Über die Veranstaltungsreihe
eine Kooperation zwischen ArchFem - Interdisziplinäres Archiv für feministische Dokumentation und dem Bereich Gender Studies der Universität Innsbruck
Viele Studentinnen der Universität Innsbruck bearbeiten in ihren Abschlussarbeiten Forschungsfragen aus einer explizit feministischen Perspektive.
Die Veranstaltungsreihe Salon Adelheid will feministische Fragestellungen und Forschungsergebnisse der Studierenden – über den universitären Kontext hinaus – einer frauenbewegungsinteressierten Öffentlichkeit zugänglich machen. Wir freuen uns, mit den Besucherinnen vom Salon Adelheid, Aspekte und Erkenntnisse aktueller feministische Forschungsfelder kennen zu lernen und miteinander zu diskutieren.
Salon steht für gehaltvolle Diskussion eines relevanten frauenpolitischen / feministischen Themas in einem informellen und persönlichem Rahmen.
Adelheid steht für Adelheid Schneller: Sie war die erste ordentliche Hörerin, die an der Universität Innsbruck inskribierte. Sie nahm im Wintersemester 1902/03 ihr Geschichte-Studium an der Philosphischen Fakultät auf und promovierte 1907.
Präsentationen im Studienjahr 2010/11
28.10.2010 19.30 Uhr |
Dr. Claudia Posch: |
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Die früheren Salons: |
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08.07.2010 |
Mag.a Angela Pittl: Das Normale und die Sehnsucht. Vergesellschaftung von Mädchen in Tirol. Diplomarbeit an der Fakultät für Erziehungswissenschaften Ort: ArchFem - Zollerstraße 7, Innsbruck |
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Dr. Tove Soiland: Luce Irigarays Denken der sexuellen Differenz. Eine dritte Position zwischen Lacan und den Historisten.
Zur Person der Vortragenden: Tove Soiland studierte Geschichte, Philosophie und Germanistik in Zürich. Seit 2004 hat sie Lehraufträge an den Universitäten Salzburg, Zürich, Hannover und Innsbruck inne. Daneben führt sie an verschiedenen Bildungsinstitutionen Seminare für Frauen zu feministischer Theorie und politischer Ökonomie durch, seit 2007 regelmäßig bei der Gewerkschaft VPOD in Zürich. 2003 initiierte sie den »Gender-Streit«, eine Kontroverse um die theoretischen Grundlagen des Gender-Begriffs. 2009 schrieb sie für das Stadttheater Bern die szenische Lesung »Nehmen Sie Ihr Gender selbst in die Hand, Madame!«. |
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Mag. Alexandra Weiss: Regulation und Politisierung von Geschlechterverhältnissen. Der fordistische und postfordistische Kapitalismus. Ort: ArchFem - Zollerstraße 7, 6020 Innsbruck Die Dissertation beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie Geschlechterverhältnisse in verschiedenen historischen Formationen des Kapitalismus (Fordismus und Postfordismus) ausgeformt werden und mit Produktionsverhältnissen als auch politischen und sozialen Regulierungsformen in einer Wechselbeziehung stehen. Damit verknüpft wird die Fragestellung, welche Bedingungen für die Politisierung gesellschaftlicher Widersprüche, insbesondere dem Geschlechterantagonismus, in diesen Formationen vorhanden sind und wie sich dies auf die Ausformungen (Form und Inhalt) von sozialen Bewegungen bzw. zivilgesellschaftlichen Protest im weiten Sinn auswirkt. Zur Person: |
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25.03.2010
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Dr. Anneliese Bechter: Doing family in nonkonformen Familien. Eine empirische Studie zu subjektiven Absicherungs- und Entsicherungspraktiken im familiären Alltag. Ort: ArchFem - Zollerstraße 7, 6020 Innsbruck Die Arbeit untersucht anhand von Fallstudien wie familiale Lebensformen, die nicht dem normativen Idealbild der Familie entsprechen, die Aufgabe des „doing family“ lösen, wie sie mit den alltäglichen sozialen Abweichungen umgehen.
Zur Person: |
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Wintersemester 2009/10 |
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Erika Dekisch: "Kleine Zeichen von Leidenschaft - Ein Streifzug durch die Geschichte von Underground-Comics" Erika Dekitsch sammelt seit Jahren (Underground)Comics. Sie ist Mitproduzierende und Mitherausgeberin de DIY-Comic- und Literaturfanzines "Katzenpost", das im Selbstverlag "fatcatamocat" erscheint.
Der Workshop gibt einen geschichtlichen Einblick in die Entstehung, Entwicklung und die Möglichkeiten von und mit Comics. Der Schwerpunkt liegt bei Underground-Comics seit den 1960er Jahren bis heute. Im Anschluss können die Anwesenden in Comics hineinschmökern.
