isbn_978-3-902936-41-7

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Ludwig (von) Ficker – Ludwig Wittgenstein
Briefwechsel 1914 – 1920

Annette Steinsiek, Anton Unterkircher (Hg.)
Mit einem Nachwort von Allan Janik

ISBN 978-3-902936-41-7
brosch., 160 Seiten, zahlr. Farbabbildungen
2014, innsbruck university press • iup
Preis: 19,90 Euro

Die Verteilung einer großen Geldsumme an bedürftige Künstler, darunter Else Lasker-Schüler, Rainer Maria Rilke und Georg Trakl, brachte Ludwig von Ficker und Ludwig Wittgenstein im Juli 1914 in Kontakt. Der Kriegsbeginn und die existenzielle Ausgesetztheit – Wittgenstein, in Galizien an der Front, war der Überbringer der Todesnachricht von Trakl – vertiefte ihn zur Freundschaft. Fickers Einsatz an der Südwest- bzw. Dolomitenfront Anfang 1916 führte zu einer Pause bis 1919, als Ficker von Wittgensteins Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft erfuhr. Das Scheitern der Publikation des Tractatus im Brenner-Verlag führte zum Abbruch des Kontaktes Anfang 1920.

Der Briefwechsel, den Wittgenstein mit Ludwig von Ficker geführt hat, wirft Licht auf mindestens zwei Episoden innerhalb seiner persönlichen und philosophischen Entwicklung jener Jahre. Der Wittgenstein-Forschung stand er bereits seit 1988 in Buch- und seit 2004 in elektronischer Form zur Verfügung. Nun liegt er ein weiteres Mal gedruckt, in einer schön gestalteten Separatausgabe mit zwei Farbfotografien der beiden Protagonisten sowie einigen farbigen Faksimiles von Briefen und Buchseiten vor. Um einige Briefe von Georg Trakl an Wittgenstein und von Rainer Maria Rilke an von Ficker ergänzt, ist diese Ausgabe – wie Allan Janik in einem instruktiven Nachwort schreibt – „nicht in erster Linie für Lesende mit wissenschaftlichem Interesse gedacht, sondern vor allem für diejenigen, die Briefe als menschliche Dokumente begreifen und nicht als historische Quellen studieren wollen“. Doch auch Erstgenannte kommen in ihr auf ihre Kosten.
Stefan Majetschak, Wittgenstein-Studien 7/2016


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