Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät


Writer in Residence 2024

Mathias Traxler

Autor

Foto: Robert Golinski

Kurzbiographie

Mathias Traxler, *1973 in Basel. Studium der Jurisprudenz in Basel und Fribourg. Seit 1999 lebt er als Schriftsteller und Übersetzer in Berlin.

Er arbeitet an den Schnittstellen zwischen Dichtung und Musik, Lyrikvortrag und Übersetzung.

Von besonderer Bedeutung in seiner Arbeit sind Lesungen, welche textgenerierend-interpretative und improvisatorische Elemente einbeziehen. Sein Schreiben und Lesen weist dabei immer nach aussen, in Erfahrungen ausserhalb der literarischen Texte, sei es im musikalischen oder einem anderen Bereich, wobei diese Erfahrungen dann jeweils in die Texte zurückgeführt werden.

Er arbeitet häufig in Kooperationen mit Dichtern und Musikern (Norbert Lange, Álvaro Seiça, Harald Muenz, Edith Steyer, Beat Keller, Vincent Laju).

Mathias Traxler ist Träger des „Preis der Stadt Münster für Internationale Poesie“, als Übersetzer von Charles Bernstein (zusammen mit Tobias Amslinger, Norbert Lange, Léonce W. Lupette, VERSATORIUM).

 Aufenthaltsstipendien im Künstlerhaus Edenkoben (2020), im Künstlerhof Schreyahn - Niedersächsische Stipendiatenstätte (2020/21), im Deutschen Studienzentrum in Venedig (2022), Artist in Residence im ORT der Peter Kowald Gesellschaft in Wuppertal (2022).

2023/24 Werkstipendium des Deutschen Literaturfonds.

Lehrauftrag im Sommersemester 2024 am Institut für Sprachkunst in Wien.

Detaillierte Informationen zu Auftritten, Projekten und Publikationen finden sich auf: www.traxlerm.net

Werke
  • Variationen Montale Reihe i-iv, parasitenpresse, Köln 2024 (in Vorbereitung)
  • 365 vorhergesagte Gedichte, Übertragungen von previsão para 365 poemas / Álvaro Seiça, parasitenpresse, Köln 2021.
  • Komplimente machen, hochroth, Wiesenburg 2020.
  • Unterhaltungsessays, kookbooks, Berlin 2016.
  • You're welcome, kookbooks, Idstein/Berlin 2011.

Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften:

  • u.a. Jahrbuch der Lyrik, Anthologie: Moderne Poesie in der Schweiz, IDIOME ­– Hefte für neue Prosa, Ostragehege – Zeitschrift für Literatur und Kunst, Transistor – Zeitschrift für zeitgenössische Literatur, Positionen  – Texte zur aktuellen Musik.

 Übersetzungen:

  • Charles Bernstein: Angriff der Schwierigen Gedichte, Ausgewählte Gedichte,
    Übersetzung gemeinsam mit Tobias Amslinger, Norbert Lange und Léonce W. Lupette,
    Luxbooks, Wiesbaden 2014.
  • Marcabru: L’autrier iost’una sebissa / Neulich. Schon ist die Strasse wieder da. Übersetzung aus dem Okzitanischen von Mathias Traxler. Die Dichtung der Trobadore, gedolmetscht. In: Schreibheft – Zeitschrift für Literatur, Nr. 89, Essen 2017, S. 111-113.

 Projekte

 Pressestimmen

 

Traxlers Stimmen-Komposition bindet die Poesie immer wieder zurück in die jeweils aktuelle Situation des Sprechenden. Es ist eine faszinierende, situativ sich verwandelnde Literatur, ein die Textur immer wieder neu gruppierendes Sprach- und Stimmen- und Ton-Kunstwerk.

Der Romantiker John Keats hat einmal die lyrische Disposition mit einer „negative capability“ verglichen, mit einer „negativen Befähigung“, die dann eintrete, wenn einer fähig sei, „in Unsicherheiten zu sein, in Unerklärlichkeiten, in Zweifeln, ohne dem ärgerlichen Ausstrecken nach Faktum und Vernunft“. Mathias Traxler knüpft an diese schöne Unsicherheits-Liebe an, wenn er in seinem Text „Rückführungen“ (noch unveröffentlicht) davon spricht, „aus der gesicherten Position in eine ungesicherte hinauszutönen“.

Mathias Traxler ist ein Dichter und Übersetzer, der seine Werke in immer neuen Überarbeitungs-Prozessen verändert und ständig neu konstelliert, seine Sprachkunststücke in eine flirrende Schwebe bringt, sie in Klangräume setzt, wo sie in interaktiven Gestaltungen mit befreundeten Künstlern ständig neue Gestalt annehmen.

Michael Braun, signaturen-magazin.de
https://www.si

Einen Geiger, setzt Traxler in den Text, der nach einer Symphonie von Schumann denkt, dass er nun alle Töne gespielt habe. Und dass dies dazu führen könnte, keine weiteren Töne mehr spielen zu können. Sie sind alle. Die Angst tritt hinzu, sie war vorher schon da. Eine Frage des Aufbrauchens? (...)

Hier nicht, aber an anderen Stellen setzt Traxler Fehler in den Text ein, plötzliche Absätze, die den letzten Buchstaben eines Wortes zum Anfang des nächsten Absatzes machen, agrammatische Fügungen, Druckfehler, Tippfehler, aber sind es Fehler?

Monika Rinck, piqd, Literaturfunk
https://www.piqd.de/literatur/sie-werden-unterhalten-wenn-auch-auf-eigene-weise 

 

Ergänzende Links

Eben Eden [!], Künstlerhaus Edenkoben, Mathias Traxler im Gespräch mit Michael Braun
https://www.youtube.com/watch?v=4UhfIVN8whM 

dann noch nach draussen in Regen schauen.
https://mathiastraxler.bandcamp.com 

 

Nach oben scrollen