ANTWORT
von Univ.-Prof. Mag. Dr. Gottfried Tappeiner
Fakultät für Volkswissenschaft und Statistik
Natürlich wäre Österreich auch ohne die EU „überlebensfähig“, die Frage ist zu welchen Konditionen. Klar ist, dass die Wirtschaft enorm verlieren und sich die Lebensbedingungen deutlich verschlechtern würden. Schon alleine der Verwaltungsaufwand (Grenzkontrollen, Zölle, diverse internationale Abkommen, Normierungen und Umweltstandards..) würden viele Ressourcen fressen.
Das wäre aber nur ein minimaler Nebeneffekt. Das wirkliche Problem besteht darin, dass viele wichtige Probleme nicht mehr auf nationaler Ebene lösbar sind (Klimawandel, faire Besteuerung, Sicherheitspolitik, technische Standards). Natürlich kann man diese Probleme auch bilateral angehen aber vernünftig und erfolgversprechend ist das nicht. Das scheint sich auch in Großbritannien herum zu sprechen, insofern ist es nicht wahrscheinlich, dass viele Länder diesen Weg einschlagen werden.