9783903187443

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Die Gegenwart des Vergangenen im urbanen Raum
Czernowitz-Innsbruck
Projektergebnisse eines gemeinsamen Studierendenprogrammes der Universitäten Czernowitz und Innsbruck über das kulturelle Erbe im öffentlichen Raum

Kurt Scharr, Gunda Barth-Scalmani (Hg.)

ISBN 978-3-903187-44-3
brosch., 394 Seiten, zahlr. Farbabb.
2019, innsbruck university press • iup

Preis: 34,90 Euro

Das kulturelle Erbe einer Gesellschaft ist vor allem im öffentlichen urbanen Raum in vielfacher Weise im Alltag präsent. Die Wahrnehmung und Pflege dieses Erbes in der Erinnerung ist indes einer ständigen Neukontextualisierung unterworfen. Gründe dafür liegen u.a. im veränderten gesellschaftlichen wie politischen Umfeld, aber auch im konstant diskursiven Umgang der jeweiligen Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit. In den Jahrzehnten seit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 haben sich zudem ältere Strukturen in den Vordergrund geschoben, Manches wurde vergessen oder verdrängt, Neues ist hinzugekommen. Gilt die Stadt gemeinhin als Grundgesamtheit eines verdichteten menschlichen Daseins, so sind der urbane öffentliche Raum und seine zeitlichen Prägungen Einschreibungen in ihr Archiv bzw. ihre Erinnerung. Zugriff und Verständnis dieses ‚Archives‘ sind dabei abhängig von den Möglichkeiten eines methodisch wissenschaftlichen Instrumentariums, vor allem aber auch vom Erkennen, Dokumentieren und Nutzen des vorhandenen Erbes.

Auf Basis eines vom Österreichischen Austauschdienst großzügig geförderten Projektes konnte sich über einen Zeitraum von zwei Jahren eine junge Generation von Studierenden der Universitäten Tscherniwzi (Ukraine) und Innsbruck (Österreich) unter wissenschaftlicher Begleitung sowie Vertretern ausgewählter Museen aus dem Bundesland Tirol und dem Gebiet Tscherniwzi mit dem facettenreichen Gedächtnisspeicher urbaner Raum vertraut machen. Im interdisziplinären Austausch gelang es, in Form eines wechselseitigen Praktikums grundlegende Ansätze zum Umgang mit und dem Gefühl für diese ebenso wichtige wie sensible gesellschaftliche Ressource zu vermitteln. Für die Studierenden bot das Vorhaben zudem die Möglichkeit, praxisnah ein Projekt von seinen Anfängen über die Feldforschung vor Ort bis hin zum nicht immer ganz mühelosen Schreiben der Texte sowie ihrer Publikationsvorbereitung zu gestalten. Solidarität, Kollegialität und vielleicht auch Freundschaft vor allem unter den jungen Menschen kamen dabei als soziale Aspekte keineswegs zu kurz. Sie zählen wahrscheinlich zu den wichtigsten Ergebnissen dieses Unterfangens.

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