9783903122932

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Die Akten des Zweiten Vatikanums zum Zölibat mit Blick auf die nachkonziliare Diskussion aus kanonistischer Perspektive

Walter Mader

ISBN 978-3-903122-93-2
brosch., 348 Seiten
2017, innsbruck university press • iup

Preis: 29,90 Euro
 

Seit Jahrhunderten ist die Zölibatsproblematik in der lateinischen Kirche virulentes Thema: Wie und auf Grundlage welcher Optionen von Schrift und Lehre könnte sie einer Lösung zugeführt werden, ohne dass Dammbrüche – zumal von konserva­tiverer Seite – zu befürchten wären? Die vorliegende Abhandlung sucht nach einer Antwort auf diese Frage in erster Linie aus dem Blickwinkel des Zweiten Vatikanums, indem direkt von den Synodalakten ausgegangen wird, konkret von jenen Textpassagen, die in irgendeinem Bezug zur Zölibatsthematik stehen. Die lateinisch gehaltenen Diskussionsbeiträge, die die Konzilsväter im Laufe der Sitzungsperioden II, III und IV einbrachten und zu denen eine textnahe Übertragung ins Deutsche bislang fehlt, stehen im Zentrum der Untersuchung: Alle thematisch relevanten Textstellen werden im lateinischen Wortlaut angeführt, ins Deutsche übersetzt und in einem jeweils dritten Schritt theologisch-sachbezogen sowie philologisch-­kritisch kommentiert. Auf diese Weise können die vorgebrachten Argumente leicht erfasst und die Genese der schlussendlich promulgierten Konzilstexte nachgezeichnet werden. Darüber hinaus beleuchtet wird die Situation der katholischen Welt am Vorabend des Zweiten Vatikanischen Konzils sowie die postkonziliare Entwicklung, wobei nicht nur die einschlägigen nachsynodalen Dokumente bzw. Aussagen (etwa Papst Benedikts XVI.) in Augenschein genommen werden, sondern auch sachrelevante Lehräußerungen von Bischöfen, Bischofskonferenzen oder Synoden, soweit sie der Thematik dienlich sind, einfließen. Ein eigener Abschnitt fokussiert die „Kernstellen“ zur Zölibatsthematik, seien es neutestamentliche Belege, seien es Quelltexte in kanonischer Form – der berühmte can. 33 der Synode zu Elvira wird philologisch-kritisch und somit anders als gemeinhin üblich gesichtet – oder ein päpstliches Lehrschreiben. Eine Lockerung des verwickelten Knotens Zölibat scheint jedenfalls möglich.


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