Am Morgen des 3. Mai warfen amerikanische Flugzeuge Flugblätter über Südtirol ab, auf denen über die bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht berichtet wurde. In mehreren Sprachen wurde allen deutschen Truppen befohlen, von weiteren Kampfhandlungen abzusehen und auf weitere Befehle zu warten. Die vorrückenden Amerikaner stießen tatsächlich kaum auf Gegenwehr, als sie in die berüchtigte „Alpenfestung“ eindrangen. Die deutschen Soldaten sahen meist widerstandslos den alliierten Truppen zu, die am 4. Mai auf den Straßen Südtirols in Richtung Brenner marschierten. Col. Peter E. LeStourgeon, der Kommandierende des 349. Regiments, 88. US-Division, berichtete in seinen Aufzeichnungen: „Tausende bewaffnete Deutsche schauten den Truppen zu, als sie Richtung Norden den zugeteilten Zielen entgegenrollten. Ohne äußerliche Emotion schienen die Deutschen beinahe indifferent, und obwohl einige ein mürrisches Gesicht machten, war das auch schon das Maximum. Sie krümmten keinen Finger, um sich dem Vormarsch der amerikanischen Truppen zu widersetzen […].“
Auf den Filmaufnahmen, die am selben Tag am Brenner und auch an der Straße Richtung Gossensaß (01:15-01:50) gemacht wurden, sind an diesem trüben Tag GIs beider Divisionen, M-4 Panzer und Fahrzeuge jeglicher Art zu sehen. Die Grenzen werden streng kontrolliert, die Soldaten sind bewaffnet, die Straßen gesperrt.
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