Marie von Ebner-Eschenbach
Schriftstellerin zwischen den Welten
Maria Piok, Ulrike Tanzer und Kyra Waldner (Hg.)
Germanistische Reihe – Band 90
ISBN 978-3-901064-53-1
brosch., 236 Seiten
2018, innsbruck university press • iup
Preis: 38,00 Euro
Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916) erschreibt sich in einer Zeit radikalster politischer und geistiger Umbrüche ihr eigenes Selbstverständnis als Autorin: Zwischen tradierten Wert- und Rollenvorstellungen auf der einen, Auf- und Ausbruchphantasien auf der anderen Seite changierend schafft sie ein Werk, das auf mannigfaltige Weise epochale Veränderungen auf dem Weg zur Moderne reflektiert. Die in diesem Band versammelten Beiträge betten ihr Leben und Schreiben in verschiedenste Kontexte ein und zeichnen so ein möglichst vielschichtiges Bild einer Autorin, die sich – als Schriftstellerin zwischen den Welten – eindeutiger Zuschreibungen entzieht.
"Es werden durchaus unterschiedliche Sichtweisen auf die Autorin angeboten, aber die Vielfalt der Ansätze bildet eine Stärke des Ganzen und beweist eindrucksvoll, wie ergiebig diese langlebige, vielseitig interessierte, selbstkritische Autorin als Forschungsgegenstand sein kann. Zudem bewahrheitet sich auf alle Fälle die vorsichtig ausgedrückte Hoffnung der Herausgeberinnen, dass gerade die 'Ambivalenz' des Bandes selbst 'ein Anreiz dafür sein kann, diese auch im Werk von Marie von Ebner-Eschenbach zu entdecken.'"
Debora Holmes, Literaturhaus Wien
"As this volume shows, such editorial projects are the source of valuable new insights into the broader cultural context that are of significance not just within Austrian studies but also in the wider context of European literature."
Charlotte Woodford, Austrian Studies
Fragt man sich ob dem Titel des Bandes (der auf eine zum 100. Todestag in Innsbruck abgehaltene Tagung zurückgeht), zwischen welche Welten denn diesmal Marie von Ebner‑Eschenbach platziert wird, wird es nach dem ersten Blick ins Inhaltsverzeichnis klar: zwischen die weibliche und die männliche Welt! Wobei der weibliche Pol deutlich überwiegt.
Inge Fiala‑Fürst, brücken
"Der vorliegende, sehr gründlich edierte Sammelband ist publiziert worden im Umfeld der neuen, vielfach begrüßten vierbändigen Leseausgabe im Salzburger Residenz-Verlag; deren Herausgeberinnen sind sämtlich auch an diesem Projekt beteiligt. Wie Ulrike Tanzer in ihrem abschließenden Beitrag zur Ebner-Eschenbach-Forschung betont (vgl. 222), wirkt sich
das Versickern der Theorie-Debatte günstig aus für neue Lektüren zu Autorinnen, die aus dem Blickpunkt geraten sind. (...) Der Sammelband mit seinen gründlich erarbeiteten und wohl informierten Beiträgen, der einige immer noch kursierende Vor- und Fehlurteile ausräumt, z. B. dass E.-E. als Dramatikerin debütiert haben soll, leistet dazu einen wichtigen Beitrag."
Michael Baum, Germanistik – Internationales Referatenorgan mit bibliographischen Hinweisen“ (Heft 62 1-2)