Literatur und Gewissen
Erich Hackl
Innsbrucker Poetik-Vorlesungen – Band 1
ISBN 978-3-903122-07-9
brosch., 112 Seiten
2016, innsbruck university press • iup
Preis: 12,90 Euro
Jede dokumentarische oder auf Dokumente gestützte Literatur wirft eine Reihe von Fragen auf, die auch angrenzenden Disziplinen wie dem Journalismus und der Geschichtsschreibung nicht gleichgültig sein dürfen: die der Verantwortung gegenüber den Informanten, die des Verhaltens angesichts der Dürftigkeit oder Sperrigkeit von Quellen, die des Umgangs mit gelogenen Lebensgeschichten.
In seinen Innsbrucker Poetik-Vorlesungen reflektiert Erich Hackl über den Stellenwert von Wahrhaftigkeit, Glaubwürdigkeit und Diskretion und gibt damit Einblick in grundlegende Positionen seiner Poetologie. Hackl zählt im deutschsprachigen Raum zu den „profiliertesten und erfolgreichsten Vertretern einer explizit politischen Literatur“ (Günther Stocker). Nicht die distanzierte historische Analyse steht dabei im Mittelpunkt seiner Erzählverfahren, sondern es werden individuelle Lebensläufe in den Blickpunkt gerückt, in denen sich die Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts in Europa und Lateinamerika unauslöschlich eingeschrieben hat.
„Erich Hackls Poetik-Vorlesung in Innsbruck hat jedenfalls die Welt in und um Tirol herum verbessert, der Ruck, der von seinen Gedanken ausgeht, tut jedem gut, dessen Gehirn noch nicht eingeschlafen ist.“
Helmuth Schönauer, Neue Südtiroler Tageszeitung