Kurzkritik:
Um das Schicksal eines meist
verachteten und geschundenen Esels
namens Balthasar ranken sich
episodisch die Schicksale eines
jungen Mädchens, des Nachbarjungen,
ihrer Eltern und anderer Personen.
Bressons Meisterwerk ist von hohem
spirituellem Interesse, das sich
gleichnishaft und in fast
meditativem Erzähl- und
Bildrhythmus des Tieres als
anthropomorph gestalteten
Stellvertreters für die
menschlichen Leiden an Gewalt,
Unrecht, Lieblosigkeit,
Liebesunfähigkeit bedient und damit
eine merkwürdige neue
Passionsgeschichte ausbildet.
Berühmt auch die mystisch anmutende
Schlußsequenz mit dem Sterben
Balthasars inmitten einer
Schafherde. Der gleichnishafte
Charakter des schwierigen Films,
verbunden mit verschiedenen
religiösen Details, legt eine
Interpretation aus dem Evangelium
nahe.
Lexikon des internationalen Films
1999/2000
»Jeder der diesen Film sieht, wird
volkommen erstaunt sein, den dieser
Film ist wirklich die Welt in
eineinhalb Stunden.«
Jean-Luc Godard
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