48. Tagung des Innsbrucker Kreises von Moraltheolog:innen und Sozialethiker:innen [Programm]
„Gemeinwohl geht vor Einzelwohl“. Diese Regel gilt als ein Grundprinzip der Gerechtigkeit und als tragender Pfeiler der katholischen Soziallehre. Zunächst scheint sie unmittelbar einzuleuchten – eine weitere Begründung wird selten verlangt. Wenn man hingegen in aktuellen Gesamtdarstellungen christlicher Sozialethik nachliest, wird man schnell feststellen, dass schon die Definition dessen, was Gemeinwohl ist, erheblich variiert. Noch schwieriger wird es, wenn man fragt, unter welchen Bedingungen und bis zu welcher Grenze das Gemeinwohl dem Einzelwohl vorzuziehen ist. Und erst recht ungeklärt ist die Frage, wie das Gemeinwohlprinzip auf ökologische Themen anzuwenden ist: Wann geht das Wohl der gesamten Schöpfungsgemeinschaft vor dem Wohl der Spezies homo sapiens bzw. einiger VertreterInnen derselben? Und was bedeutet dies bei einem politisch gestrickten Konzept von Klimaschutz, das jene am stärksten benachteiligt, die am wenigsten zur Verursachung des Problems beigetragen haben? An diesem Thema zu arbeiten heißt also innovative Überlegungen zu entwickeln, die in einer Zeit wachsender Individualisierung dringend nötig sind.
Die Tagung wird im virtuellen Raum stattfinden. Anmeldungen bis zum 20. Dezember 2021 mit Namen und E-Mail-Adresse an: systheol@uibk.ac.at
In der 51. Kalenderwoche werden die Details zum Online-Zugang zugesandt.