Die Siedlung auf dem Monte Iato nach 1246
Principal Investigator: |
Dr. Nicole Mölk BA MA |
E-Mail: |
nicole.m.moelk@gmail.com |
University/Research Institution |
Institut für Archäologien |
» 1. Allgemeine Zielsetzung und Forschungsstand
» 1.1. Bewaffnete Konflikte und das Ende der arabischen Ära auf Sizilien 1246
» 1.2. Die archäologischen Forschungen der Zürcher Ietas Grabung
» 1.3. Die neuen archäologischen Forschungen der Universität Innsbruck
» 2. Ein Leben in großfamilialen Weilerverbänden nach nordafrikanischem Vorbild auf dem Monte Iato vor, während und nach der Belagerung (1220-1270)?
» 2.1. These 1: Wohnen in Compounds
» 2.2. These 2: Das ‚Ausbluten‘ einer Großfamilie im belagerungs- und nachbelagerungszeitlichen Compound zwischen Aphrodite-Tempel und spätarchaischem Haus
» 3. Fragestellungen und Ziele, resultierend aus den Thesen 1 und 2
» 4. Methoden und Datengewinnung zur Beantwortung der Fragestellungen
» 5. Kooperationen
» 6. Literatur
1. Allgemeine Zielsetzung und Forschungsstand
1.1. Bewaffnete Konflikte und das Ende der arabischen Ära auf Sizilien 1246
Sizilien, mitten im Mittelmeer gelegen, gilt schon lange als ein kultureller Schmelztiegel (Abulafia 2013; Dittelbach 2010; Shalem 2007, 165). Schon seit dem frühen 1. Jts. v. Chr. und im nachfolgenden Jahrtausend n. Chr. gab die Insel Phöniziern, Griechen, Römern und Byzantinern eine neue Heimat. Nach den arabischen Eroberungswellen im 9. Jh. n. Chr. siedelten auf der Insel Araber und errichteten von 827 bis 1072 auf ihr ein blühendes islamisches Reich. Sich streitende Emire riefen schließlich die beiden Normannen und Brüder Robert Guiscard und Roger aus dem Haus Hauteville, das damals bereits seit 30 Jahren seinen Sitz in Süditalien hatte, als Streitschlichter über die Meerenge von Messina nach Sizilien. Elf Jahre später wehte die normannische Flagge über Palermo. Es folgte eine Zeit des pluri-ethnischen Zusammenlebens, einig in der Treue zum christlichen Herrscher. Arabisch oder Griechisch waren genauso offizielle Landessprachen wie Latein oder normannisches Französisch.
Mit dem Tod Wilhelms II. im Jahr 1189 wurden die politischen, religiösen und ethnischen Risse in diesem multikulturellen Reich wieder zunehmend größer (Metcalfe 2003; Metcalfe 2009; Vanoli 2012). Diese konnten in ihrer erodierenden Wirkung auch nicht mehr vom "Friedensfürsten" und Stauferkönig Friedrich II. aufgehalten werden. Laut F. Maurici war es bis zum Todesjahr Friedrichs II.(Stürner 2003; Thomsen 2008, 21-39) 1250 auf Sizilien zu einem regelrechten Ethnozid gekommen: „la completa eliminazione die musulmani“ (Maurici 1994, 1). Zuvor wurden die Muslime immer mehr von normannischen Baronen und staufischen Gefolgsleuten ausgegrenzt und vom König gezwungen, den christlichen Glauben anzunehmen (Munger 2013, 46). Daraufhin gründeten die Araber im Landesinnern ein sizilisches Emirat und proklamierten Mohamed Ibn Abbad (Maurici 1997, 257-280; Nania 1995, 5-7) zu ihrem Anführer. Um diesen zu bekämpfen war Friedrich II. in den Sommern 1222, 1223 und 1224 (Winckelmann 1880, 220-223; Winckelmann 1885, 233-235) höchstpersönlich bei der Belagerung dessen Zufluchtssiedlung auf dem Monte Iato (in castris in obsidione Jati) anwesend (Maurici 1990, 219). Schließlich wurden im Jahr 1246 – zumindest nach Auskunft der schriftlichen Quellen – alle rebellischen Muslime Siziliens nach Lucera (Orsitto 1984; Taylor 2003; Matheus 2012) in Apulien deportiert und das muslimische Giato als Sitz des westsizilischen Kalifats auf dem Monte Iato zerstört.
1.2. Die archäologischen Forschungen der Zürcher Ietas Grabung
Der Monte Iato selbst, ca. 30 Kilometer südwestlich von Palermo, erhebt sich mit den steilen Felsklippen an seiner Nordseite bis auf 852 m. ü. M. Mit seiner markanten Nasenspitze im Westen überragt er majestätisch das 400 m unter ihm liegende Tal und war nur über seinen flachen Rücken von Osten her zugänglich. Dort kamen auch die Eingangstore der Stadtmauer zutage, die mit Türmen bewehrt waren (zuletzt dazu Mango 2012, 127-131) und eine direkte Sicht auf das Castello boten, das Friedrich II. zur Belagerung der Stadt in einer Entfernung von ca. 1,25 Kilometer auf einem kleineren Hügel auf dem Sattel der einzigen Zufahrtsstraße zum Berg errichten ließ (Maurici 1992, 313; Maurici 1998).
