Die Kriege des langen 19. Jahrhunderts in Geschichtsschulbüchern
Andrea Brait, Tobias Hirschmüller (Hg.)
ISBN 978-3-99106-063-5
brosch., 272 Seiten
2022, innsbruck university press • iup
Preis: 32,90 Euro
Welchen Maßstäben folgen historische Erzählungen in Geschichtsschulbüchern? Wie verändern sich Vergangenheitsdarstellungen in Lehrwerken für den Unterricht? Welche Perspektiven nehmen sie ein, welche thematischen Schwerpunkte setzen sie und welches Geschichtsbewusstsein konstruieren sie? Empirische Befunde zeigen: Schulbücher sind trotz multipler medialer Entwicklungen nach wie vor ein eminenter Bestandteil des Geschichtsunterrichts im deutschsprachigen Raum. Der Sammelband „Die Kriege des langen 19. Jahrhunderts in Geschichtsschulbüchern“ nähert sich der Frage nach der Geschichtspolitik in Schulbüchern an. Als Sammlung ausgewählter Längs- und Querschnittsanalysen werden Darstellungen in Geschichtsschulbüchern aus Russland, England, Österreich, der Sowjetunion, Deutschland, Polen, Namibia und Italien aus geschichtswissenschaftlicher und geschichtsdidaktischer Perspektive analysiert. Die untersuchten Bücher stammen aus der Zeit von der Mitte des 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhundert. Von Instrumentalisierung der Vergangenheit über Propaganda zu Herrschaftslegitimationen untersucht der Sammelband konstruierte und suggestive Vergangenheitsbilder in den Schulbüchern, die sich bewusst an Heranwachsende eines Gesellschaftssystems richten. Er analysiert die Schulbücher als Darstellungen, hinterfragt dabei aber die gesellschaftlichen Strukturen, in denen diese Lehrwerke entstanden und für die sie Quellen für kulturelle, gesellschaftliche und politische Konventionen sind.