30. Mai 1945: Memorial Day, Innsbruck, Igls

Am „Memorial Day“ fand die erste jüdisch-protestantisch-katholische Gedenkfeier in Innsbruck statt.
Memorial Day Innsbruck
(Credit: Ernest Brown, 163 Signal Photographic Company. National Archives, 111-SC-349510)

Am 30. Mai begingen die US-Truppen in Tirol den „Memorial Day“ zu Ehren ihrer gefallenen Soldaten. An verschiedenen Orten wurden militärisch-religiöse Gedenkfeiern abgehalten. Eine der Aufgaben der amerikanischen Militärregierung war es, die Freiheit der Religion und der Ausübung religiöser Rituale wiederherzustellen und zu gewährleisten.

Das US-Militär brachte aber auch religiöse Innovationen, die im Rahmen der in Tirol dominanten katholischen Traditionen vor dem Nationalsozialismus wohl undenkbar gewesen waren: Interreligiöse Gedenkfeiern für Katholiken, Protestanten und Juden.

In Innsbruck wählte die Cactus Division den ehemaligen Adolf-Hitler-Platz vor dem Tiroler Landestheater für die interreligiöse Zeremonie aus. Man kann davon ausgehen, dass es sich um die erste Veranstaltung in Innsbruck handelte, bei der Priester jüdischen, katholischen und protestantischen Glaubens nacheinander auftraten. An der katholischen Messe beteiligte sich auch ein Kirchenchor aus Innsbruck.

Das erste Foto zeigt die jüdische Zeremonie. Die Beschriftung lautet: „Memorial Day services for men of the 103rd Inf. Div., 7th U. S. Army killed in battle, were held by members of the Jewish, Protestant and Catholic faiths. Here, Pfc. Meloni Kass of Chicago, Illinois, chanting at the Jewish services in Innsbruck.

 

Memorial Igls
(Credit: Fotograf: T/5 Allan G. Smith, 163 Signal Photographic Company, Quelle: National Archives, OWI EA 69427)

 Auf einer Wiese bei Igls errichteten Soldaten aus Anlass der Gedenkfeiern ein temporäres Holzmonument für die zwischen 1943 und 1945 gefallenen GIs des VI. Corps. Zwei Mädchen beobachteten einen von ihnen beim Malen der Insignie des VI. Corps.

 

zurück zur Übersicht "Geschichten"


Nach oben scrollen