Die architektonischen Reste auf dem Iato gehören überwiegend diesen letzten Jahrzehnten der mittelalterlichen Stadt Giato an. Es handelt sich dabei vorwiegend um relativ einfache Häuser, die jeweils aus nur einem Raum bestanden. In diesen Einraum-Häusern fand sich wiederholt ein erhöhtes Pflaster, das wohl als Schlafstelle oder als abgesonderte Zone für anderweitige Zwecke diente. Handgemachte Kochtöpfe zeugen zudem von mobilen Kochstellen. Der Fussboden bestand meistens aus einem festgestampften Erdboden und als Dach wurden halbrunde Tonziegel verwendet. Die Mauern waren zwar ganz in Stein errichtet, jedoch in aller Regel in einem relativ unsorgfältigen, instabilen Mauerverband (zum mittelalterlichen Hausbau Harb 1993). Offenbar war diese Mauertechnik nicht auf eine lange Dauerhaftigkeit ausgerichtet, was Hans Peter Isler als Zeugnis einer möglichst schnellen Bauweise von Fluchtbauten interpretiert (Isler 1994, 151; Isler 1990, 109-111). Einzelne dieser Häuser wurden bereits während der Belagerungszeit aufgegeben und von Grabeinfassungen überbaut, was nach Isler die Not während der Belagerung widerspiegelt (Isler 1994, 121-129). Diese Häuser waren sowohl über der Agora als auch über dem Theater der früheren hellenistischen Stadt um einen gemeinsamen Freiraum gruppiert (Isler 2000, 93-95), was wohl auf die spezifische Siedlungsweise und soziale Organisation der arabischen Bewohner des Iato zurückzuführen ist. Des Weiteren zeugen auch die Kleinfunde, von der Keramik über Bronzen bis zu den Gläsern oder Artefakten aus Knochen, von einer musulmanischen Lebenskultur.
Lediglich die Skelettfunde aus den Gräberfeldern, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Wohnkomplexen angelegt wurden, lassen sich in zwei divergente Gruppen unterscheiden: a) solche, die von einer Bestattung nach islamischen Ritus zeugen, und b) solche, die davon abweichen. Beide Bestattungsgruppen ergeben aufgrund des untersuchten Alters und Geschlechts das Bild von großfamilialen Verbänden, wobei jeweils die Skelette weiblichen Geschlechts in beiden Gräbergruppen übereinstimmende morphometrische Werte ergeben haben. Dies könnte eine mögliche Verwandtschaft der beiden Bestattungsgruppen anzeigen, die über die weibliche Linie erfolgt ist. Bei den Männern repräsentieren dementsprechend zwei divergierende Durchschnittsgrößen von 166,8 cm und 172,8 cm wohl männliche Angehörige zweier unterschiedlicher Abstammungsgruppen (Di Salvo 1994, 151-161).
1.3. Die neuen archäologischen Forschungen der Universität Innsbruck
Im Rahmen der FWF-Projekte der Universität Innsbruck: ,,Zwischen Aphrodite-Tempel und spätarchaischem Haus I und II“ (Link) wurden nördlich des spätarchaischen Hauses in den jüngeren, nachantiken Kulturhorizonten Überreste eines mittelalterlichen Wohnkomplexes mit mehreren Häusern ans Tageslicht gebracht. Dieser Komplex sitzt auf einer mächtigen mittelalterlichen Verfüllung und Niveauanhebung über den antiken Schichten. Er besitzt zweischalige Trockenmauern und weist mindestens zwei verschiedene Benutzungs- und Bauphasen auf. Das bisher vollständig ergrabene Haus I besteht aus einem Hauptraum 1 und einem östlich angrenzenden Raum 2. In einer sekundären Wiederbenutzungsphase wurde der Hauptraum 1 durch das Einziehen einer Binnenmauer in die Räume 1a und 1b unterteilt und östlich des Hauptraumes 1 kam es zum Anbau des Raumes 2 auf dem vormaligen Außenniveau der ersten Phase. Von diesem östlichen Raum 2 ist bisher allerdings nur dessen Nordmauer bekannt, die in die oberen Steinlagen der wiederbenutzten Ostmauer von Hauptraum 1 einbindet, aber bis auf ihre unterste Steinlage nach Süden abgekippt ist.
