Von Körpermärkten
Andreas Exenberger, Josef Nussbaumer (Hg.)
ISBN 978-3-902571-74-8
brosch., 152 Seiten, sw-Abbildungen, Grafiken und Tabellen
2008, innsbruck university press • iup
Preis: 15,00 Euro
Die Inwertsetzung des menschlichen Körpers ist in Zeiten der globalen Liberalisierung von Märkten und der Reformdebatten um Gesundheitssysteme von besonderer Aktualität. Geht es im einen Fall auch um den oft ungenierten Verkauf aus dem „Ersatzteillager Mensch“, geht es im anderen um die Leistbarkeit medizinischer, oft lebensnotwendiger Dienstleitungen. All dies hat aber auch eine lange Geschichte, aus der man Schlüsse für aktuelle Debatten ziehen kann und die wir bis in die Antike zurückverfolgen wollen. Wir beginnen mit der Diskussion der Wertsteigerung durch Selbstverstümmelung und des Verkaufs von Menschenteilen (mit und ohne Zustimmung der Betroffenen), was beides deutliche Parallelen zu heutigen Entwicklungen aufweist. Wir setzen fort mit der Erinnerung an jüngere (und auch lokale) Geschichte, wenn wir an die Behandlung psychisch kranker Menschen in Tirol noch vor eineinhalb Jahrhunderten und die noch gar nicht so lange Geschichte der Transplantationsmedizin erinnern. Daran schließen sich ökonomische und bioethische Ausführungen an, die auch, aber nicht nur für die Versicherungswirtschaft und die Reproduktionsmedizin interessant sein werden. Zuletzt folgen noch zwei Extras: die Zusammenfassung der Podiumsdiskussion, die im Rahmen des Symposiums zum Thema „Organknappheit? Wie lösen?“ stattgefunden hat, und eine Zusammenstellung verschiedener „Preislisten“ für Körper und Körperteile im Laufe der Zeit.
Mit Beiträgen von Andreas Exenberger, Kordula Schnegg, Valentin Gröbner, Maria Heidegger, Marlene Hopfgartner, Andrea Leiter, Magdalena Thöni, Hannes Winner, Gabriele Werner-Felmayer, Matthias Stöckl und Josef Nussbaumer.