Ideen zur Verdauung
Nachdem vieles der Verdauung im Inneren stattfindet, ist es auch hier interessant, das Innere nach "außen" zu holen. Deshalb wird hier ein sehr leicht durchzuführendes Experiment vorgestellt. Wichtig ist, dass man hier seine Kindergruppe bereits gut einschätzen kann. Ratsam ist es, mit kleinen Gruppen dieses Experiment durchzuführen, um für jeden Schritt eine Betreuung ermöglichen zu können.
Wichtig ist hierbei auch anzumerken, dass es sich nur um eine modelhafte Anschauung hält.
Die vorgeschlagenen Methoden sind für unterschiedliche Altersstufen geeignet. Als Pädagog:in kann man jedoch seine eigenen Kindergruppen/Klassen selbst nach einige Zeit sehr gut einschätzen und weiß, was ihnen zuzutrauen ist. Das vorgeschlagene Alter ist daher nur als Orientierung zu sehen.
Wir verdauen ein Stück Brot
Altersgruppe: ab 5 Jahren
Ziel: Die Kinder erkennen, welchen Wert gutes Kauen hat und wie die Verdauung (modelhaft) funktioniert.
Benötigtes Material:
- Zippbeutel (Flüssigkeitsfest, durchsichtig)
- Brot/Kekse (ein Stück ältere Semmel eignet sich sehr gut)
- Ein hautfarbener, alter Strumpf
- evtl. Handschuhe (-> es wird mit Essig hantiert)
- Essig
- Schere
- Behältnisse
Durchführung:
Zu Beginn wird mittels Anschauung gezeigt, wie wichtig gutes Kauen ist und wie viel Platz im Magen durch gutes Kauen bereits gespart wird. Dabei kann man entweder selbst die Beutel füllen und das (in diesem Fall) Stück Brot klein schneiden - oder alternativ kann das Brot auch von den Kindern immer kleiner und kleiner in Stücke gebrochen werden.
Anschließend wird ein wenig Essig (= Magensäure) in den Beutel gegeben. Hier empfiehlt es sich, nicht zu viel hinzuzugeben, da alles ansonsten zu flüssig wird. Je nach Größe des Beutels/der Menge an Brot ist hier zu variieren.
Nun wird die Peristaltik simuliert, indem das Brot mit der Säure vermischt wird und durchgeknetet wird. Hier erkennen die Kinder bereits, dass der Beutel mit dem zerkleinerten Brot zehr viel schneller zu einem flüssigen Brei wird, als das unzerteilte Stück Brot. Es soll so lange geknetet werden, bis sich der Brei ein wenig dickflüssig anfühlt und auch größere Stücke "verdaut" worden sind.
Ist das Brot verflüssigt, wird der Pförtner mittels eines kleinen Loches simuliert. Dieses wird am Ende des Zippbeutels mit einer Schere hineingeschnitten. Hier soll darauf geachtet werden, dass das Loch nicht zu groß ist, da "schlecht verdaute" Inhalte, nicht durchpassen sollten.
Der Speisebrei wird in einen alten Strumpf gepresst, der den Dünndarm/Dickdarm simulieren soll. Hier kann es zu Kontakt mit dem Essig kommen, es empfiehlt sich, Handschuhe zu tragen oder alternativ um den Strumpf noch ein Geschirrtuch zu wickeln.
Der Speisebrei soll gut durch den Strumpf gepresst werden und alle Flüssigkeit herausgedrückt werden (hier empfiehlt sich ein Sammelbehältnis!). Um so viel Flüssigkeit wie möglich aufzusaugen, eignet sich auch hier ein Geschirrtuch, das noch alles an restlicher Flüssigkeit aufsaugt.
Haben die Kinder das Gefühl, dass alles an Flüssigkeit ausgepresst ist, kann nun der After durch ein Loch im Strumpf simuliert werden und der nun trockene Speisebrei wird - ebenfalls durch sanftes Drücken - ausgeschieden.
In der Flüssigkeit sind die wichtigen Nährstoffe, die der Körper in sich behält, der trockene Speisebrei wird ausgeschieden.