Erschlossen war der Hauptraum 1 während beider Benutzungsphasen über einen Durchgang in der Südmauer mit einer lichten Weite von ca. 1,20 m. Diesem ist ein Plattenpflaster vorgelagert, das von mittelalterlichen Ziegelfragmenten eingefasst wird. Im Übrigen ist das Mauerwerk der Wiederbenutzungsphase von Hauptraum 1, das auf der Mauersubstanz seiner ersten Phase als Fundament ruht, überaus unsorgfältig errichtet und damit deutlich instabiler (Kistler – Öhlinger – Steger 2013, 245f.; Kistler – Öhlinger – Steger – Mölk 2014).
Eine absolute Datierung dieses mehrräumigen Wohnkomplexes ergibt sich durch eine Münze Konradins (1254–1258 n. Chr.) die sich unter dem Versturz der Ostmauer von Raum 2 fand, eingedrückt in das Außenniveau der ersten Benutzungsphase östlich von Hauptraum 1. Damit ist für den Iato erstmals möglich geworden, eine mehrphasige Nachbesiedlung nach der Zerstörung der Stadt um 1246 n. Chr. durch Friedrich II. (bisher ist immer von einem Siedlungsende mit der Schleifung der Stadt um 1246 ausgegangen worden: Isler 2000, 25f.; Taylor 2003, 18f.) möglich geworden.
Insgesamt eröffnet dieser nachbelagerungszeitliche Hausbefund ganz neue Perspektiven auf den mittelalterlichen Iato und sein Schicksal nach seiner Zerstörung durch den staufischen Regenten. So scheinen sich die ökonomische Situation sowie der Zugang zu Ressourcen und Importen während der Nachbesiedelung binnen kurzer Zeit drastisch verschlechtert zu haben, was nicht nur die schnell und unsorgfältig errichteten Mauern bezeugen (vgl. auch Isler – Spatafora 2004, 41-42: […]…als die Stadt in der Stauferzeit und während der großen Erhebung gegen Friedrich II. zur letzten Zufluchtsstätte der aufständischen Araber geworden war. Die mit Steinen der antiken Mauern eilig errichteten Häuser waren oft schlecht gebaut […].), sondern auch die zahlreichen Flicklöcher in vielen der gefundenen Keramikfragmenten, die sich neben der hochwertigeren, teureren Glasurkeramik (etwa I-K 1469, I-K 1542–1545) vor allem auch bei der gröberen, weniger prestigeträchtigen Gebrauchskeramik (z. B. I-K 1537–1541, I-K 1678) aus dem Hauptraum 1 beobachten ließen. Offenbar herrschte ganz generell ein Mangel an örtlich verfügbaren Keramiken, die nicht wie Kochtöpfe im Hauswerk hergestellt werden konnten, um die anfallenden Notwendigkeiten in Zusammenhang mit dem Transportieren, Lagern, Zubereiten und Konsum von Nahrungsmitteln im Lebensalltag bewerkstelligen zu können (Mölk 2015; Kistler - Öhlinger - Steger - Mölk 2014) .
In Hinblick auf die Ernährungsgewohnheiten der nachbelagerungszeitlichen Hausbewohner ist auch der paläozoologische Befund überaus signifikant. Hierbei handelt es sich um Knochen von Schaf, Rind oder Ziege, wohingegen Schweineknochen fehlen. Einzelne Knochen wiesen noch Hackspuren auf, welche wohl im Zusammenhang mit dem Verzehr, beziehungsweise dem Lösen des Fleisches vom Knochen, entstanden sind. Insofern indizieren die fehlenden Knochen von Schweinen einen Nichtkonsum von Schweinefleisch. Infolgedessen ist natürlich der Rückschluss auf muslimische Hausbewohner besonders naheliegend. Allerdings wird damit der historiographischen Überlieferung der Deportation aller Muslime bzw. "Ungläubiger" nach Apulien durch Friedrich II.widersprochen. (Zur Durchsetzung seines Herrschaftsanspruches auf Sizilien ließ Friedrich II. die verbliebene muslimische Bevölkerung der Insel in der Zeit zwischen 1223-1246 nach Lucera (Apulien) deportieren; dazu mit Diskussion der erhaltenen arabischen und lateinischen Quellen Taylor 2003, 4–32, bes. 18f.; Vogeler 2010, 199–201; Orsitto 1984; Neuere archäologische Forschungen zu Lucera finden sich in Clemens - Matheus 2012).
Erklärungsbedürftig wie der Knochenbefund ist auch die Tatsache, dass im nachbelagerungszeitlichen Hausbefund neben gewöhnlichen Alltagsutensilien auch einige Überreste von wertvollen Preziosen, besonderen Geräten und hochspezialisierten Waffen ans Tageslicht gekommen sind: etwa der versilberte Bronzering I-B 35 mit einer rechteckigen Kasteneinfassung und einer Glasperle; die nahezu vollständig erhaltene Brosche I-B 31; die beiden Bruchstücke I-G 9 und 17 von zwei Glasphiolen, die in der Literatur als islamische Parfumfläschchen angegeben werden: der Beschlag I-B 22 eines sogenannten sikulo-arabischen Kästchens; der kalottenartige Deckel I-B 64 eines zylinderförmigen islamischen Räuchergerätes; die untere Halbkugel I-B 28 eines Bronzeglöckchens; das halbierte, leicht sphäroide Bronzeplättchen I-B32 einer Handwaage; die Überreste des türkisblauen Glasurtellers I-K 1075 und die Armbrustnuss I-V 85 aus Geweih.
