen und Artefakten" soll diese Fragen klären.
Im Projekt wird insbesondere
(a) auf die aktuelle Debatte zwischen Perdurantismus und Endurantismus in der Ontologie bzw. auf die parallel dazu verlaufende Debatte zwischen Äternalismus und Präsentismus in der Philosophie der Zeit eingegangen;
(b) der Frage nachgegangen, ob das individuelle Sortal (sortal token) die diachrone Identität eines Individuums garantiert;
(c) die These untersucht, ob die Spezifizierung des Sortals von der physischen Beschaffenheit und vom Verhalten der Individuen abhängt, welche unter das entsprechende Sortal fallen. Die Identität eines Individuums, seine physische Beschaffenheit und seine Verhaltensweisen gehen Hand in Hand.
Ziel des Projekts ist eine eingehende Analyse der unterschiedlichen Auffassungen von Persistenz in ihren ontologischen Voraussetzungen und eine Berücksichtigung der Stärken und Schwächen der einzelnen Positionen. Eine umfassende Klärung des Begriffs der Identität durch die Zeit ist als Beitrag zum Gelingen interdisziplinärer Forschung (Ontologie, Entwicklungsbiologie, Embryologie, angewandte Ethik) gedacht.
Konkrete Forschungsaktivitäten:
- Internationale Konferenz "How Do We Survive Our Death? Personal Identity and Resurrection", Innsbruck/Obergurgl, 28.7 - 1.8.2008, mit anschließender Publikation eines gleichnamigen Sammelbandes bei Ashgate, 2010
- Internationale Konferenz "Personal Identity: Complex or Simple?", Obergurgl, Österreich, 19.- 22.7.2010, mit anschließender Publikation eines gleichnamigen Sammelbandes bei Cambridge University Press, 2013
- Workshop "Die Einheit der Person aus metaphysischer und narrativer Perspektive. Personale Identität und praktische Rationalität", Salzburg, 24. - 26.8.2011; Sammelband mit den Beiträgen des Workshops bei Mentis, 2013
- Präsentation von Forschungsergebnissen bei Workshops, auf internationalen Konferenzen sowie im Rahmen von Gastvorträgen
- Zahlreiche weitere Publikationen
Siehe auch Eintrag im iPoint-Archiv der Universität Innsbruck.