Politik, Religion und Markt:
Die Rückkehr der Religion als Anfrage an den politisch-philosophischen Diskurs der Moderne
Fachtagung 5-7. Juni 2008 (Universität Innsbruck)
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Liberale, die Tradition der Aufklärung fortsetzende soziale und politische Theorien gehen davon aus, dass mit fortschreitender Modernisierung der Gesellschaft eine Privatisierung von Religion einhergeht. Gesellschaftspolitische Entwicklungen der Gegenwart, nicht zuletzt das verstärkte Auftreten religiöser Fundamentalismen, werfen jedoch die Frage auf, ob diese Säkularisierungsthese wirklich stichhaltig ist und ob sie als konzeptuelles Instrumentarium für den Umgang mit Religion in liberalen Gesellschaften ausreicht. Nicht nur die Säkularisierungsthese steht in diesem Zusammenhang zur Diskussion, sondern auch die Art und Weise, wie Religion in den säkularen gesellschaftspolitischen Zusammenhang 'zurückkehrt'. Der Begriff 'Desäkularisierung' legt nahe, dass es sich hier weitgehend um einen Rückfall in den Menschen entmündigende und gewaltfördernde oder zumindest gewaltbereite Formen der Weltdeutung handelt und blendet dabei aus, dass Religionen und Religiosität unter Bedingungen der Moderne selbst Wandlungen erfahren.
Die politisch-theoretische Frage, der in der Fachtagung vor dem Hintergrund dieses Themenkomplexes nachgegangen werden soll, lautet, wie der zeitgenössische politisch-philosophische Diskurs, insbesondere im Spannungsfeld zwischen liberalen und kommunitaristischen Positionen, auf die Rückkehr der Religion reagiert und welche Ansätze zum gesellschaftspolitischen Umgang mit Religion darin zum Tragen kommen. Den Organisatoren ist es dabei ein besonderes Anliegen, eine konzeptuelle und wissenschaftstheoretisch präzise Verortung von Schlüsselbegriffen und -autoren vorzunehmen. Die politisch-praktische Frage der Fachtagung, wiederum, bezieht sich auf die politischen und sozialen Herausforderungen eines weltanschaulich und religiös pluralen Zusammenlebens in Europa und insbesondere in Österreich. Besonders bedeutsam für die Auseinandersetzung zwischen unterschiedlichen Gesellschaftsmodellen erscheint den Organisatoren das Feld der Ökonomie, deren Anteil an der konkreten Ausformung der derzeit bestehenden Weltordnung wohl unbestritten ist.
Somit bewegen wir uns im gesellschaftlichen Spannungsfeld zwischen Politik, Religion und Markt. Dabei geht es darum, Konflikt generierende Faktoren in diesem Spannungsfeld zu identifizieren, den Umgang relevanter sozialphilosophischer, ökonomietheoretischer und theologischer Entwürfe mit diesen Konfliktpotentialen zu analysieren und soweit möglich die gewaltmindernden Impulse der jeweiligen Ansätze miteinander in ein konstruktives Gespräch zu bringen.
Die politisch-theoretische Frage, der in der Fachtagung vor dem Hintergrund dieses Themenkomplexes nachgegangen werden soll, lautet, wie der zeitgenössische politisch-philosophische Diskurs, insbesondere im Spannungsfeld zwischen liberalen und kommunitaristischen Positionen, auf die Rückkehr der Religion reagiert und welche Ansätze zum gesellschaftspolitischen Umgang mit Religion darin zum Tragen kommen. Den Organisatoren ist es dabei ein besonderes Anliegen, eine konzeptuelle und wissenschaftstheoretisch präzise Verortung von Schlüsselbegriffen und -autoren vorzunehmen. Die politisch-praktische Frage der Fachtagung, wiederum, bezieht sich auf die politischen und sozialen Herausforderungen eines weltanschaulich und religiös pluralen Zusammenlebens in Europa und insbesondere in Österreich. Besonders bedeutsam für die Auseinandersetzung zwischen unterschiedlichen Gesellschaftsmodellen erscheint den Organisatoren das Feld der Ökonomie, deren Anteil an der konkreten Ausformung der derzeit bestehenden Weltordnung wohl unbestritten ist.
Somit bewegen wir uns im gesellschaftlichen Spannungsfeld zwischen Politik, Religion und Markt. Dabei geht es darum, Konflikt generierende Faktoren in diesem Spannungsfeld zu identifizieren, den Umgang relevanter sozialphilosophischer, ökonomietheoretischer und theologischer Entwürfe mit diesen Konfliktpotentialen zu analysieren und soweit möglich die gewaltmindernden Impulse der jeweiligen Ansätze miteinander in ein konstruktives Gespräch zu bringen.
Die Fachtagung "Politik, Religion und Markt: Die Rückkehr der Religion als Anfrage an den politisch-philosophischen Diskurs der Moderne", getragen von der Arbeitsgemeinschaft Politik – Religion – Gewalt der Österreichischen Forschungsgemeinschaft und der Forschungsplattform Weltordnung – Religion – Gewalt, ist die dritte einer Reihe von Tagungen, die sich der interdisziplinären Diskussion und kritischen Befragung verschiedener Rahmentheorien zum Verhältnis von Politik, Religion und Gewalt widmen. Im Juni 2006 veranstaltete die ARGE eine Fachtagung zum Thema PARADISE NOW!? Politik - Religion - Gewalt im Spiegel des Films und im
Juni 2007 eine Fachtagung zum Thema "Westliche Moderne, Christentum und Islam". Weitere geplante Tagungen sind:
Juni 2007 eine Fachtagung zum Thema "Westliche Moderne, Christentum und Islam". Weitere geplante Tagungen sind:
- 11.-13. Juni 2009 (Graz): Krise der Moderne aus der Sicht der klassischen politischen Theologie und politischen Philosophie des zwanzigsten Jahrhunderts
- 2010: Kulturanthropologische Voraussetzungen von Politik, Religion, Gewalt
- 2011: Politikverständnis staatlich anerkannter Religionen in Europa
Tagungskonzeption
Univ.-Prof. Dr. Kurt Salamun (Universität Graz)
Ao. Univ.-Prof. Dr. Jürgen Nautz (Universität Wien)
Univ.-Prof. Dr. Walter Schweidler (Bochum)
Ao. Univ.-Prof. Wilhelm Guggenberger (Universität Innsbruck)
Dr. Kristina Stöckl (Universität Innsbruck)
Organisation
Wilhelm Guggenberger
Mathias Moosbrugger
Dietmar Regensburger
Kristina Stöckl
Anmeldung und Kontakt
Sekretariat des Instituts für Systematische Theologie, Frau Maria Hahnen, Tel. +43 (0)512 507 8581
e-mail: plattform-wrg@uibk.ac.at