Flurnamen in Tirol
Orts- und Flurnamen spielen eine zentrale Rolle bei der räumlichen Orientierung. Je nach Bedeutung bieten sie auch noch eine Reihe weiterer Informationen zur Landschaft, deren Nutzung sowie der Kultur der einheimischen Bevölkerung. Allerdings geraten besonders Flurnamen aufgrund der veränderten Landnutzung in den letzten Jahrzehnten zunehmend in Vergessenheit.
Unter anderem im Hinblick auf diese Entwicklung arbeiteten Forscher*innen der Universität Innsbruck in den Jahren 2007 bis 2017 gemeinsam mit hunderten von Ortschronist*innen und lokalen Wissensträger*innen an der Dokumentation der heute noch bekannten Tiroler Flurnamen. Ungefähr 120.000 Flurnamen wurden in den 279 Gemeinden Tirols erhoben und in einem geographischen Informationssystem verortet. Nicht zuletzt aufgrund dieser Dokumentation wurden die Flurnamen im Jahr 2018 in das nationale UNESCO Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes Österreichs aufgenommen.
Publikationen und Berichte
- Bericht zur Aufnahme der Flurnamen in das nationale UNESCO Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes Österreichs.
- Bericht zum Projektstart auf der Universitätshomepage.
- Rampl, Gerhard/Christian Chapman (2007): „Das Projekt Flurnamenerhebung in Schwaz.“ In: Tiroler Chronist 107. : 4-7.
- Christian Chapman/Rampl, Gerhard (2008): „Flurnamendokumentation – erste Ergebnisse.“ In: Tiroler Chronist 109. : 36.
- Rampl, Gerhard (2011): “Onomastik 2.0? Möglichkeiten und Grenzen internetbasierter Flurnamenerhebung”. In Meineke, Eckhard & Tiefenbach, Heinrich (Hg.): Flurnamen: Jenaer Symposion 1. und 2. Oktober 2009. Heidelberg: Universitätsverlag C. Winter, 155–165.
- Chapman, Christian (2012): “Flurnamendokumentation im Bundesland Tirol”. In:Anreiter, Peter (Hg.): In simplicitate complexitas: Festgabe für Barbara Stefan zum 70. Geburtstag. Wien: Praesens-Verl. (Studia interdisciplinaria Aenipontana, 17).