Zur Abklärung der Ausdehnung der mittelalterlichen Nachbesiedelung in der durch Friedrich II. geschleiften Stadt auf dem Monte Iato wurden in der Herbstkampagne 2014 nördlich, östlich und westlich der bereits freigelegten Wohnbebauung neue Schnitte ausgesteckt. Dadurch kam insbesondere westlich des nachbelagerungszeitlichen MA-Hauses I ein großflächiger Versturz zum Vorschein, der relativ flach wirkt und fast überall von einer Schotterschicht aus kleinen weißen Steinchen überdeckt wird. Unter dieser Schicht kam ein weiterer Versturz sowie im südöstlichen Bereich eine E/W-Mauer zutage, die von der untersten bis zu den oberen Steinlagen in ihrem ursprünglichen Mauerverband gegen den Hang umgekippt ist. Dies kann nur durch einen mechanischen Eingriff durch Menschenhand erfolgt sein, was auf eine mögliche Schleifung des zugehörigen MA-Hauses hinweist. Trifft dies zu, dann wäre der großflächige Versturz die Folge der Schleifung mindestens zweier MA-Häuser, deren Zerstörungsschutt unter der Schotterschicht offenbar ganz gezielt thesauriert worden war, bevor es zur unmittelbar östlich davon gelegenen Nachbesiedelung über den belagerungszeitlichen Ruinen gekommen war.
In dieser Hinsicht zentral und möglicherweise auf die Schleifung der Stadt zurückzuführen, sind die beiden Skelettfunde südöstlich des belagerungs- und nachbelagerungszeitlichen MA-Wohnkomplexes. Der eine Skelettbefund lässt nämlich noch auf eine eindeutige Fesselung der Hände des Verstorbenen rückschließen. Beim anderen handelt es sich offenbar um einen tödlich Verunglückten männlichen Geschlechts, der ohne weitere Beachtung oder Vollführung von Totenriten liegengelassen worden war (Isler 1997, 35-36, Abb. 27). Das zeigt insbesondere der Vergleich mit den Bestattungen in der mittelalterlichen Besiedelung über dem Theater und der Agora. Wie dort zuletzt wieder die Bestattung unter dem Gehniveau eines staufischen Hauses bezeugt, wurden diese Beisetzungen ordentlich nach muslimischem Ritus (Vergleichsbeispiele Bagnera - Pezzini 2004, 231-302; Castellana 1990, 223-230) vollzogen, also mit dem Kopf im Westen auf der rechten Seite liegend und das Gesicht nach Süd/Südosten gewandt (vgl. Mohr 2010, 115, Taf. 21.1-2; Bloesch – Isler 1977, 18 f., Abb. 16).
2. Ein Leben in großfamilialen Weilerverbänden nach nordafrikanischem Vorbild auf dem Monte Iato vor, während und nach der Belagerung (1220-1270)?
Bisher wurden in den Forschungen zur letzen mittelalterlichen Siedlungsphase auf dem Monte Iato die ephemeren, eher unsorgfältigen und einfachen Hausbauten sowie die Bestattung der Toten in nächster Nähe zu den Lebenden auf den mehr als 10jährigen Belagerungszustand der Stadt Giato zurückgeführt. Wie aber nun die neuen Ergebnisse der Innsbrucker Feldforschungen und ihre teilweise Aufarbeitung durch die Antragstellerin im Rahmen ihrer Master-Arbeit ergeben haben, können für diese besonderen Phänomene auch kulturelle und religiöse Gründe verantwortlich gemacht werden, wie ethnoarchäologische Vergleiche mit berberischen Siedlungsgruppen im Rifgebirge (Marokko) zeigen. Im Zuge dessen ergeben sich nun zwei darauf aufbauende Thesen, welche im Rahmen dieses im Antrag vorgestellten Projektes näher untersucht werden sollen.
