14. Mai 1945: Flüchtlinge, Sammellager und Suppenküchen in Bozen

Trotz eiliger Planung wurden die nördlichen Provinzen Italiens noch vor Errichtung der Sammelzentren von einem unkontrollierten Strom von Heimkehrern überschwemmt.
Bozen Suppenküche
(Credit: Phillips 196th Signal Photo Co., National Archives, Washington DC, RG 111: SC-458966)

Im Begleittext ist zu lesen: „Männer, gerade erst aus den Zwangsarbeiter-Konzentrationslagern entlassen, erhalten eine Packung Zigaretten, bevor sie sich auf den Weg in Richtung ihrer Heimat machen, nachdem sie ein warmes Essen im Flüchtlingszentrum in Bozen, Italien, das vom italienischen Comitato di Liberazione Nazionale betrieben wird, erhalten haben.“

Trotz eiliger Planung wurden die nördlichen Provinzen Italiens noch vor Errichtung der Sammelzentren von einem unkontrollierten Strom von Heimkehrern überschwemmt. Bereits in den ersten Maitagen zogen zwischen 2.000 und 6.000 Personen pro Tag über die Hauptrouten Südtirols Richtung Süden, wobei die meisten in Bozen oder Trient nur Halt machten, um sich kurz auszuruhen und zu essen. Viele von ihnen hatten sich ohne Unterstützung allein auf den Weg gemacht und man sah daher eine große Anzahl von Flüchtlingen auf den Straßen. Allein zwischen Bozen und Verona, schätzte ein US-Beamter, seien 10.000 Flüchtlinge unterwegs. Die Versorgung der Flüchtlinge klappte unerwartet gut, da in Norditalien viele Gemeinden und das CLN Suppenküchen eingerichtet hatten.
Auf dem Bild sind Männer in einer vom CLN geführten Suppenküche in Bozen zu sehen. Laut Signal Corps-Beschreibung, waren es Zwangsarbeiter, die gerade aus einem Lager entlassen und in Bozen verpflegt worden waren. Bevor sie sich auf den Weg nach Hause machten, erhielten sie hier noch eine Packung Zigaretten.

 

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