Vermögen und Handlung. Der dispositionale Realismus und unser Selbstverständnis als Handelnde
Anne Sophie Spann, Daniel Wehinger (Hrsg.)
Ein zentrales Motiv für die Annahme irreduzibler Dispositionen und Vermögen im Rahmen neuerer dispositionalistischer Theorien ist unser Selbstverständnis als Handelnde. Wir erleben uns als Handelnde, die mittels diverser Vermögen aktiv den Lauf der Dinge beeinflussen können. Handelnd schreiben wir uns selbst kausale Kräfte zu ebenso wie den Dingen, die uns umgeben. Worin genau besteht aber nun der Zusammenhang von Vermögen und Handlung? Wie verhält sich eine realistische Auffassung von Dispositionen und Vermögen zum Gegensatz von agenskausalen und ereigniskausalen Handlungsmodellen? Worin unterscheiden sich die Vermögen lebendiger Wesen von den kausalen Kräften der unbelebten Natur? Wie lässt sich die für das Verständnis von Handlungen wichtige Differenz zwischen aktiven und passiven Vermögen explizieren? Kann eine Metaphysik kausaler Kräfte erklären, inwiefern wir in unserem Handeln frei sind? Der vorliegende Band bietet Antworten auf diese Fragen, die im Zuge der aktuellen Debatte um Vermögen und Dispositionen zunehmend in den Blickpunkt philosophischer Analysen rücken. Er verdeutlicht die philosophische Reichweite des dispositionalen Realismus als einer metaphysischen Position, die von unmittelbarer Relevanz ist für die Kausalitätstheorie ebenso wie für die Handlungstheorie und die Diskussion um Willensfreiheit, und richtet sich an alle, die sich für den Zusammenhang von Vermögen und Handlung interessieren.
Münster: Mentis 2014
ISBN: 978-3-89785-817-6