2.1. These 1: Wohnen in Compounds
Soziologisch gesehen ist es für das Siedeln in mehrgliedrigen Großfamilien typisch, dass das Leben im gemeinsamen „Haus“ auf mehrere Gebäude verteilt ist, die um einen gemeinsamen freien Platz gruppiert sind. Dabei dienen die einzelnen Gebäude der Unterkunft der verschiedenen familiären Zweige oder wirtschaftlichen Funktionen wie etwa der gemeinsamen Vorratshaltung. In religionssoziologischer Hinsicht ist für solche großfamilialen Compound-Gesellschaften das Leben in unmittelbarer Nähe zu den verstorbenen Familienangehörigen und Ahnen typisch. Dazu passt der schon erwähnte anthropologische Befund von R. Di Salvo bestens, dass die beiden Gräberfelder über dem Theater und der Agora der antiken Stadt zwei unterschiedliche Abstammungsgruppen zu erkennen geben, die aber über die weibliche Linie möglicherweise miteinander verwandt waren (Di Salvo 1994, 151-161). Ethnisch-kulturell ist gerade für die Bewohner des Rifgebirges unter Berufung auf den Koran ein schlichtes Wohnen bestimmend, das bewusst auf eine repräsentative Ausgestaltung des Äußeren eines Hauses verzichtet, um nicht den Eindruck eines ungehörigen Hervorkehrens des eigenen „Hauses“ (bzw. Haushalts) zu erwecken. Der ethnoarchäologische Vergleich mit den Häusern im Rifgebige gibt folglich zu erkennen, dass in solchen muslimischen Haushaltsgesellschaften unabhängig vom sozialen Rang der Großfamilie das äußere Erscheinungsbild ihrer Häuser schlicht auszusehen hat und dass sie funktionell immer nur für eine Generation gebaut sind. Als einziges Zeichen des Ranges ist eine reichere Verzierung der hölzernen Haustür erlaubt. Diese ethnoarchäologischen Parallelen lassen demnach das spezifische, eher ärmlich anmutende Siedlungsbild schließlich auf eine ganz andere Weise erklären als bisher allein über die Notsituation der mehr als 10jährigen Belagerung.
2.2. These 2: Das ‚Ausbluten‘ einer Großfamilie im belagerungs- und nachbelagerungszeitlichen Compound zwischen Aphrodite-Tempel und spätarchaischem Haus
Trifft These 1 des Compounds zu, dann stellt Haus I in der Nachbelagerungszeit den hausgesellschaftlichen Schrumpfzustand einer vorbelagerungszeitlichen Großfamilie dar. Denn mit den beiden unter der Splitterschicht versiegelten Hausbauten der geschleiften Stadt, die unmittelbar westlich von Haus I liegen, besaß der zugehörige Haushalt vor und während der Belagerung mehrere Familienzweige und Häuser. Hat auch hier die anthropologische Formel „Big families have big Houses“ ihre Gültigkeit, dann war der nachbelagerungszeitliche Haushalt von Haus I noch bis zum Zeitpunkt der Zerstörung von Giato 1246 deutlich größer und mächtiger. Auf diese frühere Bedeutung des Haushalts in der Zeit davor verweisen wohl auch die jahrhundertealten Erbstücke wie der türkisblaue Glasurteller oder das zylinderförmige islamische Räuchergeräte aus Bronze, die sich in den nachbelagerungszeitlichen Schichten von Haus I fanden. Mit diesem mittelalterlichen Wohnkomplex nordöstlich des spätarchaischen Hauses ist demnach die einmalige Chance gegeben, im Sinne einer ‚Tatort‘-Archäologie in einem ersten Schritt das Alltagsleben einer offenbar bedeutenden muslimischen Großfamilie kurz vor und während der Schleifung der Stadt zu analysieren und zu beschreiben. In einem zweiten Schritt ließen sich dann die Auswirkungen dieser Katastrophe auf diesen Haushalt in der Zeit danach als eine Phase der politischen Isolation und des systematischen ökonomischen ‚Ausblutens‘ studieren.
3. Fragestellungen und Ziele, resultierend aus den Thesen 1 und 2
3.1. Wohnen in Compounds?
Zur Verifizierung oder Falsifizierung der These eines Wohnens in Compounds in Analogie zu den Berbern im marokkanischen Rifgebirge gilt es alle mittelalterlichen Baustrukturen und Häuser im ehemaligen Westquartier der hellenistischen Stadt, wo sich auch der nachbelagerungszeitliche Wohnkomplex befindet, systematisch neu aufzuarbeiten. Es handelt sich dabei um mindestens elf weitere Hausbauten, die teilweise zu den besterhaltenen MA-Häusern auf dem ganzen Iato gehören. Sie stammen allerdings aus früheren Grabungen und müssen daher nach den Standards der heutigen Bauforschung digital erfasst und neu aufgenommen werden. Die zugehörigen Schichtbefunde sind zwar alle in den Fundberichten detailliert erfasst, aber bis auf die Glasurkeramik, die mittelalterlichen Münzen, die Gürtelschnallen und die islamischen Gewichte sind sie noch nicht systematisch ausgewertet worden. Sowohl das Fundmaterial als auch seine Dokumentation im Grabungshaus von San Cipirello stehen der Antragstellerin frei zur Verfügung. Das berechtigt zur Hoffnung, dass durch die genauere Abklärung der stratigraphischen Abfolgen und unter Anwendung der Aktivitätszonen-Analyse die Überreste der einzelnen Häuser ein oder zwei großfamilialen Compounds zugeordnet und in ihren Nutzungsarten genauer bestimmt werden können. Auf diese Weise soll mehr über die Lebensweise und soziale Organisation der letzten Muslime auf dem Monte Iato in Erfahrung gebracht und ein an nordafrikanischen Berbern orientiertes Rekonstruktionsbild erzeugt werden, das sich von der bisherigen Vorstellung eher ärmlicher und notdürftig untergebrachter Kleinfamilien kontrastiv absetzen soll, ohne letzteres gerade für die Belagerungszeit nicht auch in Rechnung stellen zu wollen. Dabei gilt es aber immer auch zu berücksichtigen, dass die Schlichtheit der Hausbauten nicht sozial oder technologisch bedingt sein muss, sondern aus einem entsprechenden Wohnideal resultieren kann, welches ein Leben gerade in transhumanten und transegalitären Siedlungsgemeinschaften mit sich bringen kann.
