bricolage 4: Grau
Ingo Schneider, Reinhard Bodner, Kathrin Sohm (Hg.)
ISBN 978-3-902719-15-7
brosch., 150 Seiten, zahlr. sw-Abbildungen
2009, innsbruck university press • iup
Preis: 14,90 Euro
Der vierte Band von „bricolage. Innsbrucker Zeitschrift für Europäische Ethnologie“ befasst sich mit der Farbe Grau in ihrer Mittlerstellung zwischen Licht und Stofflichkeit. Den Wechselwirkungen zwischen Farbe als Wahrnehmungsqualität und als Qualität kultureller Objektivationen gilt dabei besondere Aufmerksamkeit: Unser „Augen-Wissen“ von den Farben entsteht durch die Auseinandersetzung mit überlieferten Wahrnehmungsweisen und Dingbedeutungen, Vorstellungsbildern und Verhaltensmustern, Mythen, Stereotypen und anderem mehr, kurz: mit der objektiven Kultur. „Objektive Farbe“ ist in diesem Sinne keine Qualität, die den Naturerscheinungen unabhängig vom Menschen innewohnt. Sie ist kulturell geprägt und vermag ihrerseits Kultur zu prägen. Auf die „Welt 3“ (Karl R. Popper) der Farbe ist deshalb das im engeren Sinne kulturwissenschaftliche Interesse am Thema Farbe gerichtet, dem die Beiträge in diesem Band aus Sicht der Volkskunde (der Europäischen Ethnologie, der Kulturanthropologie, der Empirischen Kulturwissenschaft) und anderer, verwandter Disziplinen nachgehen. Weil die Farbe als Menschenwerk aber nicht ohne Materialität zu denken ist und mehr an Bedeutungen enthält, als uns bewusst sein mag, kann das im weiten Sinne kulturwissenschaftliche Interesse auch darauf gerichtet sein, die Physik nicht den Physikern und die Psychologie nicht den Psychologen zu überlassen, sondern von den Erkenntnissen dieser Wissenschaften zu profitieren.
Neben KulturwissenschaftlerInnen aus Deutschland, Österreich und Schweden sind – dem Profil der „bricolage“ als Publikationsorgan für den wissenschaftlichen Nachwuchs entsprechend – auch JungakademikerInnen mit Beiträgen vertreten.
Autorinnen und Autoren:
Reinhard Bodner, Kathrin Bonacker, Malte Borsdorf, Burkhart Lauterbach, Burghart Häfele, Margret Haider, Marina Hilber, Peter Kneissl, Orvar Löfgren, Wolfgang Müller-Funk, Hannelore Schlaffer, Annegret Waldner.
DOI: 10.15203/2719-15-7