20. Juni 1945: Der Flüchtlingsstrom über den Brenner reißt nur langsam ab …

Die Routen der Flüchtlinge und der Displaced Persons entsprachen den Hauptrouten über die Berge: von Innsbruck über den Brenner Richtung Verona, von Landeck über den Reschenpass und von Sillian in Osttirol über Toblach nach Cortina.
Bozen Bahnhof Flüchtlinge
(Credit: 3225 Signal Co Photo by Weeks, National Archives, Washington DC, RG 111: SC-209897-S)

Offizielle Bildbeschreibung: Bozen, Italien. Ein Zug, voll besetzt mit italienischen Flüchtlingen kommt in Bozen an. Es ist das zentrale Verteilungszentrum in Italien für Flüchtlinge, die aus Innsbruck, Österreich, kommen, welches der Sammelpunkt für italienische Flüchtlinge aus Deutschland und Österreich ist.

Die Routen der Flüchtlinge und der Displaced Persons entsprachen den Hauptrouten über die Berge: von Innsbruck über den Brenner Richtung Verona, von Landeck über den Reschenpass und von Sillian in Osttirol über Toblach nach Cortina. Auch die kleineren Alpenpässe wurden von manchen – illegalen – Flüchtlingskolonnen, wie etwa den jüdischen Flüchtlingen aus Osteuropa, benutzt, doch sie fanden nie besonderen Anklang. Die italienischen Heimkehrer kamen meist in großen Gruppen zunächst nach Innsbruck ins Lager Reichenau und wurden dann von dort per LKW oder Eisenbahn nach Bozen transportiert. Hier unterbrachen sie ihre Reise, um im Lager am Dominikanerplatz – von den alliierten Behörden als IT 24 bezeichnet – verpflegt und mit Kleidung sowie Lebensmitteln eingedeckt zu werden. Mit 1. Juli wurde die Brennerroute dann offiziell für Heimkehrertransporte mit der Eisenbahn geöffnet. Die Züge fuhren in der Regel mit relativ kurzem Aufenthalt in Bozen von Innsbruck nach Verona durch. Auf diesem Weg kamen täglich ungefähr 3.000 Personen nach Italien, nach einem Abkommen zwischen den Hauptquartieren in Deutschland und Italien ab 20. Juli dann täglich rund 5.000 Personen.

 

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