Die Familie Turteltaub hält die
religiösen Vorschriften
strenger ein, als die meisten
anderen Juden in Innsbruck. So
überrascht es nicht, daß der
einzige erhaltene
Kultgegenstand aus der alten
Synagoge ein Thoramantel ist,
auf dem gestickt zu lesen ist:
"Eine Herzensgabe des Mitglieds
R. Meir Sev [hebr. für "Wolf"]
Turteltaub und seiner Frau, der
lieben Malka, sie möge leben,
Innsbruck [5]686 [= 1926]"
In den folgenden Jahren
entwickelt sich das Innsbrucker
Haus in der
Defreggerstraße zum
Mittelpunkt des Familienlebens.
Auch als alle drei Schwestern
Edmunds in den zwanziger Jahren
verheiratet sind, kommen sie
doch immer wieder nach Hause
zurück. Eva
zieht nach dem Scheitern ihrer
Ehe mit ihrem Sohn wieder zu
den Eltern, die Kinder von
Anna, Erich
Weinreb sowie Gita und Leopold
Scharf werden von den
Gro§eltern nach dem Tod der
Mutter ins Haus geholt.
Ella lebt mit
ihrem Mann und dem gemeinsamen
Sohn in Telfs, und
Fritz, der
zuhause wohnt, arbeitet im
Geschäft mit.
Edmund Turteltaub und
seine Familie dürften zumindest
an den Feiertagen die
Hohenemser Synagoge besucht
haben. Im Sommer 1938, als kaum
noch erwachsene männliche Juden
in Vorarlberg leben, nimmt
Edmund die Funktion eines
Ersatzmanns des
Kultusausschusses an.
Die Bilder links zeigen von
Oben nach Unten:
- Hans und Walter,
Edmunds Söhne in
Dornbirn.
- Edmund und Gertrud mit
ihrem ersten Sohn Hans
1932.
- Ein Purimfest in
Innsbruck in den 30er
Jahren.
- Einen Sederabend im
Hause Turteltaub am
Vorabend des
Pessachfestes.
- Amalie Turteltaub mit
ihrem Enkel Walter.
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