ANTWORT
von Univ.-Prof. Mag. Dr. Gottfried Tappeiner
Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik
Der EURO wird wie jede Währung durch Fakten und durch Emotionen beeinflusst. Zu den wichtigsten Fakten zählen die Exporte und die Importe (positive Außenhandelsbilanz stärkt die Währung), die Attraktivität als Wirtschaftsstandort (Direktinvestitionen) oder auch die gezahlten Zinsen. Wenn man in einem Land (oder Währungsraum) gute Zinsen erhält, fließt Kapital in das Land herein und stärkt den Kurs der Währung.
Genauso wichtig sind Emotionen: Vertrauen, Ängste, Unsicherheit. Wenn man einem Land nicht traut, wird man kaum dort investieren und wenn die eigenen Bürger ihrem Land nicht trauen, bringen sie Geld ins Ausland. Das schwächt die Währung.
Übrigens ist es nicht so einfach zu sagen, ob eine starke Währung gut ist: sie ist gut für Menschen und Unternehmen, die im Ausland waren einkaufen oder dort Urlaub machen wollen. Für die Unternehmen, die ihre Produkte ins Ausland verkaufen wollen, ist eine starke Währung nicht so gut, weil ihre Produkte dadurch teurer werden. Für alle ist aber eine stabile, berechenbare Währung gut.
Das macht auch den Wert einer Währungsunion aus.