Niemand wird als Kind geboren
Untersuchung zur diskursiven Konstruktion des kindlichen Subjekts als Akteur_in von Kindheit in Bilderbüchern
Christine Pernstich-Wundsam
ISBN 978-3-99106-006-2
brosch., 402 Seiten
2020, innsbruck university press • iup
Preis: 34,90 Euro
Niemand wird als Kind geboren. Eine Aussage, die vorerst etwas fremd wirkt. Vermutlich würden nur wenige auf Anhieb diesem Statement zustimmen. Zu natürlich erscheint es, dass wir alle als Kinder auf die Welt kommen. Doch was genau ist ein Kind? Dazu gibt es nicht nur eine, sondern viele Antworten, je nachdem wo, von wem oder auch zu welchem Zeitpunkt die Frage gestellt wird. Aktuell werden Kinder bevorzugt als Akteur_innen betont. Hier kann das Erkenntnisinteresse der vorliegenden Studie markiert werden. Aus strukturtheoretisch-dekonstruktivistischer Position heraus wird mittels Bilderbuchanalysen Fragen nach den diskursiven Praktiken der Herstellung „kindlicher Subjekte“ und deren Begrenzungen nachgegangen. Gestützt auf die Erkenntnisse von Philippe Ariès und Lloyd deMause gerät moderne Kindheit als machtvolles gesellschaftliches Differenzverhältnis und Spannungsfeld in den Blick. Die seitens Michel Foucault offerierte Sicht, seine entwickelten Begrifflichkeiten und Denkwerkzeuge erlauben es, dem konstruktiven Charakter „des Kindes“ (verstanden als Subjekt von Kindheit) gerecht zu werden. Die kritische Erkundung ermöglicht neue, überraschende Erkenntnisse.