Forschung


Restaurierung

Maßnahmen zur Restaurierung und Konservierung sind integraler Anteil jedes Grabungsprojektes, um die gefundenen Objekte vor weiterem Verfall zu bewahren. Dies umfasst alle Gattungen und Materialen. Zu den außergewöhnlichen Befunden von Ascoli gehören etwa breite Bronzegürtel, an denen durch sorgfältige Reinigung und Behandlung noch anhaftende Stoff- und Fellreste beobachtet und genau dokumentiert werden konnten.


Ascoli Restaurierung 02

 Ascoli Restaurierung Gürtel

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Geomagnetik

Im Rahmen der neueren Untersuchungen wurde im Jahre 2019 auch das Gelände um die bereits geöffnete Grabungsfläche großflächig geomagnetisch prospektiert. Das mit dieser nicht-invasiven Technik erlangte Bild zu weiteren eventuell erwartbaren und noch im Erdboden verborgenen Strukturen ergab das Bild weiterer, weiträumig verstreuter Befunde, die sowohl Bauwerke als auch Grabstrukturen umfassen könnten.

 

Ascoli Geomagnetik FotoAscoli Geomagnetik Ergebnis

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Neutronen-Aktivierungsanalyse (NAA)

Probenahme von Keramik im Rahmen der Neutronenaktivierungsanalyse (NAA). Die NAA gilt als eine der zuverlässigsten Methoden zur chemischen Herkunftsbestimmung und misst die Konzentrationen von bis zu 30 Elementen, darunter viele Spuren- und Nebenelemente. Die elementare Zusammensetzung von Töpferton hängt sowohl von der Zusammensetzung des verwendeten Rohtons als auch von seiner Aufbereitung in den Werkstätten ab. Die Elementzusammensetzung der tatsächlich verarbeiteten Tonmasse ist für die Herkunftsbestimmung entscheidend und erlaubt überregionale Vergleiche. Da sich die Tonmassen in der Regel von Ort zu Ort unterscheiden, geht man davon aus, dass Gefäße mit gleicher elementarer Zusammensetzung aus demselben Herstellungsort stammen. Es ist daher möglich, durch die Entnahme von geeignetem Referenzmaterial den chemischen Fingerabdruck eines bestimmten Herstellungsortes zu identifizieren und zu lokalisieren. Dieser Teil der Forschung in Ascoli ist eingebettet in das größere Projekt "Lokale Töpferreaktionen" von E. Kistler (Innsbruck) und die von Kai Riehle (Innsbruck/Tübingen) durchgeführten Probenahmen.


NAA Probennahme

  Ascoli NAA Tabelle

 

Projektpartner NAA: Dr. Kai Riehle (Innsbruck/Tübingen)


Archäobotanik

Von ausgewählten Befunden werden archäobotanische Proben genommen, um die antiken Lebens-, Wirtschafts- und Ernährungsweisen zu rekonstruieren. Archäobotanik befaßt sich mit der pflanzlichen Ernährung, soweit alte Pflanzenreste bei Ausgrabungen gefunden werden. Pflanzenreste erhalten sich nur unter besonderen Bedingungen: kein Einfluß von Sauerstoff, wie in Feuchtbodenerhaltungen, in Trockenbodenerhaltungen geschieht die Konservierung der Reste durch Fäkalien, Metalle, Salz, Eis, Austrocknung etc. oder durch Verkohlen. Beim Letzteren wird das organische Material in Kohle unter Erhaltung der originalen Strukturen umgewandelt und so kann die Pflanzenart bestimmt werden. Trockenbodenerhaltungen mit verkohlten Resten und Feuchtbodenerhaltungen kommen am häufigsten vor. Bei den meisten Pflanzenresten handelt es sich um Samen oder Früchte sowie Holz, welches von Spezialisten untersucht wird. Die Bestimmung erfolgt durch Vergleiche mit modernen Material, da die Strukturen über die Jahrtausende sich nicht verändern.

 

Ascoli Archäobotanik Mikroskop 01

 Ascoli Archäobotanik Tabelle

 

 

 

 

 

 

 

Projektpartnerin Archäobotanik: Dr. Marlies Klee (Freiburg)


Anthropologie und DNA

Durch die systematische anthropologische Bestimmung der Knochen aus den gefundenen Gräbern können Daten zu Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand der bestatteten Individuen gewonnen werden. Diese bilden im Zusammenhang mit den assoziierten Grabbeigaben wiederum die Grundlage für die Analyse von gesellschaftlichen Zusammenhängen. Genetische Untersuchungen können Aufschluß geben über eventuelle familiäre Verbindungen der Toten, insbesondere im Falle der in Ascoli häufig beobachteten Wiederbelegung desselben Grabes.

Die anthropologischen Untersuchungen werden durchgeführt von der Fa. AnthroArch, Gbr (München), die genetischen Analysen vom Lundbeck Center.



Stilistische und typologische Keramikanalyse

Das bei den Grabungen geborgene Keramikmaterial bildet die häufigste und aussagekräftigste Fundgruppe. Zur Bestimmung der unterschiedlichen Gefäßformen und Warenarten müssen diese ausgelegt, dokumentiert (fotografiert und gezeichnet) und einer stilistischen und typologischen Analyse unterzogen werden. Auf dieser Grundlage können Erkenntnisse etwa über lokale Nahrungs- und Kultpraktiken sowie die weitreichenden Handelsbeziehungen der lokalen Bevölkerung gewonnen werden.


Ascoli späte subgeometrische Olla mit floralem DekorAscoli Keramik 01

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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