Litterae recentissimae
Formen und Funktionen neulateinischer Literatur vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Stefan Weise (Hg.)
COMPARANDA – Band 18
ISBN 978-3-99106-022-2
brosch., 326 Seiten, 14 Abb.
2020, innsbruck university press • iup
Preis: 29,90 Euro
Lateinische Literatur gilt zumeist als Erscheinung der Vergangenheit: der Antike, des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Dass es aber auch noch ab dem 19. Jahrhundert lateinische Literatur gegeben hat, wird meist als Kuriosum abgetan, da sich das Lateinische mit der Emanzipation der Nationalliteraturen zunehmend auf den akademischen Bereich und von dort schließlich in den der Liebhaberei zurückgezogen habe. Diese Entwicklung verläuft aber keineswegs geradlinig und überall gleich. Die AutorInnen des vorliegenden Bandes widmen sich den verschiedenen Erscheinungsformen und Funktionen, welche lateinische Literatur ab dem 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart haben konnte und kann. Die Palette reicht dabei von „Science Fiction“ über romantische Stücke, Glückwunschgedichte mit politischer Funktion, zeitkritische Bibelparaphrasen, Kriegs- und Wettbewerbsgedichte, persönliche Lebensbilanz, Kinderbuchübersetzungen, Satire, Nonsense-Poetry bis hin zur Latinitas viva. Und damit ist sicherlich nur ein kleiner Teil erfasst. Die Beiträge sollen einladen, sich der lateinischen Literatur auch einmal von der Perspektive der jüngeren und jüngsten Produktion, der litterae recentissimae, wissenschaftlich zu nähern. Dabei wird man manches zum Schmunzeln und Lachen, Kritisches, Unterhaltsames, Bewegendes und Anregendes finden: Literatur im besten Sinne also!