Aktuell
Lehrveranstaltungen des Wahlpakets Filmwissenschaft im Sommersemester 2025
Anna Ladinig, Bakk. MA
Das IFFI - International Film Festival Innsbruck findet vom 4. bis 9. Juni 2025 zum 34. Mal statt. Das IFFI ist das größte Filmfestival in Westösterreich und macht Filme aus Regionen und zu Themen, die in globalen Kinonetzwerken unterrepräsentiert sind, sichtbar. Neben den Wettbewerben mit aktuellen Filmen bieten kuratierte Programme eine filmische Auseinandersetzung mit einem spezifischen Thema.
Einführend werden theoretisch-konzeptionelle Texte zu Filmfestivals diskutiert und anschließend das Thema der Retrospektive vertieft. Studierende lernen über die Filmverwertung, das Kuratieren von Filmprogrammen. Zudem werden die inneren Abläufe des Festivals durch die Arbeit am Info-Desk, Gästebetreuung, Moderationen vermittelt.
Univ.-Prof. Mag. Dr. Christian Quendler
This lecture offers a historical survey of US American documentary film from its beginnings to reality TV. John Grierson famously described documentary film as ‘the creative treatment of actuality.’ In this lecture course, we will set out to explore some of the creative energies that have fueled developments in non-fiction cinema. Covering a great variety of filmic texts, we will discuss political, representational, and aesthetic issues that documentary film faces. These issues concern the filmmakers’ ethical commitments and ideological attachments, the role technological and stylistic developments play in capturing reality as well as the question of genre boundaries and representational conventions that negotiate differences between fiction and reality.
Univ.-Prof. Dr. Sabine Schrader
Wie alles begann...In der VU wird die Medienkulturgeschichte des Stummfilms vom Jahrmarktspektakel bis zu den Goldenen Jahren (1920er) nachvollzogen. Nach einem kurzen chronologischen Überblick richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf die erfolgreichen Gattungen der Zeit, wie die Komödie bzw. die Komödiant:innen (wie Cretinetti, Léontine und Max Linder), den Held:innen der frühen Krimi- und Actionserien (wie Fantomas, Maciste oder Musidora) und den großen Diven Italiens (wie Lydia Borelli oder Rodolfo Valentino), die den Starkult Hollywoods antizipieren.
Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit frühen Filmtheorien, dem neuen Dispositiv des Sehens, Möglicghkeiten und Grenzen medieninhärenter Komik und/oder Serialität.
611532 SE Filmgeschichte: Große Stadt - Großes Kino: Paris, Rom und Buenos Aires im Film
Univ.-Prof. Dr. Sabine Schrader
Stadt und Film sind in mehrerer Hinsicht untrennbar miteinander verknüpft, beide stehen für Dynamik und Bewegung, für 'modernes Leben', auch die Filmproduktion nimmt ihren Ursprung in der modernen, sprich industrialisierten Stadt, nämlich in Lyon 1895. In den Städten werden Filme erfahrbar.
Im Fokus unserer Analyse stehen mit Rom, Paris und Buenos Aires 'klassische' Filmstädte, die in zahlreichen Filmen zum Protoganis:innen werden. Am Beispiel ausgewählter Filme verknüpfen wir filmästhetische Fragen mit denen nach Moderne bzw. Postmoderne wie der ambivalenten Inszenierung von Architektur, Labyrinth, Nostalgie, Einsamkeit und / oder Diversität.
Lehrveranstaltungen des Wahlpakets Filmwissenschaft im Wintersemester 2024/25
Mag. Dr. Eva Binder
Ökologische Diskurse in den Ländern Osteuropas sind eng mit der propagierten Ausbeutung der natürlichen Ressourcen zum Zwecke des Aufbaus des Sozialismus verbunden. Dabei bildete die sogenannte Bezwingung der Naturgewalten einen Eckpfeiler der sozialistischen Fortschrittsidee. Auf diese Weise wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts gigantische Industrie- und Agrarkomplexe errichtet, künstliche Bewässerungssysteme geschaffen und Atomkraftwerke zur Energiegewinnung erbaut. Kritik an der sozialistischen Fortschrittsideologie mit ihren zahlreichen zerstörerischen Eingriffen in natürliche und menschliche Lebensräume konnte offen erst in den 1980er Jahren geübt werden.
Seither werden Ökodiskurse im osteuropäischen Kino auf unterschiedliche Weise artikuliert. Mit deren inhaltlichen und formalen Gestaltung werden wir uns ein Semester lang intensiv auseinandersetzen und entsprechende Filme rezipieren, diskutieren und analysieren. Die Breite der behandelten Themen wie der entsprechenden Spiel- und Dokumentarfilme wird uns von Dystopien im spätsowjetischen Kino über die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und anderer umweltbedingter Krisenszenarien bis hin zu Strategien der Bewältigung und des Widerstands führen. Unter den in der Lehrveranstaltung diskutierten und analysierten Filmen sind unter anderem so bekannte und weltweit rezipierte Filme, wie STALKER (1979) von Andrej Tarkovskij, die HBO-Serie Chernobyl (2019; Regie: Johan Renck) oder der feministische Ökothriller POKOT (2017) der polnischen Regisseurin Agnieszka Holland.
Veranstaltungen
Guest lecturer: Dr. phil. Habil. Felix Lenz
December 10, 2024, 12:00 pm, Room 40406