Wie Kriegshandlungen die Pläne der Strategen, die vorher gemacht wurden, überrennen, so wirbeln sie Gefühle hoch, die leicht unserer Kontrolle entgleiten. Wollen wir uns nicht mitreißen lassen, bedarf es einer bewussten Vertiefung in Schmerz und Erregung, in Todesangst und Lebenshoffnung, in Wut und Feindesliebe. Das eigene Herz ist dabei sehr unsicher und weiß nicht recht, wohin es sich ziehen lassen sollen. Eine alte Frömmigkeitsform dürfte in dieser Situation vielleicht hilfreich sein. Die Vertiefung in die dramatischen Erfahrungen des Herzens Jesu, der selber Erregungen und Zorn gekannt, Gewalt erfahren und Feindesliebe gelebt hat, kann uns etwas weiterführen, denn dieses Herz eröffnet einen Weg wahren Lebens und wahren Friedens auch inmitten einer Welt von Feindschaft und Krieg.
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