Claudia Tischer: Mädchenarbeit einst und heute - eine kritische Auseinandersetzung mit frühen Grundlagen und ihren Anforderungen für die zukünftige Mädchenarbeit Mittwoch 2.12.2009 Ort: ArchFem Zollerstraße 7, Innsbruck, 19.30 Uhr
Claudia Tischler schloss ihr Diplomstudium der Pädagogik im Studienzweig Integrative Pädagogik/ Psychosoziale Arbeit an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck im Oktober 2009 ab. Sie ist seit 2005 in der Mädchenarbeit aktiv tätig und sowohl Mitbegründerin als auch Betreuerin des Mädchenprojekts ARANEA – Verein zur Förderung feministischer und transkultuereller Mädchenarbeit in Innsbruck.
Sabine Stigler: "Formale Emanzipation und inhaltlicher Rückschritt: Frauenbefreiungskonstruktionen in der Serie "Sex and the City"
Wie der Titel der Arbeit schon nahelegt, befasst sich der Inhalt mit der Serie Sex and the City und deren vermeintlichen emanzipatorischen Strömungen. Aufgabe war es Herrschaftsstrukturen innerhalb der Serie heraus zu kristallisieren, sowie Tendenzen der Zerstörung von Weiblichkeit nachzugehen. Ein weiterer Aspekt bildet der Umgang mit Weiblichkeit – zu untersuchen galt, inwiefern und ob die Akteurinnen ein reflexives Verhältnis zu ihr haben.
Donnerstag 5.11.2009, 19.30 Uhr, ArchFem – Zollerstraße 7
Michaela Rizzolli: "World of Warcraft als vergeschlechtlichter Raum. Zur Relevanz von Geschlechtlichkeit in Massive Multiplayer Online Roleplaying Games."
Studienjahr 2008/09
Barbara Mayr: Gratwanderung zwischen Bewunderung und Gefahr bei den weiblichen Figuren Dacia Marainis Anhand dreier Theaterstücke bzw. deren Handlungsfiguren werden in der Diplomarbeit verschiedene weibliche Rollenverhalten exemplarisch dargestellt und hinsichtlich ihres Veränderungspotentials untersucht. Die Untersuchungen stützen sich dabei auf verschiedene Aspekte des Gender-Diskurses und resultieren in der Schlussfolgerung, dass die Fähigkeit zur Selbstreflexion sowie eine eigene Sprache und Geschichte Voraussetzungen zur Entwicklung einer eigenen weiblichen Tradition sind.
Zur Vortragenden: Nach der Matura am BG und BRG Sillgasse und einem Au-pair-Aufenthalt in Mailand Beginn des Diplomstudiums Italienisch an der LFU Innsbruck. Abschluss des Studiums im Juni 2008; seitdem in Graz wohnhaft und zurzeit in der Sozialbetreuung tätig. Barbara Mayr erhielt für ihre Diplomarbeit 2008 den "Preis für frauenspezifische Forschung der Universität Innsbruck".
Joanna Egger: „Konfliktstoff Kopftuch - Standpunkte und Perspektiven der türkischen Frauenbewegung in der aktuellen Kopftuchdebatte“
Joanna Egger studierte Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Geschlechterforschung in Innsbruck. Sie ist in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit für SÜDWIND tätig und ist Mitbegründerin von ARANEA, Verein zur Förderung transkultureller und feministischer Mädchenarbeit. Durch ihre Arbeit in Innsbruck und durch ihr Aufenthalte in muslimisch-geprägten Ländern, wie Pakistan oder Türkei, beschäftigt sie sich seit einigen Jahren mit dem Spannungsfeld Geschlecht, Politik und Religion (v.a. Islam).
Ihre Präsentation beinhaltet kurz den theoretischen Hintergrund zu Sprache / Schrift als soziale Handlung, bringt kurz einen Überblick zu Geschichte des weiblichen Schreibens und zur narrativen Identitätstheorie und erklärt ihre Methodik, ihren persönlichen Bezug zum Thema. Es werden Auszüge aus den Interviews und Ergebnissen daraus präsentiert.
Zur Person: DGKPflegerin, über das psychotherapeutische Propädeutikum zum Pädagogikstudium (Abschluss Dez. 2006); selbst mehr als 20 Jahre "Schreiberin", Mitbegründerin einer Frauenschreibgruppe, Seminartätigkeit.
Donnerstag, 2. April 2009, 19.30 Uhr, Ort: ArchFem Zollerstraße 7, Innsbruck
Verena Unterhofer: "Brave Mädchen nehmen die Pille. Entwicklungsgeschichte der Antibabypille und ihre Auswirkungen auf die sexuelle Kultur und die reproduktive Biographie"
In ihrer Diplomarbeit beschäftigt sich Verena Unterhofer mit dem Zusammenhang von Körper, Geschlecht und Sexualität und Generativität, der dem Verhütungsmittel "Antibabypille" zugrunde liegt. Die Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und in einen empirischen Teil. Im theoretischen Teil untersucht sie die Voraussetzungen, die zur Erfindung der Pille führten und ihre Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, insbesondere die Frauen. Im empirischen Teil analysiert sie die Aussagen von sechs Frauen zum Thema Pille.
