Statements zum Kongress "Kommunikative Theologie"

Wir haben die KongressteilnehmerInnen gebeten, uns in kurzen Statements zu beschreiben, wie sie den Kongress erlebt haben.
Folgende Statements sind bei uns eingetroffen:

Zwei Dinge habe ich intensiv erlebt; "Geerdete Theologie" (M. Schwaigkofler), "Geschenktes Wir" (M. Scharer).
Mit dem Dreieinen Gott tat ich mich schwer, vor allem bei der Diskussion. Das Thema "Reich Gottes" hätte mir besser gefallen (s. 2. Band S. 112 - B. Nitsche)

 

Ursula Sommer, Fachgruppe TZI und Theologie

 

Eigentlich wollte ich ja unmittelbar nach Abschluss des Kongresses für die Katholische Presseagentur in Wien einen Bericht schreiben über den Inhalt des Kongresses. Ich habe mein Vorhaben sehr rasch aufgegeben. Nicht weil ich zu faul gewesen wäre, sondern weil ich von den Vorträgen und Wortmeldungen so wenig verstanden habe, dass mir die Suppe für einen Pressebericht zu dünn wurde. Die theologische Sprache war mir einfach zu hoch. Das hat mich nicht zuletzt deshalb irritiert, da ich glaubte, durch den vorangegangenen Besuch des Universitätslehrgangs „Kommunikative Theologie“ zumindest in Ansätzen begriffen zu haben, was kommunikative Theologie ist und welche Anliegen sie vertritt. Meine Eindruck, ich sei eben zu dumm bzw. theologisch zu wenig gebildet, um dem wissenschaftlichen Diskurs zu folgen, hat sich gemildert, als ich aus Gesprächen mit anderen Teilnehmern entnahm, dass es ihnen ähnlich ergangen sei. Und als ich die Kurzzusammenfassung von Christoph Drexler und Martina Kraml zum Kongress im „Innsbrucker Theologischen Leseraum“ las, stieg in mir sofort die Frage auf: Können das Menschen verstehen, die selbst nicht auf dem Kongress waren und die mit Kommunikativer Theologie bislang nichts am Hut haben? Ich wage es zu bezweifeln.
Trotzdem: Ich halte die Baustelle „Kommunikative Theologie“ und die Verortung der Theologie im konkreten Leben für so eminent wichtig, dass ich ein gemeinsames Weiterdenken und Ringen um Klarheit und Verständlichkeit nur begrüßen kann. In diesem Sinne: „Nur net lugg lo“ – „Nur nicht die Flinte ins Korn werfen.“ Irritationen sind der beste Anstoß, dass Neues und Besseres entsteht.

 

Franz Stocker, Kirchenzeitungsredakteur, Wattens, Tirol

 

Den "Ermöglichern" ganz herzlichen Dank für die Vielzahl der Begegnungen und Vielfältigkeit der Kommunikation.
Ganz deutlich wurde mir, dass Kommunikation nur dort möglich ist, wo Beteiligte wenigstens annähernd die "gleiche Sprache" sprechen; diese Erfahrung will ich dankbar mitnehmen in meine Berufsfelder Schule und Lehrerfortbildung.
Im übrigen hoffe ich auf eine Weiterführung in Form eines Kongresses in 2005.

 

Gisela Lütteken, Fortbildnerin für Religionslehrerinnen und -lehrer im Bistum Trier

 

SEHR BELEBEND war für mich der Kongress, einerseits die theoretischen Vorträge - etwas Wissenschaftliches zu hören war spannend, weil ich das in meinem Alltag nicht mehr habe - andererseits die Möglichkeit an den vielen verschiedenen Workshops bzw. Arbeitskreise teilzunehmen: Menschen etwas kennenzulernen, LeiterInnen aus verschiedenen Bereichen zu erleben, persönliche Betroffenheit äußern zu können.
Im Nachhinein erst konnte ich spüren, dass der Kongress in meinem Schulalltag eine erfrischende Tankstelle war, wodurch mir vieles wieder neu auffällt, ich einiges wieder anders betrachten kann...
Danke!

 

Mag. Johanna Walder, Religionslehrerin am Reithmanngymnasium in Innsbruck

 

Als Teilnehmerin des ULG Lehrganges für Kommunikative Theologie und als Teilnehmerin des Kongresses möchte ich gerne drei Stichworte herausgreifen:
1. Danke für diese neue Art universitären Lernens im ULG
2. Vieles ist im Kleinen möglich gewesen (ULG), was im Großen (Kongress) trotz aller Mühe kaum vermittelbar ist. Leider war die Sprache für Nicht-Theologen kaum nachvollziehbar - vor allem beim Festakt.
3. Danke für die vielen visuellen Eindrücke vom Kongress. Schade finde ich, dass nur drei Fotos vom Gottesdienst sind.
Danke und viel Mut auf diesem Weg.

