Hallway Series ist eine Arbeit, die den Kunstgang der Theologischen Fakultät dem Betrachter neu bewusst machen will.
"Ulrike Stubenböcks Bilder sind für die Dauer gemacht, nicht für eine schnelle Affäre." Stella Rollig, Direktorin des Lentos Kunstmuseums in Linz, bringt es prägnant auf den Punkt. In der Welt der schnellen und frivolen Flirts des zeitgenössischen Kunstbetriebs, ihrer Popästhetik und digitalen Verflüchtigungen, ist Stubenböck eine Malerin geblieben, die sich der klassischen Selbstreferenzialität gegenstandsloser Kunst verschrieben hat und die dem Betrachter eine nachhaltige Wahrnehmungserfahrung ermöglichen will. Die Befreiung der Kunst vom Zwang der Abbildung Ende des 19. Jahrhunderts begann mit der kritischen Befragung der malerischen Mittel:Rahmen, Farbe, Perspektive und Licht. Diese refle- xive Bezugnahme auf die Malerei selbst erweiterte sich in Folge von einem rein analytischen Interesse zu einer umfangreichen und vielfältigen malerischen Praxis.
Ulrike Stubenböck, 1958 in St. Anton am Arlberg geboren, mit langjähriger Ausstellungstätigkeit, Lehraufträgen an der Kunstuniversität Mozarteum in Salzburg, lebt für ihre Obsession, der Erfahrung im Arbeiten am Bild. Stubenböck macht nie ein Bild von etwas, vielmehr ist das Entstehen des Bildes ein Prozess, bei dem im Auftragen der meist pastosen Farbe mit Spachtel Bild und Künstlerin verschmelzen. Bei der seriellen Arbeit im Kunstgang 'Hallway Series' geht es um Acrylfarben auf Papier. Die Arbeit ist eine Reflexion der Auseinandersetzung der Künstlerin mit dem Raum. Am Beginn der Arbeit stand das Abnehmen von Farbproben von Boden, Wänden und Decke und deren Definition anhand von Farbkarten. Ausge- hend von ausgewählten Leitfarben entsteht im malerischen Prozess, bei dem sich die Farben neu mischen, gleichsam ein Niederschlag der Reflexion auf den Gang. Das Ergebnis wird als stelenartiger Malvorgang auf Papier durchgeführt. Diese Papiere werden zu Clustern gefügt und zu einer Raum- installation komponiert. Dadurch wird das Bild entgrenzt und auf den gesamten Raum bezogen. Es kann mit dem Betrachter in Beziehung treten und seine Wahrnehmung des Raumes verändern. (Bis 4. Dezember).