Donnerstag, 12. März 2009, 19.30 Uhr, Ort: ArchFem Zollerstraße 7, Innsbruck, women only
Christine Klapeer: "Randzonen staatsbürgerlicher Intelligibilität: Der lesbische Körper als Staats/Bürger/Körper"
Christine Klapeer stellt in ihrer Präsentation einzelne Teile und Thesen ihrer noch laufenden Forschungsarbeit zu "lesbischer Staatsbürgerinnenschaft" zur Diskussion.
Als Aktivistin in unterschiedlichen feministischen, lesbisch-feministischen und queeren Kontexten ist sie besonders an einer Auseinandersetzung und Anbindung an die politische Praxis interessiert, da Heteronormativität hier nicht nur als zu theoretisierendes Herrschaftsverhältnis erscheint, sondern als ganz unmittelbar wirkendes Gewaltverhältnis erfahrbar wurde/wird.
Donnerstag, 29. Jänner 2009, 19.30 Uhr, Ort: ArchFem Zollerstraße 7, Innsbruck, women only
Birgit Hohlbrugger: "Du bist immer stark". Eine qualitative Studie zur Mutter-Tochter-Beziehung türkischer Migrantinnen in Österreich
Birgit Hohlbrugger hat das Diplomstudium der Pädagogik mit dieser Diplomarbeit abgeschlossen, studiert derzeit noch Bosnisch-Kroatisch-Serbisch und beschäftigt sich mit Migration auf einer wissenschaftlichen wie auch auf der Alltagsebene, speziell mit Frauen in der Migration.
Donnerstag 8. Jänner 2009 19.30 Uhr, Ort: ArchFem - Zollerstraße 7, Innsbruck, women only
Barbara Maldoner-Jäger: “Baustelle: Betreten erbeten! Feministisch- queere Raumkonstruktionen am Beispiel von Ladyfest Wien.“
Die Diplomarbeit wurde von Barbara Maldoner-Jäger im Rahmen des Studiums der Erziehungswissenschaften verfasst. Sie war in unterschiedlichen feministischen Zusammenhängen aktiv, u.a. im Projekt „Radikales Nähkränzchen“.
Donnerstag 11. Dezember 2008, 19.30 Uhr, Ort: ArchFem Zollerstraße 7, Innsbruck,
Daniela Hosner: “Sozio-ökonomische Integration von türkischen Migrantinnen in Österreich.“
Daniela Hosner hat ihr Studium an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Innsbruck absolviert: "In meiner Diplomarbeit wollte ich herausfinden, wie das Zusammenleben von Menschen mit verschiedener Herkunft, Kultur und unterschiedlichen Interessen in Österreich möglichst respektvoll und harmonisch gestaltet werden kann. Daher war mein Versuch anhand des Werdegangs von vier jungen Frauen mit türkischem Migrationshintergrund darzustellen, welche Bereicherungen und Konflikte ein Leben mit zwei Kulturen mit sich bringen kann und welchen Herausforderungen die österreichische Gesellschaft bei der Integration von Migrantinnen gegenübersteht."
Dr.in Kordula Schnegg: "Zur Konstruktion der Geschlechter bei Appian aus Alexandrien"
In meiner Dissertation geht es konkret darum, die Bedeutungen von Weiblichkeit und Männlichkeit, wie sie bei Appian beschrieben sind, darzulegen. Der Textanalyse liegt das Geschlechter-Konzept von Joan W. Scott, einer US-amerikanischen Neuzeithistorikerin, aus dem Jahre 1986 zugrunde." Kordula Schnegg ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Alte Geschichte, Universität Innsbruck.
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Die Veranstalterinnen:Das ArchFem ist ein feministisches Projekt, das mit der Archivierung von Materialien zur FrauenLesbenBewegungsgeschichte in Tirol dem gesellschaftlich-kollektiven Vergessen entgegenwirkt und das Wissen und Handeln von Frauen sichtbar macht. Mit unterschiedlichen Formen feministischer Bildungs- und Kulturarbeit bieten wir Orte der kritischen Auseinandersetzung zu frauenspezifischen, feministischen Themen und gestalten politische Aktionen/Interventionen in Kooperation mit anderen Initiativen und Projekten. Kontakt: archfem@aon.at Bereich Gender Studies an der Universität Innsbruck Mit Jänner 2003 wurde das Büro für Gleichstellung und Gender Studies als universitäre Einrichtung verankert. Der Bereich Gender Studies wirkt nun in drei Ebenen: Weiterentwicklung der feministischen / geschlechterspezifischen Lehrangebote, Unterstützung von fachübergreifenden einschlägigen Veranstaltungen und Aktionen, Förderung von Frauen in der Wissenschaft (Studentinnen und Wissenschafterinnen). |