3.2. Das ‚Ausbluten‘ einer Großfamilie im belagerungs- und nachbelagerungszeitlichen Compound?
Um diese These als eine Fragerstellung ihrem wissenschaftlichen Ziel zuzuführen, bedarf es der weiteren archäologischen Untersuchung und Freilegung der Ruinen der beiden Häuser, die unmittelbar westlich von Haus I nach ihrer Schleifung unter der Splitterschicht verwahrt worden waren. Diese lassen unter Zuhilfenahme der gegenwärtigen Möglichkeiten archäometrischer Forschung ein präziseres Bild über die näheren Umstände erhoffen, in denen sich die Großfamilie bei Haus I während der Schleifung befand. Über diesen traumatischen ‚Nullpunkt‘ lässt sich auf Basis von staufischen Siedlungsschichten vor 1246 die ökonomische Potenz und damit die soziale Bedeutung dieses großfamilialen Haushalts während und vor der Belagerung genauer bestimmen. Umgekehrt gilt dasselbe für seine nachbelagerungszeitliche Phase, in welcher der Häuserbestand auf den Wohnkomplex I geschrumpft und Raum I durch Einziehen einer Binnenmauer wohl geschlechterspezifisch unterteilt worden war. Insgesamt kann so über die Abfolge der Stratigraphie und das Ereignis der Schleifung erforscht werden, wie sich das Alltagsleben einer muslimischen Großfamilie auf dem Iato in dieser schicksalshaften Zeit darstellte und wie sie nach dem Verlust des westsizilischen Kalifats 1246 immer mehr ökonomisch ‚ausblutete‘, bis nach 1270/80 an ein Weiterleben auf dem Berg nicht mehr zu denken war.
3.3. Muslime und Nicht-Muslime auf dem Monte Iato?
Die anthropologischen Untersuchungen von Di Salvo gilt es auf einer breiteren Ebene und mit den Mitteln der heutigen Anthropologie fortzuführen. Die Erlaubnis zu einer Neuuntersuchung der in Palermo befindlichen Skelette aus mittelalterlichen Bestattungen des Monte Iato liegt seitens der Soprintendenza vor. Von größtem Interesse ist dabei die Veri- oder Falsifizierung der These von Di Salvo, dass es zwei Gräbergruppen gibt, bei denen die Skelette der Männer zwei divergierenden Durchschnittsgrößen angehören. Hier ist eine genauere Provenienzbestimmung vielversprechend. Zu welcher der beiden Gruppen gehören die beiden unbestatteten Skelette beim Haus I? Handelt es sich bei ihnen um Nicht-Muslime, die keinen Zugang zu den großfamilialen muslimischen Gräberfeldern hatten? Andererseits: Warum waren bei dem einen Unbestatteten die Arme gefesselt? Handelt es sich doch um einen Muslim, der bei der Deportation ums Leben gekommen war? Warum wurde er dann aber nicht von den Nachbesiedlern bestattet?
Sollten die beiden Männergruppen, wie von Di Salvo vermutet, tatsächlich auf Repräsentanten nordafrikanischer Berber und männlichen Individuen mitteleuropäischer Physis zurückgehen, dann wäre der osteologische Nachweis einer Kohabitation von nordafrikanischen Muslimen und Christen oder Konvertiten mitteleuropäischer Provenienz erbracht, der die militärischen Interventionen Friederichs gegen das westsizilische Kalifat weniger als einen Religionskrieg als vielmehr als eine Niederwerfung von politischen Gegnern und Rebellen erscheinen lässt (Di Salvo 1994, 151-161).
Jedoch auch ohne den physischen Nachweis lateinischer Männergruppen auf dem Iato sind die nicht wenigen Objekte aus dem lateinisch-christlichen Raum erklärungsbedürftig. Mittels einer eigenen quantitativen Auswertungsmethode, die zur genaueren Bestimmung der divergierenden sozialen Felder kultureller Kontakte in archaischer Zeit auf dem Monte Iato entwickelt worden ist, dem sogenannten ‚Kulturmateriellen Fingerabdruck‘ (Kistler - Mohr - Öhlinger 2014), sollen die sozialen Räume in den mittelalterlichen Kontexten genauer ermittelt werden, in denen solche lateinisch-christlichen Objekte zirkulierten. Und welchen Zwecken dienten sie dabei?
