1. Mai 1945: Vorstoß bei Scharnitz

Am 1. Mai stieß eine Task Force des 409th Regiment der Cactus Division an der alten deutsch-österreichischen Grenze bei Scharnitz auf die erste militärische Gegenwehr seit sechs Tagen.
Scharnitz
(Credit: Fotograf: Irving Leibowitz, 163 Signal Photographic Company. Quelle: National Archives 111-SC-337284.)

Am 1. Mai stieß eine Task Force des 409th Regiment der Cactus Division an der alten deutsch-österreichischen Grenze bei Scharnitz auf die erste militärische Gegenwehr seit sechs Tagen, wie die Bildbeschreibung festhielt: „Border Fight! Meeting the first resistance since the Seventh Army bridgehead over the Danube, a task force thrusting across the border met a group of O.C.S. [Officer Candidate School] students […] who offered resistance from dugging positions on the sides of the Alps. German comes into advancing Yank riflemen with hand raised in surrender.” Das Gefecht bei Scharnitz dauerte etwa elf Stunden. Sechs US-Soldaten starben durch Heckenschützen oder wurden von Sprengfallen zerrissen. Es waren schwarze GIs des afroamerikanischen 614th Tank Destroyer Battalions, die den Vorstoß auf Scharnitz angeführt hatten. Erst vor kurzem verwiesen der Historiker Dominik Ender und die Historikerin Sabine Pitscheider Darstellungen, dass bei den Kämpfen zwanzig bis dreißig Innsbrucker Hitlerjungen getötet worden waren, in das Reich der Legenden. Unter den 16 registrierten Gefallenen der „Divisionsgruppe Innsbruck-Nord“ befand sich demnach kein einziger Jugendlicher aus Innsbruck. Ob der am Ortseingang von Scharnitz gefangengenommene Bursche der HJ angehörte, der Wehrmacht oder der Luftwaffe (Flakhelfer), lässt sich aufgrund der zusammengestoppelten Uniform schwer sagen. 

 

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