26. Mai 1945: Spook Salathe and his „Kraut buddy”, Innsbruck

"Buddies" sind für die Frontsoldaten der US-Infanterie im Zweiten Weltkrieg das „militärische Äquivalent zur Familie.“
Kraut Buddy
(Credit: Sammlung Wayne Peer / Zack Sigler)

Die Fotosammlung von Pfc. Wayne Peer besteht aus etwa 150 Fotos, der Großteil wurde in Innsbruck im Mai 1945 aufgenommen. Die Bilder zeigen fast ausschließlich die „buddies“ von Wayne Peer – die Soldaten seiner Intelligence & Reconnaisance Platoon innerhalb der Headquarter Company des 410th Regiment – in Einzelporträts und Gruppenfotos. Ein Platoon setzte sich aus etwa 20 GIs zusammen. Die „buddies“ bildeten, wie der Historiker Marco Büchl in seiner Studie über die Frontsoldaten der US-Infanterie im Zweiten Weltkrieg schrieb, das „militärische Äquivalent zur Familie.“

Unter den wenigen Ausnahmen befindet sich dieses Foto, das einen Jugendlichen aus Innsbruck zeigt, der sich für die GIs interessiert und von ihnen offenbar auch akzeptiert wird – zumindest kann er bei ihnen stehen und sich mit ihnen fotografieren lassen. Der junge Mann präsentiert sich als unbedingt modern und unterscheidet sich im Outfit dramatisch von den sonst auf GI-Fotos abgebildeten Einheimischen, die sich meist in Trachten präsentierten.

Er trägt ein langes, übergroßes Sakko, Krawatte, eine breit ausfallende Hose mit einem scharfen Bug, dunkle Sonnenbrillen und relativ langes Haar, in etwa so, wie „Schlurfs“ oder „Swings“ auftraten, die sich an der nicht nur im NS-Regime verpönten amerikanischen Musik- und Unterhaltungskultur orientierten, um sich von der Hitlerjugend zu unterscheiden.

Mit aller zur Verfügung stehender Lässigkeit gesellt sich der junge Mann hier zu Pfc. Leonard „Spook“ Salathe aus New Orleans und wurde von Wayne Peer bei der Bildbeschriftung tatsächlich, wenn auch sarkastisch“, als „Kraut buddy“ bezeichnet. 

 

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