Der österreichische Außenminister Karl Gruber, ehemaliger Chef des Innsbrucker Widerstandes in den letzten Tagen des NS-Regimes und provisorischer Landeshauptmann, erklärte am 8. Mai 1946, dass die Aktivisten der Tiroler Widerstandsbewegung die „Hauptlast der Kampfhandlungen“ im Jahr zuvor zu tragen gehabt hätten. Das war eine maßlose Übertreibung im Kontext der bevorstehenden Verhandlungen mit den Alliierten über einen Staatsvertrag mit Österreich.
Tatsache ist, dass in einigen Tiroler Orten – in den Berichten der US-Truppen wird vor allem das Oberland erwähnt – Ende April/Anfang Mai 1945 einheimische NS-GegnerInnen, Wehrmachtsdeserteure, ZivilistInnen, ZwangsarbeiterInnen den US-Truppen auf lokaler Ebene wertvolle Hilfe geleistet haben, mit der Waffe in der Hand, durch Informationsweitergabe, durch Besetzungen und Sicherungen von wichtiger Infrastruktur.
Doch Prominenz erlangten in Tirol – und in Österreich generell – in den Nachkriegsjahrzehnten nur ganz wenige WiderstandskämpferInnen. Im Vordergrund stand die Reintegration der Nationalsozialisten und die Würdigung der Pflichterfüllung in der Wehrmacht. Von den meisten WiderstandskämpferInnen sind einer breiteren Öffentlichkeit weder die Namen noch die Gesichter bekannt.
So gelang es bisher nicht, die auf dem Foto mit zwei französischen Offizieren abgebildeten vier Männer und eine Frau zu identifizieren. Es wurde im Juni oder Juli 1945 in Pettneu am Arlberg aufgenommen. Seine knappe Bildunterschrift weist sie als „österreichische Partisanen“ aus.
Wer kennt die Partisanen und die Partisanin?