4. Methoden und Datengewinnung zur Beantwortung der Fragestellungen
Um die Frage nach einer Änderung der Siedlungsstruktur klären zu können (s. 3.1.) müssen die noch vorhandenen, geschleiften Häuser ausgegraben werden. Sie bilden das stratigraphische Eckprofil der Befunde des Hauskomplexes-Compounds, wodurch erstmals die Siedlungsbefunde auf dem Iato der staufischen Zeit auf aufeinander abfolgende Siedlungshorizonte aufgeteilt werden können. In diese Schicht- und Architekturabfolgen, die mit den umliegenden Hausbauten der Innsbrucker Kampagnen und der Zürcher Grabungen zu vernetzen sind, kann das Aussehen eines solchen Lebens im Compound nachgezeichnet werden und ergibt für die Architektur als Teil der Materialisierung solcher Siedlungsweisen ein ganz neues interpretatorisches Gerüst. Die Befunde aus den Altgrabungen im ehemaligen Westquartier der hellenistischen Stadt sollen in das stratigraphische- und konsumarchäologische Gerüst der Neugrabungen (vor allem auch der geschleiften Häusern) eingehängt werden, um somit auch mehr über Gender, Wirtschaftsweisen, Vorratshaltungen, Zeremonien etc. der mittelalterlichen Bewohner zu erfahren (s. 3.2.).
Weiters soll eine möglichst dichte Beschreibung von Konsumpraktiken der letzten Bewohner des Monte Iato mit Hilfe einer konsumarchäologischen Auswertung der Befunde (vom Kleinfund bis hin zur Architektur) im Sinne einer „Tatort-Archäologie“ erfolgen, um die Rückschlüsse auf ihre kulturellen Identitäten und religiösen Zugehörigkeiten, ebenso wie auf die Auswirkungen ihrer sozio-politischen und ökonomischen Isolation im Alltagsleben zu erhalten. Hierfür sind auch archäobotanische Analysen (Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Ursula Thanheiser) und tierische Knochenanalysen (Prof. Dr. med. vet. G. Forstenpointner) angedacht bzw. eingeplant, welche über das FWF-Projekt P-27073 finanziert werden sollen.
Bei all dem wird insgesamt die größte methodische Herausforderung sein, die kulturelle Heterogenität des vorliegenden materiellen Befundes nicht vorschnell auf unterschiedliche ethnische Provenienzen zurückzuführen (Wolf 2013, 15-20), wie das in bisherigen Studien zum mittelalterlichen Sizilien des Öfteren der Fall war. Zentral ist dabei auch die genaue Erfassung und Beschreibung des Erhaltungszustandes um mehr über die Zirkulation der Fundeals ganze Gefäße/Geräte zu erhalten oder mehr über die Zirkulation der Objekte als "Schrott" in Erfahrung zu bringen. Hierzu sollen vor allem Vergleiche mit anderen Fundorten eine Hilfestellung leisten: Pensabene - Sfameni 2006; Gela: Bergemann 2014, 373-379; Metapont: Bertelli - Roubis 2002; Montevago und Entella: Castellana 1990; Lucera: Clemens - Matheus 2012; Orsitto 1984; Segesta: Molinari 2010, 229-245; Maredolce: Vasallo 2014, 271-282.
Ferner sind auch, wie oben ausgeführt, anthropologische Untersuchungen am bereits vorhandenen Skelettmaterial geplant. Um eine Kohabitation von Muslimen und Nichtmuslimen verifizieren oder falsifizieren zu können (s. 3.3.), sollen die bereits geborgenen menschlichen Überreste mittels naturwissenschaftlicher Methoden, wie etwa der Stabilisotopenanalyse, zur Herkunftsbestimmung der Verstorbenen und weiterer anthropologischer Analysen untersucht werden. Als Partner fungiert hierbei Dr. rer. nat. G. McGlynn von der Ludwig-Maximilians Universität München,Konservator an der Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie München (SAPM).
Weiters ist ein systematischer Siedlungsinterner Vergleich mit den alten Forschungen und Resultaten von Prof. H. P. Isler geplant, um eventuell Formen eines pluri-ethnischen und pluri-kulturellen Zusammenlebens aufzuzeigen und somit Rückschlüsse auf das soziale Gefüge am Berg ziehen zu können (s. 3.1.-3.3.). Hierzu sollen unter anderem auch die Ethnoarchäologie und ethnologische Vergleichsbeispiele eine Hilfestellung zur besseren Erkennung und Deutung von Materialisierungsmustern und Konsumptionprozessen in einem großfamilialen Compound leisten. Dies geschah schon Ansatzweise durch die Masterarbeit der Antragstellerin, in der Vergleiche mit den Lebensweisen der muslimischen Bevölkerung im Rifgebirge in Marrokko gezogen wurden.
