... indizieren viele wissenschaftliche Studien, dass nach Transaktionskosten keine systematischen Überrenditen erzielbar sind. Kostengünstiges passives Portfoliomanagement durch Nutzung von ETFs oder Indexfonds bietet sich hier als Alternative an. Die Debatte um Nachhaltigkeit durch eine Veranlagung nach ESG-Kriterien ist dabei eine Form von zusätzlicher Komplexität, die ein schon unklares Bild auf Chancen und Risiken in der Geldanlage eher noch verschwommener macht.
Auf dem hochkarätig besetzten BAFIT-Symposium diskutierten Praktiker und Wissenschaftler die Pros und Cons von aktiven und passiven Portfoliomanagement. Mehr als 130 interessierte Zuhörer waren anwesend. Als Quintessenz der Diskussion lässt sich festhalten, dass passives Portfoliomanagement, bspw. über ETFs, für viele Anleger nicht die optimale Lösung darstellen. Viele Investoren bevorzugen ein Vertrauensverhältnis bzw. eine gewisse Nähe zu einem Anbieter und sind zudem bereit, auch bei einer temporär unterdurchschnittlichen Performance und höheren Kosten nicht sofort zu wechseln. Zudem lassen sich nicht alle Märkte sinnvoll in einem liquiden ETF abbilden, sodass gerade in Bezug zu ESG-konformen Portfolien oder Nischenmärkten aktiv strukturierte Portfolien sinnvoller erscheinen. Bei institutionellen Anlegern spielt gerade auch die Höhe der Inflation eine zentrale Rolle, die im Portfoliomanagement aktiv berücksichtigt werden muss. Das aktive Portfoliomanagement wird, so die allgemeine Einschätzung des Podiums, seine wichtige Rolle nicht verlieren, auch wenn der Anteil des passiv verwalteten Vermögens weiter stetig wachsen wird.
Im Nachgang beim Buffet war dann Gelegenheit in kleineren Gruppen weiter zu diskutieren, wovon intensiv Gebrauch gemacht wurde.
Es diskutierten:
Mag. Gerhard Biasi, Bilton Holding AG
Univ.-Prof. Dr. Jochen Lawrenz, Universität Innsbruck
Dipl.Vw. Bernhard Schmitt, Liechtensteinische Landesbank
Alois Wögerbauer, 3 Banken Generali
Moderation:
Univ.-Prof. Dr. Matthias Bank, Universität Innsbruck