 

Mag. Sr. Gudrun Schellner MAS, Lehrerin am Gymnasium Sacré Coeur Wien

 

Ein grosses Lob den Initaitoren fuer diesen Kongress, denn es ist dringend notwendig, Theologie und Kirche kommunikativ zu gestalten, was Ihnen gelungen ist. Fragwürdig sind mir gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Lateinamerikaerfahrungen alle Versuche einer "attributiv-Theologie", die in sich die Gefahr birgt, Dritte auszuschliessen. Ferner scheint mir im Blick auf den Kursus selbst die Gefahr noch nicht gebannt, auf dem Altar der Kommunikativität Teile der inhaltlichen Vertiefung zu opfern. Dennoch Weitergehen!

 

Prof. Dr. Richard Hartmann, Fulda, derzeit Cajamarca/Peru

 

Die Idee und Organisation des Kongresses bedeuten einen Anfang, der eine Brücke zur Ausbreitung einer theologischen Kommunikation im weiteren Sinne bilden kann. Ihre enorme Bedeutung wird auch durch die Entstehung einer viele neue Kommunikationsstile aufnehmenden neuen Region infolge der Unionsanschlüsse größer.
Wir können aus unserer eigenen postsozialistischen Position auf den Kongress reflektieren:
Die Erfahrungen der ersten Veranstaltung haben auf die Notwendigkeit eines solchen Treffens hingewiesen und auch die Bedürfnisse aufgedeckt, die in Richtung der Erweiterung zeigen. Die Erweiterung betrifft das geographische, politische und disziplinäre Gebiet.
Es ist z. B. sichtbar geworden, dass die Teilnahme von postsozialistischen Ländern auch kommunikative Probleme und Lösungsversuche bringen kann, die in einem Gedankenaustausch in einem zu engen Kreis langsamer an die Oberfläche kämen. Für Pfleger von kommunikativer Theologie mag klar geworden sein, welche Kommunikationsgrundbedingungen bei den lange unter atheistischen und diktatorischen Verhältnissen lebenden Menschen und welche bei den Mitgliedern der Konsum- oder Wohlfahrtsgesellschaft vorhanden sind.
Es stellte sich heraus, dass die theologische Kommunikation auch für diejenigen zur Lebensnotwendigkeit geworden ist, die nach ihrer Religion, Kultur und ihrer Position in Europa unterschiedlich sind. Daher soll kommunikative Theologie von ökumenischer Sicht und Offenheit durchdrungen sein, die auch die Denkweise von verschiedenen Gesellschaftswissenschaften (Sozialarbeit, Psychologie, Pädagogik) aufzuzeigen hat.
Es ist von großer Bedeutung, dass die Kommunikationsinhalte nicht nur in Form von "verfliegenden" Vorträgen erscheinen, sondern auch in beruflich akzeptabler schriftlicher Form festgehalten werden.
Die persönliche Haltung der Gastgeber von Innsbruck und die dadurch entstandene Stimmung sind sehr geeignet dazu, eine für die Mitarbeit unverzichtbare vertrauensvolle Atmosphäre unter den Fachleuten aus aller Welt zu schaffen.

 

Dr. Roger Csàky-Pallavicini und Dr. Teodóva Tomcsànyi, Lehrstuhl für Mentalhygiene, Semmelweis-Universität Budapest

 

In der menschlichen, offenen Atmosphäre haben wir uns wohlgefühlt. Durch die Kommunikative Theologie ist TZI in einer bemerkenswerten Weise entfaltet und vertieft. Begeisterung dafür soll aber nicht die Kommunikative Theologie zu einer neuen Religion machen, wenngleich das Streben nach weiterer Abstimmung zwischen Theologie und TZI eine spannende Aufgabe bleibt.

 

DDr. Helga und Dr. Pietro Modesto, TZI-Graduierte und Philosoph, Fachgruppe "TZI und Theologie"

 

In erfrischender und nachdrücklicher Weise hat mir der Kongress deutlich gemacht, dass es möglich und notwendig ist, Theologie kommunikativ zu betreiben.

 

Karl Plangger MAS, Regens des Priesterseminars Innsbruck

 

Herzlichen Dank fuer diesen ersten Kongress, Ihre Einladung hatte mich im Oktober so neugierig gemacht, dass ich spontan zugesagt hatte. Die Fülle der Arbeitskreise war einfach überwaltigend und ich hätte gerne am Donnerstag an sechs gleichzeitig teilnehmen können. Besonders beeindruckt war ich vom Seminar mit Prof. Dr. Stanko Gerjolj am Samstag morgen - Konfliktbewältigung - unter Einbeziehung der multiplen Intelligenz. Ich kann dies nur empfehlen.
Insgesamt ein gelungener Kongress.
Danke ans ganze Team der Vorbereitung.

 

Norbert Korting, Bank für Kirche und Caritas

 

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