5. Kooperationen
Um hochwertige wissenschaftliche Arbeit leisten zu können, sind Kooperationen und die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen nationalen und internationalen Spezialisten unerlässlich. Gerade im archäologischen Kontext ist die Zusammenarbeit mit dem FWF-Projekt (P 27073) ,,Zwischen Aphrodite-Tempel und spätarchaischem Haus II“ der Universität Innsbruck, Institut für Archäologien, Fachbereich für Klassische und Provinzialrömische Archäologie, unverzichtbar. Infolgedessen wird der Leiter des FWF-Projektes, Univ.-Prof. Dr. Erich Kistler die Zweitbetreuung der Dissertation der Antragstellerin übernehmen. Die durch das Projekt bereits bestehende, langjährige Kooperation mit dem Numismatik-Spezialisten Dr. Dietrich Feil der Universität Innsbruck erleichtert die Analyse der numismatischen Funde.
Bei der Aufarbeitung der Altfunde wird die bereits bestehende Zusammenarbeit mit der Universität Zürich und deren Ietas-Grabungen unter der Leitung von Prof. Dr. Christoph Reusser und Dr. Martin Mohr weiter fortgesetzt werden. Zusätzlich zu den beiden führenden Universitäten der Grabungen auf dem Monte Iato findet ein Erfahrungs- und Wissensaustausch zu den aktuellen Themen mit der Soprintendenza der Provinz Palermo (archäologische Abteilung) unter der Leitung von Dr. Stefano Vassallo statt.
Neben den Fragestellungen zum archäologischen Kontext ist natürlich auch die Untersuchung und Einbeziehung der historischen Quellen von größter Wichtigkeit. Hierzu wird der Historiker Prof. Dr. Nikolas Jaspert der Universität Heidelberg (Professur für Mittelalterliche Geschichte; Forschungsschwerpunkte: mediterrane, insbesondere iberische Geschichte des Mittelalters; Kreuzzüge; Ordensgeschichte; Ritterorden; deutsch-spanische Beziehungen) die Antragstellerin gerade in Hinsicht der historischen Fragestellungen in ihrer Dissertation unterstützen.
Die anthropologischen Untersuchungen des Skelettmaterials und die damit angestrebten Identitätsnachweise werden durch eine Kooperation mit dem Konservator der Staatssammlung für Anthropologie und Paläoanatomie München (SAPM) Dr. rer. nat. George McGlynn der Universität München, Staatsammlung für Anthropologie und Paläoanatomie ermöglicht.
Die Untersuchungen des tierischen Knochenmaterials werden durch die Zusammenarbeit mit Ao. Univ.-Prof. Dr. med. vet. Gerhard Forstenpointer des Institutes für Anatomie, Histologie und Embryologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien ermöglicht.
Eine weitere Kooperation, gerade im Hinblick auf die Kleinfundanalysen (v.a. die bronzenen Prestigegüter), findet mit Priv.-Doz. Dr. habil. Dieter Quast M.A., Konservator am RGZM (Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Forschungsinstitut für Archäologie) statt.
Eine Kooperation mit dem Historiker Dr. Richard Engl der Universität Mainz, welcher kürzlich in seiner Dissertation: Die verdrängte Kultur. Muslime im Süditalien der Staufer und Anjou (12.-14. Jahrhundert), eine der Forschungsfragen des Antrages aus historischer Sicht, neu aufgearbeitet hat, eröffnet der Antragstellerin auch hier wichtige Einblicke.
Gerade diese ausgedehnte und breit angelegte Kooperationsgrundlage bietet der Antragstellerin einen umfassenden Zugriff auf Wissen und Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen Disziplinen und ermöglicht es somit spezifische Fragen durch vernetztes Fachwissen und die diversen Ergebnisse aus den unterschiedlichen Fachbereichen zu korrelieren.
Die Dissertation der Antragstellerin wird betreut von Univ.-Prof. Dr. Erich Kistler (Klassische Archäologie), der durch seine langjährige Grabungs- und Arbeitserfahrung am Monte Iato, in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich, eine tragende Rolle im Hinblick auf die Ausgrabungsarbeiten vor Ort (Sizilien) übernimmt. Sein Wissen über die Geschichte des Berges von der Frühzeit bis zu seinem Ende im 13. Jh. werden die Forschungen zum mittelalterlichen Iato unterstützen, sowie die vielfältigen Kooperationen vor Ort, gerade auch durch ihn, ermöglichen.
Zweitbetreut wird die Dissertation von Prof. Dr. Lukas Clemens (Universität Trier) und drittbetreut wird sie durch Prof. em. Dr. Hans Peter Isler (Universität Zürich). Dieses Betreuerteam ermöglicht eine fächerübergreifende, interdisziplinäre Forschung der Doktorandin.
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