Gastvortrag von Pedro Schmechtig (Dresden): „Testimoniale Autorität und epistemische Verantwortung“

Mittwoch, 27. März 2019, 18.00 Uhr

Gastvortrag von Dr. Pedro Schmechtig (Technische Universität Dresden): „Testimoniale Autorität und epistemische Verantwortung“ [Einladung]

Seminarraum VI der Theologischen Fakultät (Karl-Rahner-Platz 3, 1. Stock)

Die Analyse epistemischer Autoritäten wird von der Frage geleitet, ob man eine sog. Präemptions-Bedingung benötigt. Demnach liefert die Überzeugung p einer epistemischen Autorität EA einen Grund dafür, die eigenen Gründe für oder gegen p zu ersetzen, wenn man EA vertraut. Im Streit um diese Bedingung geht manchmal verloren, warum die Idee einer Präemption von Gründen ins Spiel gebracht wurde. Im Vortrag wird argumentiert, dass vieles in dieser Diskussion davon abhängt, wie man die normative Kraft epistemischer Autoritäten interpretiert. Es werden verschiedene Vorschläge betrachtet und dahingehend kritisiert, dass man stärker die bipolaren normativen Abhängigkeiten erfassen muss, die zwischen der Verantwortung einer testimonialen Autorität als „secondhand“ Quelle und dem komplementären Vertrauen bestehen, das der Adressat der testimonialen Aktivität in eine solche Autorität hat. Zudem soll gezeigt werden, dass Argumente, die Jennifer Lackey gegen ein autoritatives Modell der Expertise jüngst in Stellung gebracht hat, vor diesem Hintergrund weniger überzeugend sind.

Pedro Schmechtig: Studium der Erziehungswissenschaften, Soziologie und Philosophie  an der Technischen Universität Dresden. Abschluss als Diplompädagoge 1996 und Promotion in Philosophie 2002. Danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen Lehrstuhl für Theoretische Philosophie angestellt. Später als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Philosophischen Seminar der Universität Erfurt und an der RWTH Aachen beschäftigt. Ab 2012 leitender Mitarbeiter im DFG – Projekt „Analyse und Erklärung epistemischer Werte“ an der TU Dresden. Seit 2016 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem DFG-Anschlussprojekt zum Thema „epistemische Weisheit“ tätig. Forschungsschwerpunkte sind: Erkenntnistheorie, Ontologie (mit Schwerpunkt in der Philosophie der Zeit) und Sprachphilosophie.

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