Über das Projekt

Projekt

Return Migration as an Interdisciplinary Research Area Using the Example of the South Tyrolean "Return Option"

Rückwanderung, auch Remigration oder Repatriierung genannt, ist immer noch ein allzu häufig vernachlässigtes Thema innerhalb der Migrationsforschung und Migrationsgeschichte. Dies gilt ebenso für jene Südtiroler MigrantInnen, die im Zuge der als „Option“ bekannt gewordenen „freiwilligen“ Ausbürgerung ihre Heimat verließen. 1939 wurde das so genannte „Optionsabkommen“ zwischen den beiden Diktatoren Adolf Hitler und Benito Mussolini verkündet: Die deutschsprachige Bevölkerung Südtirols musste sich entweder für eine Auswanderung ins Deutsche Reich und damit für die deutsche Staatsbürgerschaft oder für den Verbleib in Italien und somit für die endgültig Annahme der italienischen Sprache und Kultur entscheiden. Bis 1943 migrierten etwa 75.000 Menschen ihre Heimat, um im Deutschen Reich eine ungewisse Zukunft zu finden. Erst nach 1948 konnten diejenigen, die ins Ausland gezogen waren, den Wiedererwerb oder die Beibehaltung der italienischen Staatsbürgerschaft beantragen und legal in ihre Heimat zurückkehren. Die bisherige historische Forschung geht davon aus, dass etwa ein Drittel der EmigrantInnen schließlich nach Südtirol zurückkam.

Auf Basis des vorhandenen Archivmaterials und einiger gesammelter Oral Histories möchte dieses Projekt ein Neubewertung der Geschichte der „Rückkehr Option“ bieten. Dazu ist es unerlässlich herauszufinden, wie die spezifische Rückkehrmigration der Südtiroler Bevölkerung anhand der vorhandenen Archivfragmente, dislozierten Sammlungen und gedruckten Quellen erforscht werden kann. Aufgrund der Komplexität des Themas wird ein Ansatz mit digitalen Methoden und Technologien gewählt, um zusammengehörende, aber in verschiedenen Archiven untergebrachte Archivbestände zu identifizieren und die Geschichte der „Rückoption“ zu rekonstruieren. Durch die Kombination von traditionellen und digitalen Methoden ergänzt das Projekt die bestehende Migrationsforschung und bietet Potential für zukünftige Untersuchungen.

Kooperationspartner

Ein Projekt des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck in Kooperation mit der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen in Brixen.

UIBK ZeitgeschichteFakultät für Bildungswissenschaften

Fördergeber

gefördert von der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol

Provinz Bozen

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